"Super, jetzt riecht ihr doch gleich viel besser!", grinste er falsch. Flankiert von seinen beiden Aufpassern maschierte er zu den Tischen, wo er stehenblieb und sich in den Raum drehte: "Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr euch alle an den Tischen versammeln könntet."
Murrend stand ich auf und ging zusammen mit den anderen an die Metalltische.
Als sich alle versammelt hatten, grinste der Rattenmann wieder falsch: "Gut, dass das so schnell funktioniert hat. Nun zu wichtigeren Dingen.
Ihr alle habt Phase zwei erfolgreich abgeschlossen, dazu möchte ich ersteinmal herzlich gratulieren. Um euch gesund zu wissen, stehen in den nächsten Wochen nurnoch ein paar Tests an, aber ansonsten ist alles getan, was getan werden muss und musste. Wir werden immer wieder ein paar von euch aufrufen, die dann zu den Tests und Untersuchungen gebracht werden.
Ich verspreche euch, dass euch nichts passiert und ihr wohlbehalten wieder hierher zurückkommt. Bevor ich es vergesse: An den Zimmern dort ...", der Rattenmann zeigte auf die Wand, ander die vielen Türen nebeneinander waren: "... stehen - wenn ihr es noch nicht entdeckt habt - eure Namen eingeteilt. Jeweils mehrere Betten pro Zimmer.
Morgen geht es mit den Untersuchungen los. Ach ja, Essen wird euch gebracht. Und Lilly, deinem Bruder geht es gut, sonst würdest du es spüren. Er wird bald zu euch dürfen."
Nachdem mich der Rattenmann durchdringend angesehen hatte, marschierte er mit seinen Bulldoggen aus dem Raum. "Was war das denn?", meinte Minho.
Ich zuckte nur mit den Schultern. Nachdenklich blieb ich an dem Tisch sitzen und starrte Löcher in die Luft.
Woher wusste er davon, dass Thomas und ich uns mehr oder weniger spüren konnten? Und warum durften wir uns nicht selbst aussuchen, mit wem wir zusammen in einem Zimmer schlafen?
Mein Kopf ratterte, bis ich die Stimme von Pfanne hörte: "Hey Lilly, du bist bei Minho, mir und Newt im Zimmer."
Ich drehte mich zu ihm, da er sich neben mich gesetzt hatte. "Soll ich mir Sorgen machen?", scherzte ich. Er lachte: "Nein, nicht bei uns. Außerdem ist Newt ja da und passt auf dich auf."
Lächelnd stand ich auf: "Welches ist denn unser Zimmer?" Pfanne stand ebenfalls auf und lief vor mir her, um mir das Zimmer zu zeigen.
"Hier - rein in die gute Stube.", er öffnete die Tür, die ganz rechts war. Kurz betrachtete ich das Schildchen, das links neben der Tür hing.
▪ MINHO - A7; der Anführer ▪
▪ NEWT - A5; der Kleber ▪
▪ LILIAN - A; die Loyale ▪
▪ BRATPFANNE - A18 ▪Warum hatte Pfanne eigentlich keinen richtigen Namen?
Vorsichtig ging ich in den Raum.
Rechts und links stand jeweils ein Hochbett und an der gegenüberliegenden Wand ein Schreibtisch. Beleuchtet wurde der Raum durch eine einfache Neonröhre. Fenster gab es keine, was mich nicht wunderte.
"Na, wie gefällt's dir?", fragte Minho, der auf dem linken, oberen Bett saß. Ich sah zu ihm und runzelte die Stirn: "Es ist ... gemütlich."
Die drei Jungs grinsten. "Was sollen wir jetzt machen? Einfach nur rumsitzen? Wieviel Uhr ist es überhaupt?", plapperte Pfanne los. "Keine Ahnung, Mann.", meinte Newt.
Ich drehte mich um und öffnete die Tür: "Ich schau mal wieviel Uhr es ist.", gab ich den Jungs Bescheid. Nachdem ich aus dem Zimmer gegangen war, stieß ich auf Sonya.
"Heyy, wie geht's? Wir haben immernoch nich richtig gesprochen, seit du deine Jungs wiederhast.", lachte sie und zog mich in eine Umarmung. "Stimmt. Tut mir leid. Ich bin nur so froh sie wieder bei mir zu ...", grinste ich, wurde aber von Harriet unterbrochen, die unser kurzes Gespräch wohl mitgehört hatte. "Jaja, immer diese Ausreden.", auch sie umarmte mich kurz: "Nein, Quatsch. Wir verstehen dich doch."
Wir grinsten uns an. Ich sah, dass die beiden erleichtert darüber waren, die ganzen Strapatzen hinter sich zu haben. Auch ich war froh darüber, doch irgendetwas hielt mich davon ab, dem Frieden zu glauben.
"Wisst ihr, wieviel Uhr es ist?", fragte ich nach einer Weile. "Kurz nach Neun. Wir sollten langsam schlafen gehen." Ich nickte. Harriet hatte Recht, ich war total übermüdet - obwohl ich erst im Berk geschlafen hatte.
