Der nächste Morgen wurde durch ein lautes Klopfen an der Tür angekündigt. Ich hörte die drei Jungs brummen. Lächelnd stand ich auf und öffnete die Tür. Als Licht das Zimmer flutete, fluchte Minho vor sich hin.
Vor der Tür stand eine etwas ältere Frau in weißem Kittel: "Macht euch bitte frisch und geht dann frühstücken. Um neun Uhr werden die ersten von euch abgeholt."
Mit diesen Worten verschwand die Frau schon wieder und klopfte an der nächsten Tür.
Gähnend schloss ich unsere Tür wieder und setzte mich an den Matratzenrand von Newts Bett. Er lag auf dem Bauch und hielt sein Kissen fest umschlungen.
"Hey, steh auf. Wir müssen bald für die Untersuchungen fertig sein.", ich rüttelte an seiner Schulter.
Als er sich nach mehreren Minuten immernoch nicht rührte, zog ich ihm die Decke weg, da ich keine andere Lösung sah. Auch bei Pfanne und Minho funktionierten die netten Weckversuche nicht, weshalb sie jetzt auch ohne Decke leben mussten.
Pfanne war als erster wach und verzog sich gleich murrend ins Bad, während die beiden Ursprungs-Lichter noch seelenruhig - wie zusammengerollte Embryos weiterschliefen. Das konnte doch nicht wahr sein ...
Zuerst nahm ich mir Minho vor. Da er in einem der oberen Betten lag, kletterte ich an der Seite hoch und krabbelte dann zu seinem Kopf, wobei ich nicht wirklich rücksichtsvoll war und mein Knie eventuell, ausversehen mitten auf seinem Rücken landete, was ihn allerdings nicht zu stören schien.
Als ich dann vor seinem Kopf kniete, sah ich ihn kurz an. Er sah aus wie ein süßes, kleines Baby. Eigentlich wollte ich ihn garnicht wecken, aber was sein musste, musste nunmal sein.
"Sorry Minholein.", grinste ich, bevor ich ihm Mund und Nase zuhielt. Es dauerte keine fünf Sekunden, bis er panisch die Augen aufschlug und sich aufrichtete. Er beachte dabei nicht die niedrige Decke und knallte mit seinem Kopf dagegen.
Ich hatte mich lachend auf den Rücken geworfen, während er sich im Halbschlaf den Kopf rieb. "Bist du jetzt endlich wach?", lachte ich. "Klappe, du Strunk.", brummte er.
Als ich mich wieder gefangen hatte, kletterte ich vom Bett und ging wieder zu Newt, der immernoch schlief. Gott, so langsam brauchte ich eine Schaufel zum Wecken.
"Das hat er ja ganzschön gut hinbekommen.", ich konnte hören, dass Minho grinste. Verwirrt runzelte ich die Stirn: "Was meinst du?"
"Na deinen Hals.", grinste er und schob meine Haare zur Seite. Instinktiv tastete ich an die Stelle, zuckte aber sofort zurück, als ich merkte, das der Knutschfleck total weh tat. "Na super, ich hab ihm gesagt, dass du wieder 'nen dummen Kommentar abgeben wirst.", murmelte ich vor mich hin.
"Ich fühle mich geehrt, dass du an mich denkst, während Newty dir einen schönen Knutschfleck verpasst.", er boxte mir leicht gegen die Schulter.
"Halt die Klappe und hilf mir ihn wach zu kriegen.", motzte ich Minho an. "Das ist garnicht so einfach, wenn du ihn heute Nacht so beansprucht hast.", grinste er. "Minho, jetz nerv mich nicht. Ich hab ihn nicht beansprucht - wie du es nennst. Außerdem geht dich das nichts an.", langsam war ich echt genervt.
"Der Arme. Wir können ihn aus dem Bett werfen. Glaub mir, der hat schon größere Höhen überlebt.", meinte Minho jetzt ernst. Ich starrte ihn an. Er merkte anscheinend erst jetzt, was er gesagt hatte.
"Ähm, ist egal. Mach dir darüber keinen Kopf. Am besten, du vergis...", versuchte er es, doch ich unterbrach ihn: "Ich weiß davon. Ich hab es gesehen."
Er nickte nur verwirrt. Dann grinste er wieder und ging zu Newt. Gemeinsam rollten wir ihn über die Bettkante.
Newt fiel nichtmal einen halben Meter, bis er auf dem Boden ankam. Ich sah auf ihn hinunter und musste mir ein Lachen verkneifen.
Auch Minho kämpfte mit sich. Newt war aufgesprungen und kam auf mich zu. Vermutlich hatte er Minho garnicht gesehen. Bevor ich etwas dagegen tun konnte, hatte mein Freund angefangen, mich zu kitzeln.
"Hör auf!", lachte ich immer wieder und wich zurück, bis ich die Wand im Rücken hatte. Während Newt langsam aufhörte mich zu kitzeln presste er sich immer weiter gegen mich. "Newt, Min...", doch weiter kam ich nicht.
Plötzlich spürte ich Newts weiche Lippen auf meinen. Mal wieder - und Minho sah zu. Ich könnte mir gegen die Stirn klatschen, doch als Newt anfing, meine Seiten hochzustreichen, konnte ich nichtmehr denken.
Meine Hände wanderten selbstständig in seine Haare. Was machte der Kerl nur mit mir?
Newt hatte den Kuss schon längst vertieft, als sich Minho wieder meldete: "Ähm, ist ja schön, dass ihr euch so gut ... versteht. Aaaber wir müssen zu diesen Untersuchungen. Auf, auf ins Bad, Kinder."
Sofort wurde ich rot, löste mich von Newt und ging schnellen Schrittes ins Bad. Dort angekommen lehnte ich mich mit beiden Händen auf den Waschbeckenrand.
"Was ist denn mit dir passiert?", hörte ich Sonyas leise Stimme. Ich hatte die Augen geschlossen, um mich auf meine Atmung zu konzentrieren.
"Nichts, ich hab schlecht geträumt.", log ich und drehte mich zu ihr um. "Und was hat es mit deinem Knutschfleck auf sich?", grinste sie.
Ich atmete genervt aus: "Gott, dieser Idiot." Warum hatte Newt das an so einer offensichtlichen Stelle machen müssen?
Sonya sagte dazu nichtsmehr und ging grinsend aus dem Bad. Ich holte meine Bürste aus dem Spind und kämmte meine Haare. Danach band ich sie zu einem Dutt und ging duschen.
***
Eine halbe Stunde später war ich frisch geduscht und hatte gefrühstückt. Damit mich nicht jeder dumm ansah, hatte ich meine Haare offen über meine Schultern gelegt.
Jetzt saßen wir alle verteilt im großen Gemeinschaftsraum und warteten darauf, abgeholt zu werden. Ich war etwas nervös, da uns bis jetzt niemand gesagt hatte, was das für Untersuchungen waren.
Newt saß - natürlich - neben mir und hielt meine Hand. Auch er war unruhig. Minho und Pfanne unterhielten sich mit einigen Jungs, während ich nur vor mich hin starrte.
Um Punkt neun Uhr wurde die Tür geöffnet und der Rattenmann kam hereinspatziert. Rechts und links beschützten ihn wieder zwei Soldaten.
Alle waren bereits aufgesprungen, als er uns begrüßte: "Guten Morgen alle zusammen, ich hoffe ihr habt gut geschlafen. Wie ihr schon wisst, müssen wir heute einige Tests und Untersuchungen machen. Ich rufe jetzt immer zwei Namen auf. Derjenige, der mit euch aufgerufen wird, wird heute sozusagen euer Partner sein."
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Worst Zone [Newt FF]
Fanfiction[Teil 1: Worst Case] [Teil 2: Worst Lie] Teil 3: Worst Zone; 42.191 Wörter Ein Schicksalsschlag nach dem anderen trifft Lilly, die Lichter und Gruppe B, während sie immernoch gegen ANGST kämpfen müssen. Doch endlich ist die Freiheit in Sicht, die Fr...