Ich hatte die Türklinke der Badezimmertür in der Hand, den Blick fest an der Stelle gerichtet, wo ich meinen Rasierer verwahrte, als...
Als die Tür meines Zimmers aufging. Jack kam herein. ,,Mel, ich habe von Hannah erfahren, dass es dir nicht gut geht. Sollen wir zum Arzt?" Innerlich atmete ich erleichtert aus. Ich verabscheute mich dafür ,dass ich es wieder machen wollte. Also hatte mein damaliges Ich Recht gehabt, die Vergangenheit ist für immer ein Teil von mir und wird mich auf meinem Weg begleiten.
,,Warum stehst du hier eigentlich? Ruhe dich am besten aus. Brauchst du irgendetwas?" Vorsichtig schob Jack mich in Richtung Bett. ,,Kannst du mir mein Laptop geben?" Als Antwort ging mein Bruder zu meinen Schreibtisch, auf welchen er lag. Dankend nahm ich ihn entgegen. ,,Möchtest du noch etwas?" Ich schüttelte meinen Kopf. ,,Okay, wenn du etwas brauchst, rufe mich einfach. Ich bin in meinem Zimmer." Er wollte gerade mein Zimmer verlassen, als ich ihn doch aufhielt. ,,Jack? Warum bist du nicht beim Training?" Er drehte sich leicht lächelnd zu mir um. ,,Meinst du, ich lasse meine kranke Schwester alleine zu Hause? Aber jetzt ruhe dich aus." und mit diesen Worten ging er aus mein Zimmer.
Ich öffnete mein Laptop und startete ihn. Direkt als er hoch gefahren war, ging ich auf die Website. Ich hatte sie schon fast vergessen. Früher hatte ich meine Gedanken und Gefühle in Worten gefasst. Diese habe ich dann dort hoch geladen. Es hat mir geholfen. Ich fühlte mich immer befreiter, als ich etwas veröffentlich hatte. Vor ungefähr einem Jahr habe ich dann aufgehört zu schreiben. Warum? So richtig weiß ich es selber nicht. Vielleicht dachte ich, dass es nichts bringen würde. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich mit meinen eigenen Gedanken im Unterricht befassen würde. Da ich gut in Informatik war, hatte ich die Website selbst Programmiert. Auf meiner Hauptseite hatte ich meine Gedanken und Gefühle ausgedrückt. Auf einer anderen schrieb ich die Zitate, die mich zum Nachdenken angeregt hatten und auf einer anderen konnten Leute ihre eigenen Zitate und Kummer zum Besten geben. Dazu gab es einen Chatraum. Ich laß alle Kommentare, doch selber schrieb ich nie etwas, da jeder sein eigenes Bild von mir hatte und ich nicht zu viel Information preis geben wollte. Viele gaben ihre besten Theorien über mich durch den Chat bekannt. Das beste war, als jemand meinte, dass ich ein alter Mann wäre, der nur Freunde im Internet suchte. Mit der Maus fuhr ich über den Link, der zum Chatraum führt. Ich überlegte kurz, doch dann klickte ich drauf. Ich überflog die neusten Kommentare. Sie enthalten meistens das Gleiche. Wo man sei, dass man mich beziehungsweise das Geschrieben vermisst usw. Nachdem ich zu viel von den Kommentaren hatte, ging ich wieder zurück auf die Hauptseite und laß meine alte Gefühlswelt. Ich wusste genau, warum ich meine Erinnerung an diese Zeit löschen wollte. Es war nicht die schönste Vergangenheit.
