Das warme Wasser prasselte auf meinen Körper und wusch mir den ganzen Schmutz der letzten zwei Wochen ab.
Meine Haare fühlten sich endlich wieder nach Haaren an und nicht wie ein Filzteppich. Es war, als ob ich für den Moment garkeine Sorgen mehr hatte. Auch Rasierer und Rasierschaum wurden uns bereitgestellt, worüber ich mich extrem freute.
Einfach nur herrlich. Als ich fertig war, wickelte ich mir ein weißes Handtuch um meinen zerschundenen Körper und ging zu den Spinden, von denen der Rattenmann gesprochen hatte.
Dort lief ich solange entlang, bis ich meinen Namen las. Meinen Weg kreutzten die anderen Mädchen, die teilweise schon angezogen waren, und sich grinsend unterhielten - als wäre alles in Ordnung.
Ich öffnete die metallene Tür und sah neugierig in den Schrank. Eine graue Hose und ein hellblaues Shirt lagen darin. Das, was die anderen Mädchen auch alle trugen, aber es störte mich nicht.
Frische, weiße Unterwäsche lag darin. Dazu standen noch schwarze Turnschuhe am Boden des Spinds. Ich nahm alles heraus und ging in eine leere Umkleidekabine.
Als ich mir den BH anziehen wollte, fiel mir ein kleiner Zettel auf, der daran befestigt war.
'Wir hoffen, dass er Newt gefällt', stand in geschwungenen Buchstaben darauf. Verwirrt runzelte ich die Stirn und riss den Zettel ab. Was wollte ANGST damit erreichen?
Während ich mich weiter anzog, dachte ich darüber nach. Bei dem Gedanken, dass mich Newt in Unterwäche sehen würde, zog sich mein Unterleib zusammen und meine Haut fing an zu kribbeln. Oh Gott.
Kopfschüttelnd schlüpfte ich in die Schuhe. Nachdem ich mich nochmal in dem kleinen Spiegel, der an der Kabinenwand hing, angesehen hatte, ging ich erneut zu meinem Spind.
Dort hängte ich das Handtuch hinein und holte eine Bürste heraus. Soweit ich das erkannte, war es sogar die, die ich auch im Labyrinth bekommen hatte. Auch Zahnputzzeug nahm ich mit.
Grinsend ging ich vor den großen Spiegel, der die ganze Wand hinter den Waschbecken bedeckte und fing an mich neben den anderen Mädchen zu kämmen.
Irgendwie erinnerte mich das Gemeinschaftsbad hier, an ein Schwimmbad. Die Mädchen untehielten sich rege, während ich meinen Gedanken nachging.
Wie würde es jetzt wohl weitergehen? Wir - nur ein kleiner Bruchteil der Experimentprobanden - hatten Phase eins und zwei überlebt. Was hatte ANGST jetzt mit uns vor? Würden sie uns an einen sicheren Ort bringen, der vor Dem Brand unbeschadet geblieben war?
Angeblich bekamen wir unsere Erinnerungen zurück, was für mich nicht wirklich verlockend klang.
"Hey. Wir haben schon lange nichtmehr geredet.", riss mich eine Stimme aus meinen Gedanken. Ich drehte mich um und erkannte Harriet und Sonya.
Die beiden lächelten, was mich direkt ansteckte: "Ja, es ist viel passiert in den letzten Stunden."
Sonya nickte: "Das kann man wohl sagen. Meinst du die lassen uns jetzt in Ruhe?" "Ich hoffe es.", gab ich zu.
"Wir lassen dich mal dein Zeug fertig denken. Ich habe das Gefühl, dass wir in nächster Zeit viele Gelegenheiten zum Reden haben. Außerdem musst du für deinen Newt ja hübsch sein.", grinste Harriet.
"Haha, du bist ja nur neidisch.", rief ich ihr hinterher, woraufhin sie nur mit einem 'Kann sein' antwortete.
