Der Hitzeschwall, der mir entgegen kommt, kaum das sich an die frisch Luft trete, steht im kompletten Gegensatz zu dem nassen Regenschauer, der mich heute Morgen begrüßt hat. Jene kühle Abkühlung würde ich dieser schwülen Luft jedoch sofort vorziehen. Ich sehe mich um, entdecke James, der mit meinen Freundinnen und Noah unter einem riesigen Laubbaum im Schatten Platz genommen hat, und mir eifrig zu winkt. Ich gehe die Marmortreppe hinunter, direkt auf sie zu. Elias und Sophie kann ich zum Glück nirgends entdecken. Freya grinst. ,,Da bist du ja." Ich lächle und setze mich neben James. Der fängt kurz darauf ein unverfängliches Gespräch an. Es wird gelacht. Ich entspanne mich und lehne mich gegen die raue und von Furchen durchzogene Rinde des alten Baumes und schaue in die mächtige Baumkrone. Die Sonne scheint leicht zwischen den Blättern hindurch. Ich schließe die Augen und genieße einfach diesen Moment. Die Sonne scheint mir auf das Gesicht und ich höre dem Gespräch meiner Freunde zu. Irgendwie ist gerade alles ganz einfach, total unbeschwert. Ich lasse die Gedanken an Elias einfach nicht in meinen Kopf. Ich lehne mich gegen James Schulter und grinse. Er versteht mich einfach immer, ich kann ihm alles anvertrauen, genau wie Freya, Selina oder Elena. Wir wurden und werden auch heute noch manchmal für ein Pärchen gehalten, einfach nur weil wir viel Zeit mit einander verbringen. Aber da war noch nie mehr als nur eine sehr starke Freundschaft. ,,Mach jetzt nur nicht die Augen auf." raunt er mir zu. Ich ahne schon warum und befolge seinen Rat. Ich höre Sophies Stimme. ,,Noah, willst du nicht mit zu uns kommen?" So hinterhältig kann man doch gar nicht sein. Will sie ihn von Elena weg locken, an der er offenbar einen Narren gefesselt hat? Ich spiele mit dem Gedanken, die Augen zu öffnen und ihr mal gehörig meineMeinung zu sagen, doch Noah unterbricht meinen Gedanke. ,,Danke, Sophie." Ich höre die Ironie und verkneife mir ein Grinsen. ,,Aber ich bleibe lieber bei meinen Freunden. " Innerlich applaudiere Ich ihm für diesen Kommentar. Sophie entfernt sich von uns. Ich öffne meine Augen und fange an zu lachen. Die anderen Stimmen in mein Gelächter ein und wir klatschen Noah ab. ,,Geile Antwort!" nachdem wir uns beruhigt haben hat Selina die Idee des Tages. Sie schaut auf ihr Handy. ,,Okay, wir haben jetzt nochfünfzehn Minuten Pause und danach eine Freistunde. Wer hat noch so Bock auf Eis?" Wir sehen uns an und grinsen. Wir verlassen unseren Platz und laufen Richtung Ausgang. Ich drücke die kleine Eisentür mit den Schnörkeln auf und ziehe dann erschrocken meine Hand zurück. ,,Heiß!" ,,Blitzmerker!" Kommentiert Freya das Ganze. Wieder Lachen wir. James hakt mich ein und wir gehen durch die Altstadt, über das Kopfsteinpflaster, vorbei an der alten Stadtmauer. Unsere Schritte hallen wieder, als wir die Abkürzung durch die kleine Gasse in Richtung des kleinen Stadtcafés nehmen. Hier herrscht eine angenehme Frische. Kurze Zeit später sitzen wir vor unseren Eisbechern. Noah und Elena teilen sich einen Himbeereisbecher, Freya und Selina trinken jeweils einen Eiskaffee und James und ich sitzen vor einem riesigen Bananensplit. Im Hintergrund spielt ein italienisches Geigenstück, dass mir irgendwie bekannt vor kommt. Der Duft von frischer Pasta liegt in der Luft und ein kleines Mädchen spielt in dem kleinen Springbrunnen neben uns. ,,Liz, ist da jetzt noch was zwischen dir und Elias?" Ich sehe in Noahs Eisblaue Augen und lege meinen Löffel zur Seite. Ich schaue zu, wie ein kleiner Hund zu dem Mädchen in den Brunnen springt und dieses auf kreischt. Ich drehe mich wieder zu ihm um. ,,Ich weiß es nicht." James Blick wird ernst. ,,Ich bin der Meinung dass da noch viel mehr ist." Ich ziehe die Augenbrauen hoch. ,,Dieses Lächeln heute Morgen...Das war kein freundschaftliches." Mein Herz klopft höher, als wir das Café verlassen und uns auf den Rückweg machen. Lachend laufen wir zwischen den Häusern hindurch. Ich schaue nach oben. Darf ich mir noch Hoffnungen machen?
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6 Monate , 3 Tage, 7 Stunden und 30 Minuten
RomanceEigentlich denkt man, es ist alles wie immer. Die Freunde sind die gleichen. Der Ort hat sich nicht verändert. Und ich fühle mich auch wie immer. Verrückt, ironisch, optimistisch, heillos romantisch. Aber es ändern sich Dinge. Menschen ändern sich...