Es war seltsam zu wissen, das mir Dr. Grant erneut unter mein Shirt greifen musste, um die Elektroden zu entfernen.
Der Arzt sah kurz fragend zu mir, woraufhin ich nickte. Warum teilte ANGST mir eigentlich keine Ärztin zu?
Ich spürte einen stechenden Blick auf mir, der Newt gehören musste. Anscheinend hatte uns die nächste Gruppe eingeholt. Als der Arzt dabei war, das letzte Elektrodendings abzumachen, ziepte es etwas und ich zuckte zusammen.
Sofort hörte ich ein unzufriedenes Brummen. Ohne aufzusehen, wusste ich, wer der Verursacher des Geräuschs war.
"Alles ok?", fragte der Doktor, als er Newt hörte. "Ja, alles super.", sagte ich lauter als nötig, um Newt mitzuteilen, dass ich nicht aus Glas war und er sich keine Sorgen zu machen brauchte.
"Gut, dann geh durch die Tür dort. Die anderen warten schon.", befahl mir Dr. Grant. Mit einem Nicken verabschiedete ich mich und sah kurz zu Newt, der uns mit zusammengezogenen Augenbrauen beobachtete. Als sich unsere Blicke trafen, lächelte ich ihm frech zu.
Milan, der jetzt auch fertig war und uns anscheinend beobachtet hatte, lachte kurz, schob mich dann aber weiter.
Als ich die Tür öffnete, erwarteten uns tatsächlich schon die restlichen Leute. Ohne ein Wort zu sagen führte uns ein weiterer ANGST-Mitarbeiter zurück zu den Bädern.
Nach einer kurzen Dusche traf ich im Gemeinschaftsraum auf Sonya und Minho, die sich in der Küche ein Glas Wasser geholt hatten. Das brauchte ich jetzt auch.
"Naaa, wie macht sich der überaus chamante, liebvolle Minho so als Partner?", begrüßte ich die beiden.
"Einen besseren Witz gibt es nicht. Dein bester Freund ist nur am nörgeln. 'Das hier ist mir alles zu weiß.', 'Die Ärzte sind so unfreundlich', bla bla bla ...", Sonya verzog das Gesicht und machte Minho mit tiefer Stimme nach.
Während ich mir ebenfalls ein Glas Wasser machte bildete sich ein fettes Grinsen auf meinem Gesicht. Nachdem ich einen großen Schluck getrunken hatte, sah ich zu dem Asiaten: "Ohhhh, gefällts dir hier nicht? Na so ein Pech, da hättest du dir wohl ein anderes Hotel suchen sollen."
Meine Stimme triefte nur so vor Ironie. Minho sah mich mit einem Dein-Ernst-Blick an, während ich süß lächelte und Sonya kicherte.
"Ha. Ha. Beste Freundin, ich gehe jetzt zu den Jungs. Selbst Schuld du Neppdepp.", pampte er gespielt beleidigt.
"Das kannst du meinem Herz nicht antun.", dramatisch fasste ich mir an mein Herz und ging langsam auf die Knie.
Er igrorierte mich und ging zu Billy und Milan, die auf einem der Sofas saßen und sich unterhielten.
Ich lachte und wandte mich dann an die Blondine. "Nein, Minho ist vollkommen in Ordnung. Nur etwas direkt.", beteuerte sie und grinste. "Ja, da hast du wohl Recht, aber er ist ein guter Kerl. Was sagst du bis jetzt zu diesen 'Untersuchungen'?"
"Naja. Bis jetzt war es relativ harmlos. Mir war fast schon langweilig. Ich hatte mit mehr ANGST-Action gerechnet - du weißt schon ...", Sonya sah auf ihr Glas. Ich wusste nicht ob sie das gerade ernst gemeint hatte oder nicht.
Aber sie hatte Recht. Ich hatte auch nicht mit solchen 'normalen' Tests gerechnet. Hatte ANGST sich vielleicht doch zum Guten verändert?