Ich schüttelte den Kopf und fing an, mir die Zähne zu putzen, was unheimlich gut tat. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich es wirklich gut hatte. Ich hatte Thomas und Newt an meiner Seite, für die es sich zu kämpfen lohnte, aber die anderen Mädchen und Lichter hatten niemanden. Es musste unglaublich viel Kraft kosten, sich immer wieder für sich selbst aufzuraffen und weiterzumachen.
In meinen trübseligen Gedanken versunken, föhnte ich mir kurz die Haare, damit sie nichtmehr ganz so nass waren.
Nachdem ich mich komplett frisch fühlte, räumte ich mein Zeug wieder zurück in meinen Spind und verließ als eine der letzten das Bad.
Als ich aus der Tür trat, entdeckte ich einen großen - natürlich in Weiß und Grau gehaltenen - Raum. Er war ungefähr doppelt so groß wie die Turnhalle von Gruppe B.
Auf der einen Seite des Gemeinschaftsraums befanden sich mehrere der metallenen Tische mit dazugehörigen Bänken, andenen schon einige Jungs und Mädchen saßen und sich unterhielten.
Im anderen Teil des Raums standen mehrere Couchen und andere gemütliche Sitzgelegenheiten. Im Raum verteilt stützten mehrere Säulen die Decke.
An der gegenüberliegenden Wand entdeckte ich mehrere Türen. Eine davon, die ziehmlich mittig war, bestand aus weiß-gestrichenem Metall oder Eisen. Sie sah schwer aus und es befand sich ein schmales Fenster darin.
Wie in dem Zimmer, indem ich nach meiner Trennung von den Jungs war. Mein Blick schweifte im Raum herum, bis ich Minho, Pfanne und Newt entdeckte, die auf einem der Sofas saßen.
Lächelnd ging ich auf sie zu. Als ich ankam, begrüßte ich sie grinsend: "Wow, ihr seht ja wieder wie normale Menschen aus!" Minho lachte: "Wir haben uns nur für euch aufgehübscht, Mylady."
Mit einem wohligen Seufzen ließ ich mich neben Newt nieder, der mir sofort einen Arm um die Schulter legte.
"Du hast im Bad ganzschön lange gebraucht. Ich wollte schon eine Vermisstenanzeige ausstellen lassen.", flüsterte er mir ganz nah an mein Ohr, sodass ich Gänsehaut bekam.
Ich drehte meinen Kopf so, dass unsere Lippen ganz nah aneinander schwebten: "Mädchen brauchen halt einfach länger. Wir haben längere Haare, müssen mehr anziehen und außerdem sind wir viel reinlicher."
Er zog die Augenbrauen zusammen, was wie immer total toll aussah. "Wenn wir alleine wären, bräuchtest du nicht so viel anzuziehen.", grinste er frech. Mit hochgezogenen Augenbrauen starrte ich ihn an: "Soll das ein Angebot sein?"
Er lächelte: "Wie du es nimmst." Ich beugte mich weiter zu ihm vor, sodass jetzt mein Mund an seinem Ohr schwebte: "Hilfst du mir dann auch beim ausziehen?" Provozierend zog ich mich zurück und grinste.
Ich sah ihn schlucken, bevor er meine Hüften nahm und mich auf seinen Schoß zog. Dann spürte ich einen leichten Druck unter meinem Hintern.
Als mir bewusst wurde, woher dieser Durck kam, wurde ich rot. Mann Newt...
"Warum bist du so rot, Lilly?", fragte Pfanne plötzlich. Shit. "Äh. Mir ist noch so warm vom duschen.", versuchte ich mich zu retten. Ich spürte, wie Newt unter mir lachte, worauf ich ihm einen Klaps auf den Hinterkopf gab.
Einige Minuten lang unterhielten Minho, Pfanne, Newt und ich uns, bevor sich die schwere Eisentür öffnete und Rattenmann mit zwei Soldaten hereinkam.
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Worst Zone [Newt FF]
Fanfiction[Teil 1: Worst Case] [Teil 2: Worst Lie] Teil 3: Worst Zone; 42.191 Wörter Ein Schicksalsschlag nach dem anderen trifft Lilly, die Lichter und Gruppe B, während sie immernoch gegen ANGST kämpfen müssen. Doch endlich ist die Freiheit in Sicht, die Fr...