Die Tür wurde wieder geöffnet und Jana kam herein. ,,Hey. Wie geht es dir?", die sonst so aufdringliche und aufgedrehte Jana, war ruhig und schaute mich besorgt an. Ich lächelte sie an. ,,Schon besser" Ich legte meinen Laptop zur Seite und machte mit einer Handbewegung Jana klar, dass sie sich zu mir setzten kann. ,,Jack wollte erstmal nicht, dass ich zu dir gehe.", verträumt schaut sie zur Decke und lächelte süß. ,,Wenn daraus nichts wird, weiß ich auch nicht..", murmelte ich leise. ,,Was?" Ich wusste genau, dass sie mich verstanden hat. Deswegen schaute ich sie nur mit einen Pädophilen Blick an. ,,Sagst du!" ,,Wieso?", fragte ich ahnungslos. ,,Du und Dean? Ihr seid echt süß zusammen." Als Antwort bekam sie ein Kissen ins Gesicht. ,,Stimmt doch gar nicht! Wir kennen uns doch erst eine Woche!" ,,Aber schon so gut, dass er erst mit Jack zu dir gehen wollte und das Training nicht mit machen wollte. Dazu war er komplett neben der Spur." Ich wusste nicht, was ich antworten sollte. Deswegen rollte ich nur mit den Augen. Doch als Jana dies sagte, hatte ich ein wohlwonniges Gefühl im Bauch.
Zum Glück wurde unser Gespräch unterbrochen ,indem Hannah und Sophie ins Zimmer kamen. Sie setzten sich jeweils auch an einer Seite des Bettes. Hannah nahm mein Laptop, welchen ich vergessen hatte zu zuklappen. ,,Sind das nicht die Zitate, die wir in Philosophie hatten?", fragte sie mich dann. Ich nickte. ,,Wie hast du die Seite gefunden?" Ich grinste. ,,Ich bin ein Mädchen. Ich finde alles.", log ich. Natürlich erzählte ich nicht die Wahrheit.
,,Naja. Was sollen wir machen? Film schauen?", versuchte ich das Thema zu ändern. ,,Klar.", kam es von Jana. Und somit schauten wir zu viert in meinem Bett einen Film, doch meine Gedanken waren wo anders. Ich hatte Angst, dass meine Freundinnen etwas bemerken.
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Es war Abends, doch schlafen konnte ich nicht. Hannah, Sophie und Jana sind nachdem Film direkt gegangen. Sie meinten, ich sollte mich noch ein bisschen ausruhen. Doch mir ging es schon wieder gut! Ich hatte mich von dem Schock erholt, den ich hatte, als ich meine eigenen Worte auf dem Papier sah. Er hatte Recht! Ich bin an allen Schuld. Ich bin schwach und kann gar nichts. Am liebsten möchte ich fliehen. Fliehen vor meinen Leben, vor mir! Doch es geht nicht, also muss ich mit einer Maske weiter leben. Ich setzte mich wieder hin. Da ich im dunkeln nichts sah, suchte ich mit meiner Hand den Schalter. Als ich ihn endlich gefunden hatte, machte ich ihn an. Als erstes kniffte ich meine Augen zusammen und versuchte mich an das Licht zu gewöhnen. Ich schob die Ärmel meines Pullis hoch und wickelte die Verbände an meinen Armen ab. Ich schaute meine Arme an. Sie waren immer noch ein bisschen blau von Justins Griff. Ich fuhr mit meinen Fingerspitzen über meine Narben. Es war unangenehm, doch dies nahm ich nicht so richtig war. Ich zischte ein bisschen auf ,als ich die große Wunde aus versehen berührte. Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Ich spürte, wie die Wunde brannte. und dafür war ich dankbar. Dankbar , dass ich daran erinnert wurde, was ich schon alles durch gestanden habe.
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Hallo:)
Ich melde mich auch mal wieder. Selber mag ich die Kommentare unter den Geschichten der Autoren nicht, weswegen ich versuche dies zu umgehen, doch ich muss auch mal etwas sagen. Danke an alle reats und votes für meine Geschichte. Dies motiviert mich extrem weiter zu schreiben. :)
LG Aria
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die Vergangenheit macht dich so, wie du bist
Teen FictionDie Vergangenheit hat aus dir das gemacht, was du bist. Melodie lebt seit vier Jahren in einem Heim. Und sie ist sich ganz sicher, dass das Leben nichts gutes für sie hat. Doch eines Tages kam eine nette Familie um sie zu holen. Hatte ihr das Leben...