"Leute, ab ins Bett! Wir sollten für diese Untersuchungen fit sein.", rief Sonya. Alle verteilten sich ohne zu widersprechen auf ihre zugeordneten Zimmer. Nur Teresa stand noch im Raum und sah mich eindringlich an. Sie wollte mit mir alleine sprechen. Harriet und Sonya hatten sie auch gesehen, weswegen sie mich fragend ansahen.
"Ist ok. Wir sehen uns morgen.", zum Abschied lächelte ich sie an, woraufhin sie sich nickend umdrehten und in ihr Zimmer verschwanden. Nun war ich mit der Verräterin alleine. Thomas lebte zwar noch, aber ich war trotzdem stinksauer auf sie.
"Was willst du?", fragte ich monoton und erdolchte sie mit meinem Blick. Teresa ließ schuldbewusst den Kopf hängen: "Ich wollte es dir erklären - warum ich das getan habe." Verwundert zog ich die Augenbrauen nach oben, nickte aber: "Nagut."
Stumm ging ich zu einer Couch und ließ mich darauf fallen. Sie schlürfte hinter mir her und setzte sich auf den Sessel, der mir gegenüber stand. Man konnte ihr ansehen, dass sie sich nicht wohlfühlte.
"Ich weiß, dass du mir vermutlich nie wieder vertraust. Dazu hast du wahrscheinlich auch jedes Recht. Aber ich möchte mich wenigstens einmal erklärt haben.", sie redete so leise, dass ich sie kaum verstand. Dann sah sie zu mir auf. Ich nickte einfach nur.
"Also. Ich fange am besten da an, wo wir von den Jungs weggebracht wurden. Ich bin in einem Raum aufgewacht, indem ich dann von dem Auftrag erfuhr. Die Leute von ANGST haben gesagt, ich müsste mich genau an die Anweisungen halten, sonst würden sie Thomas sofort töten. Ich hatte Panik, ich wollte nicht, dass ihm etwas passiert - das musst du mir glauben. Sie sagten, Thomas sollte sich voll und ganz verraten fühlen.
Als wir dann zu Gruppe B gebracht wurden, hatte ich mir überlegt, dass ich auch vor dir und den Mädchen schauspielern musste, da die Jungs mir das sonst nicht abkaufen würden. Ich meine, wenn du nicht auch wütend auf mich wärest. Du hättest mir niemals dabei geholfen, das wusste ich von Anfang an. Deswegen musste ich auch dich dazu bringen, mich zu verachten. Vermutlich habe ich das auch geschafft.
Als wir Thomas dann hatten und die Mädchen ihn auf einmal nichtmehr töten wollten, war ich verzweifelt. Ich ging zu der Höhle, wo ich ihn eigentlich hinbringen sollte. Aris war Teil des Plans. Wir planten, ihn abzufangen, um ihn so in die Gaskammer zu locken. Das hat funktioniert. Als er wieder aufwachte, war unser Auftrag erledigt. Thomas hatte sich verraten gefühlt und ich konnte sicher sein, dass ihm nichts passierte."
Nachdem sie ihre Erklärung beendet hatte, schwieg ich kurz. Teresa sah mich verunsichert an, sie wusste nicht, wie ich darauf reagieren würde. "Du hast Recht, ich werde dir vermutlich nie wieder vertrauen. Aber ich verstehe jetzt, warum du das getan hast. Aber ist dir nie in den Sinn gekommen, dass es einer dieser bescheuerten Tests gewesen sein könnte. Um dich zu prüfen und nicht Thomas, Gruppe B oder mich?", die letzten Sätze hatte ich ausversehen geschrieen.
Teresa war bei jedem Wort zusammen gezuckt. "Ich - es tut mir Leid. Ich wollte dich nicht anschreien. Ich bin nur etwas übermüdet.", entschuldigte ich mich. "Schon in Ordnung. Ich hab's verdient.", sagte sie traurig und stand auf: "Ich vermute, du vergibst mir. Aber vergessen kannst und wirst du nicht." Teresa stand mit dem Rücken zu mir, als sie das sagte.
Sie hatte Recht. Ihren Verrat würde ich nicht vergessen. Das konnte ich nicht. Immerhin ging es um das Leben meines Bruders. Als ich nichtsmehr sagte, ging sie in ihr Zimmer - wenn ich mich nicht getäuscht hatte in das Selbe, wie das, wo Harriet und Sonya verschwunden waren.
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Worst Zone [Newt FF]
Fanfiction[Teil 1: Worst Case] [Teil 2: Worst Lie] Teil 3: Worst Zone; 42.191 Wörter Ein Schicksalsschlag nach dem anderen trifft Lilly, die Lichter und Gruppe B, während sie immernoch gegen ANGST kämpfen müssen. Doch endlich ist die Freiheit in Sicht, die Fr...