《 Epilog 》

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Thomas PoV

Wir hatten es endlich geschafft, ANGST und vor allem Dem Brand endgültig zu entkommen.

Zwei Wochen waren seit unserer Flucht schon vergangen. Bis jetzt hatten wir es, vorallem mit der Hilfe von Gallys Baumeister-Künsten, geschafft, ein paar profesorische Hütten zu bauen.

Etwa zweihundertfünfzig Immune lebten jetzt hier. Wir - Gally, Minho, Pfanne, Milan, die anderen Überlebenden aus Gruppe A und ich - saßen oft zusammen und redeten über das, was uns auf dem Herzen lag.

Ich hatte bis jetzt noch niemandem von Newts Tod erzählt, was vermutlich auch so bleiben würde.

Gally war zu einem meiner besten Freunde geworden. Vermutlich verband uns das Vergangene. Ich hätte niemals gedacht, dass meine Schwester ihm so wichtig gewesen war.

Als er gehört hatte, wie es um Lil stand, hatte er sich zwischen den zweihundert Immunen durchgekämpft, um nach ihr zu sehen. Gally hatte, wie ich geweint, was ich niemals für möglich gehalten hatte.

Auch Minho erwischte ich des öfteren dabei, wie er vor sich hin weinte. Doch mir ging es genau so. Immer wenn ich an unsere verstorbenen Freunde dachte, wurde mir schlecht und die Trauer überrollte mich.

Als Lil gestorben war, brach in meinem Herzen ein riesiges Stück ab und folgte ihr. Ich hatte die Schmerzen gespürt, die sie hatte, als sie starb.

Vor allem fehlten mir natürlich Lil und Newt. Selbst Teresa, die auf den letzten Metern gestorben war, fehlte mir manchmal.

Nur Brenda schaffte es, mich ein wenig zu trösten und ein paar fehlende Stücke meines Herzens zurückzuholen, doch ganz ersetzen konnte er meine toten Familienmitglieder nicht.

James, der Mann, den wir zu unserem Anführer ernannt hatten, hatte mitten im Wald einen ruesigen Felsen entdeckt, aufem jeder die Namen seiner verstorbenen Angehörigen einmeißeln konnte.

Der Felsen war zu einer Art Trauerstätte geworden, andie man sich zurückziehen konnte. Mittlerweile standen, wie auf der Mauer damals, in der Lichtung, viele verschiedene Namen, in den unterschiedlichsten Größen und Schriften darauf.

BEN
WINSTON
CHUCK
MELLI
GEORGE
ALBY
MICKY
HARRIET
NICK
JEFF
ZART
CLINT
MAX
PAUL
TERESA

NEWT & LILLY

All diese Namen erinnerten an das Vergangene, doch auch an die vergleichsweise 'schönen' Zeiten auf der Lichtung.

Ich redete mir immer wieder ein, dass es Lil jetzt besser ging, da sie bei Newt war. Seitdem Newt sie verlassen hatte - uns aus der Bowlinghalle vertrieben hatte - spürte ich, dass es ihr nichtmehr gut ging. Doch aus irgendeinem Grund hatte sie sich immer wieder aufgerafft und weitergekämpft, was ich erstaunlich fand.

Was auch immer in der Zeit passiert war, inder ich in der weißen Gummizelle war, hatte die beiden noch enger zusammengeschweißt, wobei ich darüber nicht weiter nachdenken wollte.

Sie alle hatten damals, als ich endlich wieder zu ihnen durfte, ausgesehen, als hätten sie schreckliche Wochen hinter sich.

Das einzige, was mich beruhigte war, dass Lil mit einem Lächeln auf den Lippen gestorben war.

***

Gerade saß ich an einem Baum, vondem aus ich auf den Felsen und somit auf die Namen meiner Freunde sehen konnte.

In den Händen hielt ich den ungeöffneten Umschlag, den Newt mir damals gegeben hatte. Er hatte gesagt, ich solle ihn öffnen, wenn das alles vorbei war.

Und das war es jetzt. Ich hatte bis jetzt gezögert, den Brief zu lesen, da darin vermutlich stand, dass ich auf Lilly aufpassen sollte, doch Newts letzte Worte deswegen zu ignorieren, erschien mir mehr als falsch.

Gerade, als ich den Umschlag öffnen wollte, hörte ich ein nahegelegenes Rascheln eines Buschs.

Wenige Sekunden später sah ich Brenda, die lächelnd auf mich zu kam. "Hey. Ich wollte dir nur sagen, dass wir heute ein Fest feiern wollen, zur Ehre aller Verstorbenen.", flüsterte sie, während sie sich neben mich setzte.

"Ich komme gleich. Geh' du schonmal vor, okay?", antwortete ich leise. Brenda lächelte, gab mir einen kurzen Kuss und verschwand dann in Richtung Dorf.

Lil hatte Recht gehabt, wir empfanden viel mehr füreinander, als ich gedacht hätte.

Nach mehreren Sekunden riss ich mich zusammen und öffnete den Umschlag, um die letzten Worte von Newt zu lesen:

'Lieber Thomas,

das ist der erste Brief, den ich schreibe. Natürlich weiß ich nicht, ob ich vor dem Labyrinth welche geschrieben habe. Aber auch wenn es nicht mein erster ist, ist es vermutlich mein letzter.
Ich will, dass du weißt, dass ich keine Angst habe. Zumindest nicht vor dem Tod. Eher vor dem Vergessen. Dass ich mich selbst an den Virus verliere, dass ist das, was mir Angst macht.
Also sage ich jede Nacht ihre Namen.
Alby, Winston, Chuck.
Und ich wiederhole sie immer und immer wieder, wie ein kleines Gebet.
Dann kommen alle Erinnerungen zu mir zurück.
Die kleinen Dinge, wie der perfekte Moment, wenn die Sonne die Lichtung traf, kurz bevor sie hinter den Mauern verschwand.
Und ich erinnere mich an den Geschmack von Bratpfannes Eintopf. Hätte nie gedacht, dass ich das Zeug mal so sehr vermissen würde.
Ich erinnere mich an deine Schwester, wie sie fast allen Jungs auf der Lichtung den Kopf verdrehte.
Vielleicht weiß sie es nicht, aber mich hatte sie von der ersten Sekunde an schon in ihren Bann gezogen.
Ich kann dir nicht sagen, dass du auf sie aufpassen sollst, denn das kann niemand.
Und ich erinnere mich an dich, wie du in der Box nach oben kamst, ein verängstigter kleiner Frischling, der sich nichtmal an seinen eigenen Namen erinnern konnte.
Aber von dem Moment an, in dem ihr ins Labyrinth gerannt seid, wusste ich, ich würde euch überall hin folgen.
Und das bin ich.
Wir alle sind es.
Wenn ich das alles nochmal machen müsste, würde ich es tun. Und ich würde nichts anders machen.

Ich hoffe für dich, dass wenn du in ein paar Jahren zurück siehst, du das Gleiche sagen kannst.
Die Zukunft liegt in deinen Händen, Tommy. Und ich weiß, du wirst einen Weg finden, das Richtige zu tun.
Das hast du immer.
Kümmere dich für mich um alle.
Und kümmere dich um dich selbst.
Du verdienst es, glücklich zu sein.
Danke, dass du mein Freund warst.

Leb' wohl, Kumpel.

Newt'

Worst Zone [Newt FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt