,,So.", Dean klebte ein Pflaster über den Verband, damit er hielt. Ich schaute wieder in seinen tiefen braunen Augen. ,,Danke", hauchte ich.
,,Es tut mir Leid.". Ich schaute ihn fragend an. ,,Ich mein das mit San. Es geht mir nichts an,ich weiß. Es tut mir Leid." Ich wollte ab. ,,Ist schon gut, auch wenn ich gerne wüsste, was du denkst was zwischen Sam und mir ist. Da ist nämlich nichts bis auf Freundschaft." Seine Wangen glühten leicht rot und er schaute peinlich brührt nach unten. Er fuhr sich nervös durch die Haare, was mich zum schmunzeln brachte.
,,Oh dann ist es ja noch peinlicher."
Eine unruhige Stille herrschte zwischen uns. Dean brach sie nach paar Minuten. ,,Sam hatte Recht, wir müssen mal reden, natürlich nur wenn du möchtest?" Ich nickte.
Ich stand auf und nahm seine Hand. Ich nahm wieder die Jacke, die ich gerade achtlos in eine Ecke geworfen hatte. Ich zog ihm um raus zum Strand. Wir gingen zu unsere Bucht, doch nicht zum Strand, sondern zu Deans Lieblingsort. Am Tag war es schon schwer auf den Felsen herum zu klettern, doch in der Nacht, wenn man nur Licht vom angestrahlten Mond bekam, war es definitv noch schwerer. Dafür war es sogar noch schöner als wir uns auf einen der Steine setzten und aufs Meer blickten. Ich schlang meine Arme um meinen Körper, da mir kalt war. Dean zog kommentarlos seine Jacke aus und legte sie um mich.Sie war mir viel zu groß, was natürlich klar war, doch sie strahlte Wärme und Sicherheit aus, weswegen ich wohlwonnig seufzte. ,,Danke." Er nickte nur. Er setzte sich direkt neben mich. Ich ließ meinen Kopf auf seiner breiten Schulter senken und schaute auf das glitzernde Meer. Er schlug einen Arm um mich und zog mich noch näher an mich, doch es stöhrte mich nicht. Im Gegenteil! Ich genoss es.
Ich weiß nicht, wie lange wir da saßen, doch ich wollte die Stille nicht unterbrechen. ,,Also..", Dean guckte mich an, ,,wie führt man so ein Gespräch." Ich lächelte leicht. ,,Ich habe keinen Plan." Die Stille kam wieder herein, doch es war nicht unangenehm. Es war so, als würden wir uns ohne Worte verstehen nur durch Augenkontakt.
Ich schaute in dieses Braun. Dieses Verdammt Braun. Es hatte etwas anziehendes. Seine Augen wanderten immer zwischen meinen Augen zu meinen Lippen und auch ich könnte es nicht lassen ab und zu zu seinen Lippen zu schauen. Diese vollen geschmeidigen Lippen.
Mein Kopf näherte sich langsam seinen. Es war so als hätte ich keine Kontrolle über meinen Körper. Als hätte jemand den Ausknopf gedrückt. Doch wenn ich ehrlich bin, wenn ich die Kontrolle über meinen Körper hätte, hätte ich mich nicht gehindert, eher hätte ich die Bewegung beschleunigt.
Wir schlossen beide unsere Augen und dann passierte es. Unsere Lippen berührten sich.
Oh man fühlt sich das gut an!
Im meinem Bauch herrschte ein riesiges Feuerwerk. So etwas hatte ich noch nie gefühlt und ich wollte das es nie aufhörte. Es erfühlte Stellen in meinen Herz mit Wärme, wo ich dachte, dass sie für immer eingefroren sein würden.
Als wir keine Luft mehr bekamen, lösten wir uns von einander. Meine Stirn lehnte ich an seiner. Ich schaute ihn in die Augen. Sie leuchten, wie noch nie sofor. Ein Sturm tobte in ihn. ,,Wow.", er lächelte mich an. ,,Wow.", ich konnte einfach nicht aufhören zu grinsen.Ich wusste eigentlich, dass wir reden sollten und das dieser Kuss nichts an der Situation zwischen uns geändert hatte.
Was waren wir? Freunde oder mehr?
Doch ich wollte ihn nicht Fragen. Zu sehr hatte ich Angst um die Antwort. Ich hatte Angst in ein weiteres Loch zu fallen, was mich noch weiter zu den Abgrund zogte und ich wusste, dass ich nah am Abgrund war...
Es fing leicht an zu regnen. Schweren Herzen verließen wir diesen wunderschönen Ort und rannten nach Hause. Ich gab Dean von Jack eine Jogginghose und zog mich selber um, da unsere Sachen nass vom Regen wurden. Ich legte unsere nassen Sachen auf die Heizung zum trocknen.
Ich betrat mein Zimmer, in welchen Dean schon auf mich wartete. ,,Und jetzt?" ,,Ich lasse dich nicht bei dem Regen nach Hause laufen. Sonst wirst du noch krank. Du bleibst hier." Er lächelte leicht. ,,Macht da sich jemand Sorgen." Gespielt wütend schlug ich auf seinen nackten Oberkörper. Eigentlich wollte ich ihm auch ein Tshirt von Jack geben, doch er bestand nur auf eine Jogginghose. ,,Sollen wir noch ein Film gucken?" Er nickte.
Ich griff nach irgendeinen Film, machte ihn an und setzte mich auf mein Bett. Ich schaute zu Dean, der unschlüssig im Raum stand. ,,Komm schon. Ich beiße nicht." ,,Naja. Ich wollte nicht unhöflich sein." Ich grinste über seine leichte Schüchternheit.
Mich interessierte der Film eher weniger. Eher bemühte ich mich meine Augen auf zu halten. Irgendwann waren sie mir zu schwer und ich schloss sie. Kurze Zeit später schlief ich ein.,,Melodie.", die Stimme schrie nur puren Hass heraus. Sofort rannte ich zur Eingangstür und da stand er. Die Fahne des Alkohls richte ich bis hier. Ich senkte den Kopf. Ich könnte ihn nicht an sehen... ,,Schau mich an, wenn ich mit dir Rede!" Unsanft packte er mich am Kinn und ich schaute in die Augen, die früher einmal Liebe ausgestrahlt haben. Ich suchte danach die Liebe in seinen Augen, doch ich fand nur Hass vor. ,,Hast du die Aufgaben gemacht, die ich dir aufgegeben hatte?" Ich nickte, sprechen könnte ich nicht, dafür hatte ich zu viel Angst. ,,Und was?", er knurrte gefährlich. ,,Ich habe die Wäsche gemacht, das Haus geputzt, Essen gemacht, die Briefe geschrieben und ich bin einkaufen gegangen." Ich suchte in seinen Augen etwas wie Stolz, doch ich suchte vergebens. ,,Hast du das Bier kühl gestellt?" Ich biss mir auf die Lippe. Natürlich musste ich etwas vergessen. ,,Es tut mir Leid.", stotterte ich. ,,Du warst noch nie zu etwas zu gebrauchen" Dann schupste er mich volle Kanne nach hinten. Ich viel in den Spiegel, der wegen meines Zusammenstoß kaputt ging. Ich spürte direkt, wie das Blut meinen Rücken herunter floss. Es folgten mehrere Schläge. Ich blieb liegen und wehrte mich nicht...
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die Vergangenheit macht dich so, wie du bist
Teen FictionDie Vergangenheit hat aus dir das gemacht, was du bist. Melodie lebt seit vier Jahren in einem Heim. Und sie ist sich ganz sicher, dass das Leben nichts gutes für sie hat. Doch eines Tages kam eine nette Familie um sie zu holen. Hatte ihr das Leben...