Nein, ANGST hatte Chuck auf dem Gewissen. Gally auch - sie hatten ihn bestimmt irgendwie manipuliert, dass hatte er selbst gesagt.
Außerdem hatten sie Alby, Ben, Nick und all die anderen umgebracht. Warum ich einmal für diese Leute gearbeitet hatte, wusste ich nicht. In gewisser Weise war ich froh, dass ich mich nichtmehr erinnerte.
***
"Gruppe eins: Bitte folgt mir!", rief eine Soldatin mit fester, ernster Stimme.
Ohne auf uns zu warten drehte sie sich um und ging wieder. Wir beeilten uns ihr hinterher zu kommen. Erst in einem ca. zwanzig Quadratmeter großen Raum blieb sie stehen.
Dort befanden sich nur Plastikstühle, die nebeneinander an den Wänden platziert waren. "Wartet hier bitte. Ihr werdet gleich einzeln aufgerufen.", mit diesen Worten wollte sie schon wieder verschwinden, wurde aber durch Minho aufgehalten: "Was passiert dann?"
"Einzelgespräche, junger Mann.", seufzte sie genervt. Sehr freundlich. Damit ging sie und schloss die Tür hinter sich.
Während wir warteten sagte niemand etwas. Ein Unwohlsein verbreitete sich in mir. Was, wenn die uns nur auseinanderrupften, um ...
Weiter wollte ich garnicht denken - konnte ich auch garnicht, da sich die Tür öffnete und ein Soldat seinen Kopf hereinschob: "Proband A"
Ich verstand erst nicht, was er meinte, bis Sonya mich anstieß: "Hey, der meint dich - das Tattoo."
Wie von der Tarantel gestochen stand ich auf, sah kurz zu Minho, der sich an einem aufmunternden Lächeln versuchte, was kläglich scheiterte. Wer war er und was hatte er mit Minho gemacht? Mein Minho, den ich kannte, versuchte niemanden aufzumuntern.
Innerlich lächelnd ging ich aus dem Raum und sah den Wärter fragend an. Dieser deutete auf eine Tür, die an der gegenüberliegenden Wand einen Spalt breit offen stand.
Zitternd ging ich darauf zu. Als ich davor stand, atmete ich nocheinmal tief ein. Ich schob Panik und wusste nicht warum. So kannte ich mich selbst nicht. Mein Herz raste, als ich die Türklinke in die Hand nahm und damit in den Raum eintrat.
Im Raum erwartete mich grelles Licht. Es war kein großes Zimmer - vielleicht fünfzehn Quadratmeter. Das Einzige, was darin stand war ein Metalltisch, andessen langen Seiten jeweils ein Stuhl stand.
Gegenüber der Tür, inder ich noch stand war nocheine Tür. Wohin sie führte wusste ich natürlich nicht. An der selben Wand war auf der Höhe des Tisches ein großer Spiegel. In zwei schräg gegenüberliegenden, oberen Ecken des Raums waren Kameras installiert.
Ansonsten konnte ich nichts Besonderes erkennen. Hellgrau gestrichene Wände, dunkelgrauer Linoleumboden. Zögernd schloss ich die Tür hinter mir und ging weiter in den Raum.
Vor dem Spiegel blieb ich stehen. Das Ganze hier erinnerte mich an einen Verhörraum der Polizei. Ich war mir sicher, dass man von der anderen Seite des Spiegels sehen konnte, was hier passierte.
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Worst Zone [Newt FF]
Фанфик[Teil 1: Worst Case] [Teil 2: Worst Lie] Teil 3: Worst Zone; 42.191 Wörter Ein Schicksalsschlag nach dem anderen trifft Lilly, die Lichter und Gruppe B, während sie immernoch gegen ANGST kämpfen müssen. Doch endlich ist die Freiheit in Sicht, die Fr...