Panisch sprang ich parallel zu den anderen hinter eine Holzkiste und versuchte mich zu sammeln.
Die Wächter schrieen sich Kommandos zu und ich konnte hören, wie sie sich in den Hangar bewegten.
"Jorge, Thomas und Brenda schützen dich, Newt, Lilly und ich geben euch Rückendeckung bis wir am Berk sind.", befahl Minho flüsternd. Jeder von uns schnappte sich leise einen der Granatwerfer.
Schweigend schlichen Brenda, Jorge und mein Bruder aus der Deckung. Newt, Minho und ich flankierten die drei. Wir hatten es schon fast die Hälfte des Weges geschafft unentdeckt zu bleiben, als plötzlich eine vor Elektrizität knisternde Kugel an mir vorbeisauste.
Vor Schreck hatte ich kurz aufgekeucht, was die Wärter alamierte. Plötzlich wurden im Hangar unmengen an Warnungen herumgebrüllt, während unsere kleine Gruppe anfing zu rennen.
Zwischen uns und den Soldaten flogen die elektrischen Kugeln hin und her. Bis jetzt konnte jeder von uns allen Schüssen knapp ausweichen.
Gerade duckte ich mich unter einem Schuss hindurch und zielte sofort auf den Schützen. Mit einem Keuchen seinerseits traf meine Kugel seine Schulter.
"Die schießen mit scharfer Munition!", brüllte Jorge über den Lärm hinweg. Anscheinend wollte die Kanzlerin uns wirklich loswerden.
Es waren nurnoch wenige Meter bis zu der Laderampe von Jorges Berk. Als ich das Getrampel von Schuhen auf Metall hörte, drehte ich mich wieder zum Berk.
Minho, Jorge und Newt liefen die Rampe hinauf und verschwanden ins Innere des Flugobjekts. Warum verstand ich nicht, allerdings hatte ich auch keine Zeit um darüber nachzudenken.
Wieder flogen Schüsse knapp an mir vorbei. Immer weiter rannte ich auf das Berk zu. Brenda und Thomas taten es mir gleich.
Gerade drehte sich das Mädchen um, um ebenfalls ins Berk zu rennen, als eine blau-blitzen Kugel ihren Rücken traf.
Mit einem abgehackten Schrei fiel sie zu Boden. Thomas und ich erstarrten kurz, während Brenda sich zuckend auf dem Boden hin und her wand.
Ich rannte schießend zu ihr und versuchte sie so vor weiteren Treffern zu schützen. Meine Ohren rauschten vom Adrinalin, sodass ich das gequälte Stöhnen von ihr fast überhörte. Es klang schrecklich elend.
Thomas und ich wussten, was wir tun mussten, also warteten wir, bis die Stromschläge aufhörten über Brendas Körper zu blitzen und versuchten sie dann zur Laderampe zu schleifen, was uns nur langsam gelang.
Kurz vor der Rampe traf mich ein unglaublicher Schmerz in meiner Brust, was mich aufschreien ließ. Der Schmerz zog sich durch meinen Körper, verebbte dann aber.
Verwundert sah ich zu Thomas, der jetzt neben Brenda zuckend auf dem Boden lag. Shit, was sollte ich jetzt tun?
Vor lauter Panik ließ ich meinen Granatwerfer fallen und versuchte Thomas an den Schultern weiter zur Laderampe zu zerren.
Meine Arme krampften unter dem Strom, doch ich versuchte es zu ignorieren. Keuchend vor Anstrengung stolperte ich und fiel mit dem Rücken auf den Boden.
Neben den Schweißperlen rannen jetzt auch Tränen der Verzweiflung über mein Gesicht.
Vermutlich war es Glück, dass ich bis jetzt noch nicht von einer der Granaten getroffen wurde. Ich musste mich jetzt zusammenreißen!
Mit neuem Mut stand ich auf und zerrte weiter an Thomas' Shirt. Als ich merkte, dass meine Kräfte mich entgültig verließen, spürte ich Metall unter meinen Schuhen.
Vorsichtig ließ ich Thomas auf dem Boden nieder und rannte zu Brenda zurück.
