Geschickt öffnete er die Beifahrertür seines Autos und ließ mich sanft in den Sitz gleiten. Er joggte um das Auto um sich auf die Fahrerseite zu sitzen. Bevor er den Motor startete, tippte er irgendwas in sein Handy. Danach schaute er kurz zu mir. Sein Blick wendete er aber schnell wieder zu der Straße. ,,Ich hab Jack geschrieben, dass du heute bei mir übernachtest." Mein Herz machte einen Sprung. Ich wusste nicht genau warum, doch ich war mir ziemlich sicher, dass kurz in meinen Kopf der Gedanken in seinen Armen beruhigt ein zu schlafen, erschien.
Etwas sagen konnte ich immer noch nicht ,zu sehr war der Schock noch da, weshalb ich stumm nach draußen schaute wie die Welt an mir vorbei rauschte.Er fuhr auf einen kleinen Kiesweg. Vor mich erstreckte sich ein großes Anwesen, jedoch war es kleiner als auf welchen ich gerade wohnte. Es verschluckte trotzdem meine Sprache. Ich werde mich nie an die reiche Seite gewöhnen, zu oft wurde mir schon gezeigt wie arm ich war.
,,Warum schaust du denn so mit großen Augen? Dein Zuhause ist doch viel größer, Kleines.", scherzte Dean. ,,Größe ist nicht wichtig bei ein Zuhause." ,,Und was dann?", er lächelte mich schief an. ,,Das Gefühl es sei dein Zuhause. Das ist wichtig." ,,Hast du das Gefühl?" ,,Das ist relativ." ,,Aha. Und was ist daran abhängig?" ,,Die Menschen, die da sind." Er guckte mich immer noch mit seinen schiefen Lächeln an. ,,Zuhause ist kein Ort. Es ist ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit und dies fällt stets mit dem Menschen.", früher hatte ich kein Zuhause. Ich wohnte in einen Haus, von welchen ich stets Angst hatte, wenn ich es betrat.
Ich schüttelte meine Gedanken ab. Ich möchte nicht wieder daran denken. Ich bekam eine Gänsehaut und umschloss meine Arme. ,,Komm.", sanft schob er mich zur Haustür. Er holte aus seiner Hosentasche den Haustürschlüssel hervor. Er nahm sanft meine Hand und führte mich nach oben zu sein Zimmer. Mein Körper fing sofort an zu kribbeln ,als er mich berührte. Ich reagierte auf ihn so anders als bei anderen Personen. Einerseits war es ein schönes Gefühl, doch ich hatte Angst. Ich würde es so oder so vermasseln und ich wollte ihn nicht verletzten. Da war ich mir sicher, ich werde ihn vor mir selbst schützen auch wenn er es nicht versteht.
Er öffnete eine Tür. Sein Zimmer war modern eingerichte. Alles war in schwarz und grau Tönen gehalten. Er sagte mir, ich sollte Platzt nehmen und deutete auf sein Bett. Ohne etwas zu sagen, tat ich es. Er selber verschwand in ein Nebenzimmer. Nach paar Minuten kam er wieder mit einen erste Hilfekoffer. Er kniete sich vor mich. Ich drehte meinen Kopf von ihm weg. Es war lange her, dass mich jemand verartztet hatte. Immer hab ich mich wieder zusammen geflickt, als ich wieder zu mir kam.
,,Hey. Sieh mich an.", er sprach ruhig auf mich ein, doch meine Alarmglocken gingen an. Zwar hatte er meine Narben und Blauenflecken an meinen Armen gesehen, doch ich denke, dass er glaubt, dass diese durch Selbstverletzung entstanden sind. Ich habe mich schon selber verletzt, doch nie so tief, dass eine Narbe oder so entstehen konnte bis auf das eine Mal, als ich aus gerutscht bin. Was würde passieren, wenn er die anderen Narben und Blauenflecke sehen würde, wie zum Beipiel die lange Narbe welchen hinter meinen Ohr anfängt und quer über den Rücken läuft? Ich würde lügen, etwas aus gedachtes erzählen, nur würde er mir glauben? Die Wahrheit konnte und wollte ich nicht erzählen. Ich habe es noch nicht einmal dem Heim erzählt, als sie fragten, warum ich ins Heim gehen wollte. Ich erzälte irgend eine Geschichte, die ich mir aus gedacht habe.
