"Ich will euch ja nicht stören, aber wir müssen noch was besprechen.", hörte ich Minhos leise, aber eindringliche Stimme.
"Dann verpiss dich am besten.", zischte Newt. Ich konnte spüren, dass er sich verkrampfte und innerlich kochte vor Wut.
"Ey Mann, wir müssen weiter, ich verstehe ja, dass ihr ...", doch weiter kam Minho nicht. Newt löste sich ruckartig von mir und stampfte auf seinen besten Freund zu: "Du verstehst garnichts."
Als er direkt vor Minho stand holte er mit seiner rechten Faust aus und ließ sie auf ihn zusausen. "Newt!", rief ich geschockt.
Im letzten Moment stoppte mein Freund in seiner Bewegung und fing an zu zittern. Seinen viel zu schnellen Atem konnte ich bis hierhin hören.
Fassungslos starrte er zuerst auf seine Faust, dann zu mir und dann auf Minho, dem der Schock auch ins Gesicht geschrieben stand.
"Es tut mir leid.", hauchte Newt und stieß sich von Minho weg: "I-ich bin gleich wieder da." Dann lief er den Gang hinunter, aus dem wir gekommen waren.
"Newt, wo willst du hin?", rief ich ihm hinterher und wollte schon losgehen um ihm zu folgen, doch Minho hielt mich zurück: "Er muss jetzt kurz alleine sein."
Als er mich am Arm berührte, zuckte ich zusammen und starrte auf die Stelle. Überrascht stellte ich fest, dass ich am ganzen Körper zitterte wie Espenlaub.
"Hey, er beruhigt sich schon wieder.", flüsterte Minho leise und sah mich ruhig an. Mir rollte eine Träne aus den Augen, doch ich nickte.
Dann tat Minho etwas, was er noch nie einfach so getan hatte. Er schloss mich fest in seine Arme und wiegte mich leicht hin und her.
Ich war dankbar um seinen Trost. Wie es ihm wohl mit Newts Schicksal ging? Er hatte immerhin um die drei Jahre mit Newt auf der Lichtung verbracht.
"Was ist denn hier los, warum braucht ihr so lange?", Brenda kam aus der Tür, stoppte aber ihre Schritte, als sie uns sah.
Wortlos löste Minho sich aus der Umarmung, strich mir aber nochmal über den Arm. Dann ging er an Brenda vorbei in das Waffenlager.
Mit gesengtem Kopf folgte ich ihm und sah mich dann um. Es war ein relativ kleiner Raum, indem an den Seiten Regale standen, die bis an die Decke reichten.
Darin lagen jede Menge Waffen; Granatenwerfer, Pistolen und Maschinengewehre. Auch einige Kisten standen darin.
Während wir auf Newt warteten, packten wir alles mögliche an Munition in eine der Kisten und bewaffneten uns.
Ich selbst, hatte mir zwei Pistolen in den Gürtel gesteckt und hing mir zwei der schweren Granatwerfer über die Schultern.
Minho hatte das Selbe getan, nur dass er vier der Granatwerfer trug. Auch Thomas und Brenda schleppten jetzt ungefähr das Gleiche.
"Nagut, wir müssen jetzt die anderen suchen. Uns läuft die Zeit davon - den Alarm haben die sicher nicht nur wegen uns eingeschaltet. Es muss noch etwas anderes passiert sein. Außerdem fehlten schon einige Waffen, bevor wir hier waren. Dazu kommt, dass wir weit und breit keine Soldaten mehr gesehen haben.", erklärte Brenda mit fester Stimme.
Sie hatte Recht, hier lief irgendetwas viel größeres, als unsere Flucht. Niemand sagte etwas, bis Newt hereinkam: "Tommy, ich muss mit dir reden."
Thomas sah kurz zu mir, bevor er Newt aus dem Raum folgte. "Dieser Neppdepp glaubt wohl, wir hätten ewig Zeit.", stöhnte Minho genervt.
Kurz brannte bei mir die Sicherung durch: "Reiß dich mal zusammen, Minho. Denkst du es fällt ihm leicht mit dem Wissen zu leben, langsam verrückt zu werden?! Du hast die Cranks doch sicher schon selbst gesehen!"
Minho war kurz überrascht, sah mich dann aber entschuldigend an und flüsterte ein: "Hast recht."