Erst jetzt bemerkte ich die Soldaten, die immer näher zu uns aufrückten. Die Schießerei hatten sie eingestellt.
Brenda war leichter als mein Bruder, doch meine Kräfte schwanden mit jedem Schritt.
Warum hatte ich Newt und Minho nicht gerufen? Es schoss mir plötzlich durch den Kopf. In dem Moment brummten die Triebwerke des Berks los.
"Newt!", brüllte ich immer wieder, bis ich unter meinem eigenen Gewicht zusammenbrach und keuchend unter Brendas Oberkörper lag.
Ich hörte die Soldaten immer näher kommen, woraufhin sich meine Panik immer mehr verstärkte.
Hektisch versuchte ich aufzustehen, doch es gelang mir nicht, meine Kraft war verschwunden.
Gerade wollte ich erneut nach Newt rufen, als auch schon sein Gesicht über mir entdeckte. Seine Augen waren vor Schreck geweitet, als er mich ansah.
"Bring Brenda nach drinnen, ich komme hinterher.", sagte ich mit kratziger Stimme.
Newt zögerte, doch Brendas Gewicht verschwand kurz darauf von mir. Ich wusste nicht wie, doch gerade als sich die Laderampe begann zu schließen, erreichte ich diese und ließ mich immernoch keuchend fallen.
Sofort waren Minho und Newt bei mir und zogen mich weiter ins Innere, wo ich auch Thomas und Brenda liegen sah.
Nach etwa einer halben Stunde, inder ich auf Newts Schoß wieder zu Atem gekommen war, standen wir auf und gingen zu Jorge und Minho ins Cockpit.
"Und, wie sieht's aus?", fragte Newt, während ich meine Haare zu einem lockeren Zopf flocht.
"Wir fliegen noch etwa einhundert Kilometer weiter. Ich habe gerade das Navigationssystem ausgeschaltet. Außerdem kann ANGST uns jetzt nichtmehr orten.", erzählte Jorge.
"Wenn man Berks orten kann, können wir doch bestimmt auch herausfinden, wo Teresa und die anderen hinwollen, oder?", fiel es mir plötzlich ein.
Der Pilot machte eine Bewegung, die heißen sollte, dass wir kurz warten sollten. Währenddessen wagte ich einen Blick aus dem Fenster.
Überall lag Schnee. Ich sah große, dunkelgrüne Tannen, die weit über den Boden ragten. Wie gerne würde ich jetzt den kalten Schnee auf meiner Haut spüren.
"Ich würde auch gerne runter, ein letztes Mal im Leben. Aber wir können nicht anhalten.", flüsterte Newt mir ins Ohr.
Ich drehte mich zu ihm um, legte meine Hände auf seine Brust und sah ihm tief in die Augen: "Sag sowas bitte nicht. Wir finden bestimmt eine Heilung."
In meinem tiefsten Inneren wusste ich, dass wir keine Heilung finden würden. Aber das letzte bisschen Hoffnung wollte ich nicht aufgeben.
"Lilly, es bringt nichts es zu verleugnen. Ich werde an dieser Krankheit sterben. Du wirst jemand anderen finden, der dich besser beschützen kann als ich.", Newt sah mich ernst an und gab mir einen kurzen, aber innigen Kuss.
"Ich will aber niemanden, der besser auf mich aufpassen kann. Du bist der Einzige, der das wirklich kann.", meine Stimme wurde schon wieder brüchig.
"Du musst. Für mich.", mit diesen Worten löste er sich von mir und verschwand im hinteren Teil des Berks.
Verzweifelt schnaubte ich und fuhr mir mit den Händen über mein Gesicht. "Der kriegt sich schon wieder ein.", tröstete mich Minho lächelnd.
Bevor ich antworten konnte, rief Jorge dazwischen: "Haha, ich habs! Die muchachos sind nach Denver geflogen!"
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Worst Zone [Newt FF]
Fanfiction[Teil 1: Worst Case] [Teil 2: Worst Lie] Teil 3: Worst Zone; 42.191 Wörter Ein Schicksalsschlag nach dem anderen trifft Lilly, die Lichter und Gruppe B, während sie immernoch gegen ANGST kämpfen müssen. Doch endlich ist die Freiheit in Sicht, die Fr...