Keiner wusste was meine Vergangenheit war. Ich werde ihn auch nicht ausliefern. Schließlich ist er doch mein Vater....
Etwas kaltes berührte meine Wange und ich zuckte erschrocken zusammen. Dean holte mich, in dem er meine Wange mit Eis kühlte, in die Wirklichkeit zurück. Ich guckte in die braunen Augen des Junge. Mein Herz bekam ein Stich. Wie egoistisch kann man sein? Ich dachte erst an mich und dann um sein Wohl? Ich tue ihm nicht gut.
Er stand auf und drehte sich zu seinem Kleiderschrank. Er zog einen grauen Pulli und eine schwarze Jogginghose heraus. ,,Hier.", er reichte mir die Kleidungsstücke. ,,Du kannst dich im Badezimmer umziehen." ,,Danke." ,,Du musst dich nicht immer bedanken. Ich mache das gerne für dich." Ich sagte dazu nichts, denn ich konnte ihm nicht sagen, warum ich mich immer bedankte. Mein Herz wurde schwer an den Gedanken, wie komplieziert und wie viel Zeit ich meinen Freunden raubte. Und für was? Für nichts. Sie verschwenden Zeit an ein kaputtes Mädchen und ich ließ es noch zu. Mi gesenkten Blick ging ich ins Bad.
Ich versank im Pulli. Er ging mir fast bis zu den Knien. Eigentlich würde er reichen, doch man würde die Narben sehen. Deshalb bin ich froh, dass Dean mir eine Jogginghose gegeben hat. Bevor ich raus in Deans Zimmer ging, schaute ich flüchtig in den Spiegel und erschrak. Meine ganze linke Wange war von dem Schlag blau gefärbt. Eigentlich kenne ich dieses Aussehen nur zu gut, doch ich habe gehofft, es nur noch in Träumen und Erinnerungen zu sehen. Ich habe mich mal wieder geirrt.
Du naives dummes Kind.
hörte ich wieder einmal die Stimme meines Vaters, die mich verfolgte. Sie schrie immer wieder meinen Namen und warf Beleidigungen an meinen Kopf. Sie begleitet mich schon seitdem ich von meinen Vater geflohen bin. Immer und immer wieder höre ich sie, mal ist es ein Geflüsterte und manchmal schreit sie mich an. Wenn jemand dabei ist, versuche ich sie zu ignorieren und ich tue so als wäre alles normal, als wäre ich normal...
Doch wenn ich alleine bin, sacke ich zusammen und die altbekannte Stimme erdrückt mich. Er schafft es trotz, dass er nicht da war, mich zu zerstören.
Wieder und wieder schreit die Stimme mich an, dass ich zu gut gläubig bin und jeder mich hasst. Ich dachte, ich werde gleich wieder ein Nervenzusammenbruch bekommen, doch auf einmal war alles ruhig. Die Stimme war weg. Ich schaute auf und erkannte Dean an der Tür. Erst jetzt bemerkte ich, wenn ich bei Dean bin, verstummt die Stimme und ich kann frei atmen.
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die Vergangenheit macht dich so, wie du bist
Teen FictionDie Vergangenheit hat aus dir das gemacht, was du bist. Melodie lebt seit vier Jahren in einem Heim. Und sie ist sich ganz sicher, dass das Leben nichts gutes für sie hat. Doch eines Tages kam eine nette Familie um sie zu holen. Hatte ihr das Leben...