Wenige Minuten später kam Newt schon wieder herein, schnappte sich die Kiste mit der schweren Munition und ging dann wieder hinaus auf den Gang.
Erstaunt folgten wir ihm und sahen dann zu Thomas, der mich leichenblass ansah. Was hatte Newt ihm gesagt?
***
Seit mehr als einer Stunde suchten wir jetzt schon den ganzen Gebäudekomplex nach Pfanne und den anderen ab, doch fanden sie nicht. Auch kein einziger Soldat ließ sich blicken.
"Wir müssen jetzt zum Hangar und hoffen, dass Jorge noch da ist.", stellte Brenda fest.
Etwas in mir wusste, dass sie Recht hatte, allerdings zerfraß mich das schlechte Gewissen jetzt schon. Ich wollte die anderen nicht im Stich lassen.
"Gut, du hast Recht. Wir müssen hier erstmal raus. Vielleicht können wir ihnen dann von außerhalb helfen - irgendwie.", Minhos Stimme klang hoffnungslos.
Schweigend machten wir uns auf den Weg zum Hangar. Brenda ging, wie zufor, an der Spitze. Nach ettlichen weiteren Gängen kamen wir in einen Flur an dessen Ende eine große, zweiflüglige Tür war. Der eine Flügel stand einen Spalt breit offen.
"Das ist die Tür zum Hangar. Normalerweise ist sie immer geschlossen und bewacht.", sagte Brenda leise.
Jetzt, wo sie es sagte, erinnerte ich mich an diesen Gang. Als wir aus der Brandwüste hierher gebracht worden waren, waren wir durch diese Tür hineingekommen.
Als wir an der Tür angekommen waren, überlegte Thomas nicht lange und ging einfach hindurch. Seine Waffe hatte er im Anschlag. Minho, Brenda und ich folgten ihm sofort. Newt blieb hinter uns, da er die Kiste mit der Munition schleppte und somit nicht sofort schießen konnte.
Doch selbst im Hangar war kein einziger Soldat. "Das gibts doch nicht.", flüsterte Brenda, wobei ihre Stimme durch die Luft hallte: "Dann wird Jorge wohl auch nicht da sein."
Zwei Berks standen auf dem Hangar, wobei Platz für drei war - rein theoretisch. "Und jetzt?", zischte ich genervt.
Doch niemand kam zu einer Antwort, da man ein leises, aber deutliches 'Brenda' hören konnte.
Wir waren alle auf der Stelle stehengeblieben und sahen uns erstaunt an. Dann hörte man es wieder: "Brenda, ich bin hier, hermana."
"Das ist Jorge.", stellte diese freudig fest und rannte in die Richtung aus der sie Stimme kam.
Dass das äußerst riskant war, musste niemand laut sagen, doch wenn es um Jorge ging, war Brenda wohl nicht aufzuhalten.
Zögernd folgten Thomas und ich ihr gleichzeitig, was auch Minho und Newt dazu brachte, sich zu bewegen.
Jorge lag hinter einer großen Holzkiste und rieb sich den Kopf: "Mann, mann, mann. Diese Schlampe von Teresa ..." "Moment. Sie war das?!", unterbrach Thomas ihn entsetzt. Auch meine Augen waren groß geworden.
"Ja, sie und euere Freunde. Was denkt ihr, warum hier die Hölle los ist? Sie sind abgehauen und einen alten Freund von mir als Geisel genommen. Er ist Pilot und musste sie hier rausfliegen.", berichtete uns der ältere Mann mit seinem Dialekt.
Kurz war es still, bis wir ihn mit Fragen bombadierten, sodass er nach wenigen Sekunden ein 'Halt!' rief.
"Ich schätze mal, ihr wollt hier auch weg, also schlage ich vor, dass wir uns asa pissimo verdrücken. Das da ist mein Baby, lasst uns weiterquatschen wenn ...", doch weiter kam er nicht, da die Doppeltür zum Hanga plötzlich aufgerissen wurde und mindesrens zwei Duzend bewaffnete Soldaten hereinstürmten.
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Worst Zone [Newt FF]
Fanfiction[Teil 1: Worst Case] [Teil 2: Worst Lie] Teil 3: Worst Zone; 42.191 Wörter Ein Schicksalsschlag nach dem anderen trifft Lilly, die Lichter und Gruppe B, während sie immernoch gegen ANGST kämpfen müssen. Doch endlich ist die Freiheit in Sicht, die Fr...