》achtzehn《

632 33 7
                                    

Rattenann kam zurück in den Raum, bevor Minho, Newt oder ich etwas dazu sagen konnten, doch ich war mir mehr als sicher, dass die beiden - wie ich - Thomas zustimmten.

Mehrere Ärzte und Krankenschwestern folgten dem Rattenmann durch die Tür und stellten sich vor die Betten. "Nungut, da die Mediziner bereit sind, können wir beginnen. Die Betten stehen in mehreren Räumen verteilt. Ich lese die Namen in den entsprechenden Zimmern vor. Diejenigen, die nicht aufgerufen wurden, folgen mir bitte weiter.", erklärte der schleimige Mann.

Bei der ersten Grupe waren Sonya, Aris und Jackson dabei. Ich hielt Newts Hand fest in meiner, während wir dem Rattenmann von Raum zu Raum folgten.

Bis jetzt hatte sich niemand dagegen entschieden. Im nächsten Raum sah der Rattenmann auf unsere verschlungenen Hände: "Newt, Helena, Bratpfanne, Nikki und Lilly."

Die beiden Mädchen und Pfanne setzten sich in Bewegung. "Pfanne? Du lässt das mit dir machen?", fragte ich ihn ungläubig.

"Ich will mich unbedingt erinnern, egal was ich dafür tun muss.", der ehemalige Koch sah mir traurig in die Augen. "War ja klar, erst große Töne spucken und dann doch einknicken.", spottete Minho.

Pfanne reagierte nicht auf den Kommentar und verschwand in den Raum. "Was ist mit euch?", fragte Rattenmann fast schon einfühlsam.

Ich schüttelte meinen Kopf: "Ich habe mich dagegen entschieden." "Ich auch. Ihre Geräte lasse ich nicht an mich heran.", Newt drückte zur Bekräftigung nochmal meine Hand.

"Wir haben euch die Freiheit gelassen selbst zu entscheiden. Bedenkt nur ...", fing der Schleimtyp an, wurde aber von Newt unterbrochen: "Wir brauchen nicht weiter zu überlegen. Unsere Entscheidung steht fest."

Der Rattenmann seufzte, nickte aber. Wir wurden immer weniger, je weiter wir gingen. Bis wir nurnoch zu siebt waren. Ein Mädchen aus Gruppe B - Nina, vermutete ich -, Harriet, Teresa, Thomas, Minho, Newt und ich.

Die drei Mädchen gingen in den Raum, wobei Teresa noch einmal kurz zu Thomas sah.

"Auf ihre Geräte kann ich gut verzichten.", meinte Minho, der mit verschränkten Armen da stand. "Ich mache da auch nicht mit.", schloss sich ihm mein Bruder an.

Nach Thomas' Aussage starrte der Rattenmann in der Luft herum. "Alles in Ordnung, Mister Rattenmann?", fragte Minho spöttisch. Seine Aussagen waren einfach immer passend.

"Behandelt mich gefälligst mit Respekt! Ich bin Vizedirektor Janson.", sagte der Rattenmann - Janson - leise und bedrohlich.

"Wenn Sie aufhören, uns wie Tiere zu behandeln, überdenke ich das nochmal.", giftete Minho genauso leise zurück.

Minho war einfach Spitze. Für diese Aussage könnte ich ihn küssen. Der Vizedirektor hatte sich anscheinend wieder gefangen: "Wie gesagt, ihr durftet euch selbst entscheiden. Jetzt kommt aber zuerst mit rein, damit wir uns um die Willigen kümmern können."

Zögernd folgten wir ihm in den Raum. Als wir darin waren, sah ich fünf Betten, überdenen jeweils eine der Masken hing.

Vor den Betten stand jeweils eine Person im grünen Overall. Ich spürte, dass sich Thomas, der direkt neben mir stand, verkrampfte. Neugierig sah ich zu ihm, doch er fixierte etwas links von ihm.

Vorsichtig ging ich einen kleinen Schritt nach vorne, um an ihm vorbeisehen zu können. Es war Brenda. Auch sie hatte einen dieser Overalls an. Gehörte sie etwa auch zu ANGST?

Noch bevor es einer von uns realisiert hatte, war sie Thomas schon um den Hals gefallen und nuschelte etwas unverständliches in sein Ohr. Der Rattenmann bekam fast einen Wutanfall.

"Entschuldigung.", flüsterte Brenda und setzte wieder ein ausdrucksloses Gesicht auf, während sie zurück auf ihren Posten ging.

Janson fluchte noch etwas vor sich hin, bevor er sich den anderen widmete und ihnen ihre Betten zuteilte.

Ich spürte, dass das unsere Chance war, abzuhauen und trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. Jedoch wartete ich auf Thomas' Signal. Meine Finger fingen an zu kribbeln.

Ungeduldig sah ich zu Minho, der es wohl genauso eilig hatte, hier weg zu kommen, wie ich. Thomas jedoch rührte sich nicht. Gerade wollte ich ihn anstoßen, als sich der Rattenmann zu Wort meldete: "Ihr vier könnt es gleich wieder vergessen abzuhauen, wir beobachten euch genaustens. Außerdem ist Verstärkung schon auf dem Weg."

Die Aufregung in mir verschwand sofort, als ich schwere Schritte hörte, die näherkamen. Es war zu spät. "Was ein Klonk.", fluchte jetzt auch Newt leise.

Keine zehn Sekunden später stürmten vier Männer und zwei Frauen herein. Alle komplett in schwarz gekleidet. Jeder der Soldaten hielte eine Waffe in der Hand, die mich wieder an die zwei Wörter erinnerte: Die Säuberung. Was es damit auf sich hatte, wusste ich immer noch nicht.

"Diese wunderbare Erfindung nennt man Granatwerfer. Sie ist zwar nicht tödlich, verursacht allerdings Schmerzen, die ihr euch nicht vorstellen könnt. Solltet ihr irgendetwas Dummes tun, werden die Wärter ohne Vorwarnung schießen. Führt sie in ihr Zimmer. Dort bleibt ihr, bis wir euch das nächste Mal brauchen.", zischte Janson.

In den Waffen konnte ich knisternde Energie erkennen. "Na los, bewegt euch!", giftete uns eine der Frauen an, woraufhin wir aus dem Raum gingen. Schon nach wenigen Metern wurden Minho, Thomas, Newt und ich von jeweils einem Soldaten fesgehalten, sodass wir unsere Arme nichtmehr bewegen konnten.

Eine der Frauen ging hinter - die andere vor uns. Ich wusste, dass es mir nichts nützen würde, mich jetzt zu wehren, jedoch bockte ich trotzdem etwas herum. Auch Minho und Newt wanden sich im Gehen hin und her. Nur Thomas tat nichts dergleichen.

Während uns die Soldaten durch die Gänge schoben, waren nur unsere Schritte und Minhos Fluchen zu hören. Mitten auf einem Gang blieb die eine Wächterin stehen und öffnete eine Tür. Dort schubsten uns die Männer einer nach dem anderen hinein.

Ich war kurz davor auf Thomas zu fallen, als dieser mich festhielt, woraufhin ich ein leises Danke nuschelte. "Noch einen schönen Tag. Essen wird gebracht.", spuckte uns einer der Soldaten die Worte an den Kopf.

Danach wurde die Tür mit einem lauten Knall geschlossen. Vor Frustation schnaubte ich und verschränkte die Arme. "Super, jetzt haben wir unsere Chance verpasst. Und das nur, weil ihr beiden Strünke euch nicht gewehrt habt.", motzte Minho uns sah abwechselnd zu mir und meinem Bruder.

"Mach mal halblang, Mann. Was hätte es uns gebracht? Der Rest von uns ist unter diesen Masken und vermutlich halb tot. Und du willst mir doch nicht erzählen, dass du Pfanne und die anderen im Stich lassen wollen würdest, oder?", verteidigte ich uns.

Minho grunzte nur unzufrieden und ließ sich dann auf eines der beiden Hochbetten fallen. Newt zog mich auf das andere, während Thomas sich auf einen der Stühle, die an einem kleinen Tisch standen, setzte. Kritisch beobachtete er Newt dabei, wie dieser mich auf seinen Schoß zog und mir dann seinen Kopf auf die Schulter legte.

Ich verkniff mir ein Grinsen und drehte mein Gesicht zu Newts Kopf, sodass meine Nase sich in seinen Haaren vergrub. Dieser unwiderstehliche Newt-Geruch stieg mir in die Nase und ließ mich seufzen.

Worst Zone [Newt FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt