Kapitel 29

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Ich wachte auf. Komisch. Sonst weckt mich doch eigentlich meine Wecker!

Ich schaute auf die Uhr. Fuck schon 11 Uhr. Erst dann erkannte ich den Zettel, der neben meiner Uhr auf dem Nachtisch lag.

Hey Schwesterchen,

Ich hoffe es geht dir schon besser. Ich hoffe es ist in deinem Sinne, dass du heute nicht zur Schule gehst. Und wenn nicht, ist jetzt auch egal. Schließlich sollst du dich noch ausruhen. Ich komme ein bisschen später, da ich noch nachsitzen muss.

Lg dein Bruder.

Ich schüttelte lachend mein Kopf. Dann beschloss ich erstmals gemütlich zu frühstücken. Nachdem ich lange und ausführlich gefrühstückt habe, machte ich mich fertig. Duschen ging ich nicht. Ich zog eine gemütliche Hose und einen Pulli an. Danach setzte ich mich an meine Hausaufgaben. Als ich fertig war, setzte ich mich mit einem Buch auf den Balkon, denn es war für den Herbst echt warm. Ich habe erst paar Seiten gelesen, als es unten klingelte. Ich stöhnte genervt auf. Schwungvoll machte ich die Tür auf und wollte die Person anfauchen, doch meine Worte blieben im Hals stecken, als ich sah, wer vor mir stand. Dean stand grinsend vor mir. ,,Dean was machst du denn hier?", fragte ich mit einer Oktave höher ihn. ,,Ich dachte, ich besuche dich." Endlich gefasst, verschränkte ich meine Arme vor der Brust. ,,Hast du nicht Schule?" Er zuckte mit den Schultern und ging ins Haus. ,,Ja und? Ich hatte keine Lust. Und außerdem muss doch jemand auf dich aufpassen." ,,Erstens: Ich bin kein kleines Mädchen mehr und zweitens: mir geht es ja wieder gut." ,,Stimmt du hast wieder eine normale Hautfarbe. Nicht so wie gestern." Ich rollte mit den Augen. ,,Idiot", murmelte ich. ,,Was?" ,,Idiot!", sagte ich jetzt laut aber deutlich. ,,Werde nicht frech!" ,,Was wenn doch", provozierte ich. ,,Ich lass mir dann etwas einfallen.", grinste er mich verschmitzt an.

,,Ähm okay?" Dean ging weiter ins Wohnzimmer. Er schmiss sich auf die Couch und schaute mich an. ,,Was hat denn die Schönheit ,bevor ich sie mit meinen Anblick aus dem Konzept gebracht habe, gemacht?" ,,Bitte was?", belustigt schaute ich ihn. ,,Was möchtest du machen?" Ich blickte aus dem Fenster und überlegte. ,,Das Wetter ist schön." ,,Hat Jack dir schon die Bucht gezeigt?" Ich nickte. ,,Komm ich zeige dir mein Lieblings Platz. Den kennt noch nicht einmal dein Bro." Er nahm meine Hand und zog mich zum Strand. Ein ungewohntes Gefühl machte sich bei mir breit. Es war befremdlich, doch trotzdem wunderschön. Am Strand war es ziemlich windig, weshalb ich meine Arme um mich schlug. Ich erkannte den Weg zur Bucht, doch wir bogen nicht ab, sondern wir standen vor einem Felsen, der die Bucht von dem restlichen Strand abschottet. Ohne etwas zu sagen nahm mich Dean hoch und half mir den Felsen hoch zu klettern. Er selber blieb direkt hinter mir und passte auf, dass ich nicht herunterfiel.

Gerade als ich mich mit einen Fuß hochhieven wollte, rutschte ich ab. Ich schloss meine Augen und wartete auf dem Aufprall, doch er kam nicht. Ich spürte zwei starke Hände an meiner Taille. Sein warmer Atem drang an mein Ohr und erschuf somit eine Gänsehaut. ,,Ich hab dich.", flüstert er mit seiner rauen Stimme. Ich atmete unkontrollierbar schnell. Die letzten zwei Meter schafften wir ohne Probleme. Ich schaute mich mit großen Augen um. Rechts neben uns, erkannte ich unsere Bucht, doch ich wusste, dass man uns, wenn man von dort ausschaute, nicht sehen konnte. Man hatte eine wunderschöne Aussicht auf das Meer. ,,Wow.", brachte ich nur heraus. Dean stützte seinen Kopf auf meinen. ,,Ich habe es gehofft, dass dir die Aussicht gefällt. Zu mindestens sahst du vom Meer sehr fasziniert aus, als du mit Sam geredest hast" Der letzte Teil des Satzes hörte sich sehr verbissen an. Ich schüttelte nur lachend den Kopf. Lies es damit aber bleiben. Ich nahm Deans Hand und zog ihn Richtung der Kante zum Meer. Ich setzte mich und lies meine Beine baumeln. Wir schauten beide zum Meer und waren in Gedanken. Es war eine schöne Stille keine unangenehme, die man versucht zu unterbrechen. Ich erinnerte mich ans erste Treffen mit Dean und musste lächeln. ,,Warum lächelst du?" Ich schaute den Jungen, der mich schon mehrmals gerettet hatte, an. ,,Ich musste an unser erstes Treffen denken." Jetzt musste auch Dean lächeln. ,,Ja. Ich habe gehofft, dass ich dich wieder sehen könnte. Doch ich war ziemlich verblüfft, als ich dich in unseren Klassenzimmer erblickte und dann hast du dich noch zum Essen zu uns gesetzt. Und dann bist du noch die Schwester von meinem besten Kumpel, von welcher ich bis dahin noch nie etwas wusste." Jetzt hatte ich ein ungutes Gefühl, dass Jack und ich sogar unsere Freunde angelogen haben, doch so ist es besser. ,,Ich war auch überrascht, dass ich meinen Retter in der Schule wiedersehe." Ich blickte wieder zum Meer, doch ich merkte den intensiven Blick der braunen Augen. ,,Melodie Black. Du hast uns verändert." Verwundert schaute ich ihn an. ,,Euch?" ,,Ja, vor allem dein Bruder." Ich wusste das keine Begründung kam, deswegen hagte ich auch nicht weiter nach. ,,und mich", Dean flüstert es total leise, doch ich verstand es trotzdem. Mit diesen Worten kam das Gefühl im Bauch wieder. Dieses Gefühl, welches ich hatte, als Jana mich auf Dean ansprach.

Ich schauten den Jungen, der neben mir saß genauer an. Seine sonst so gestylten Haare flogen wild durcheinander. Seine schönen braune Augen waren starr zum Meer gerichtet. Seine sonst so harten Gesichtszüge, welche er in der Schule hatte, waren verschwunden. Sie waren eher weich, als würde er an etwas wunderschönes denken. Seine Lippen um spiegeln ein leichtes Lächeln, was er ruhig öfters tragen könnte. Er stützte sich mit seinen starken Armen ab. Man konnte genau erkennen, dass er gut gebaut ist, unter seinen schwarzes T-Shirt. Ich lies mein Kopf auf seiner breiten Schulter nieder.

Ich habe sie verändert, doch auch ins Gute? Kann es sein, dass ich ihnen wichtig bin? Und was ist das für ein Gefühl im Bauch, wenn ich an Dean denke? All diese Gedanken kreisten mir durch den Kopf, doch ich fand keine Antwort.

die Vergangenheit macht dich so, wie du bistWo Geschichten leben. Entdecke jetzt