Teil 91: Einsicht

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"Wir müssen irgendwas tun." meinte Aaron, der sich mit seinen Armen auf den Oberschenkeln abstützte und auf den Boden sah. "Ich hab schon einen Plan." murmelte ich.

Erstaunlicherweise hatte ich wirklich einen. Während der Fahrt zu Aaron's Haus war mir ein perfekter Plan eingefallen, den wir aber erst in ein paar Tagen richtig ausführen konnten. Ich erzählte ihnen alles und bekam Lob.

"Eigentlich ist der gar nicht mal so schlecht." Ich grinste. Klar, war der Plan nicht schlecht. Er war ja auch von mir. Ich klopfte mir den imaginären Staub von den Schultern.

Eine kurze Stille überkam uns, die jedoch ausgerechnet von Logan mit einem Satz gebrochen wurde, der mich selbst ziemlich in Überlegung brachte. "Warum willst du sie eigentlich retten, wenn sie in deinen Augen so eine Bitch ist?" Er grinste höhnisch. Dieser kleine Wixxer konnte mich mal. "Weil sie eigentlich ganz nett ist." Mehr sagte ich nicht.

Ich glaube, ich war selbst noch nicht bereit für die Wahrheit. Ich war mir zwar ziemlich sicher, dass die Wahrheit wirklich der Wahrheit entsprach, aber ich konnte oder wollte es selbst nicht glauben.

"Logan halt die Schauze, der will sie eh nur knallen." entgegnete Jake lachend. Ich nickte ohne ein Kommentar, ganz dem Motto: 'Ein Gentleman genießt und schweigt', wobei ich mich nicht als Gentleman, sondern eher als Bad Boy sah.

-Du liebst sie sowieso.- meldete sich mein Unterbewusstsein.

Verdammt. Früher hatte ich es geschafft, mein Unterbewusstsein zu verdrängen oder wenigstens nicht drauf zu achten. Doch seitdem ich dieses Mädchen das erste Mal gesehen habe, konnte ich es nicht zurückhalten. Ich wollte es nicht zugeben, doch sie machte mich verrückt und es quälte mich, sie in den Händen von Django zu sehen.

Am Liebsten würde ich sie zu mir nehmen, sie in meinen Armen halten und sie 24 Stunden am Tag beschützen. Ich schüttelte meinen Kopf, um sie aus meinen Gedanken zu verbannen, doch es gelang mir nicht.

-Bieber, du bist verliebt- Ja danke, das wurde mir mit der Zeit bewusst und auf einer Seite fühlte es sich toll an. Dieses Bauchkribbeln, wenn ich sie sehe. Sie vollendete mich auf irgendeine Art und Weise. Doch dann gibt es dort noch die andere Seite. Dieses 'Angst-haben', dass man nicht zurückgeliebt wird.

"Bieber, hörst du mir eigentlich zu?" Mir wurde auf die Schulter geschlagen und ich kam wieder zurück in die Realität und ich war dankbar dafür. Ich wollte einfach nur noch nach Hause. Oder eher gesagt zu Aria. Ich musste einfach mit ihr reden.

"Ey sorry Leute, ich muss weg." Ich stand, ohne ein weiteres Wort zu sagen, auf und bewegte mich in Richtung Haustür. "Justin, du bist nicht mit dem Auto." rief Logan mir hinterher. "Ich gehe."

Auf dem Weg nach Hause sah ich auf das Handy meiner Mutter. Ich hatte alle Nummern, die nötig waren, eingespeichert. Aria's Nummer ebenfalls. Ich tippte auf ihren Kontakt und dann auf den grünen Hörer. Nach zweimal Klingeln ging sie mit zittriger Stimme endlich ran.

"A-aria Peters." Ich versuchte nicht allzu verzweifelt zu klingen. "Hey Aria, ich bin's Justin." meldete ich mich und hörte ein lautes Ausatmen. Ein Klang von Erleichterung. "Justin, wir dürf-" Schnell unterbrach ich sie. Ich wollte nicht, dass sie es ausspricht. "Ich weiß. Wir dürfen keinen Kontakt zueinander haben." vollendete ich ihren Satz, der mir ein leichtes Stechen in meinem Herz verabreichte.

"W-woher weißt du das?" Sie klang entsetzt und ich konnte mir ihr Gesicht dazu perfekt vorstellen. "Frag nicht, ich werde dir da raus helfen. Du kannst mir vertrauen, okay?" Mehr als ein "Okay." brachte sie nicht heraus, weswegen ich versuchte diese peinliche und doch angenehme Stille zu bändigen.

"Ich weiß, dass du mein Handy geklaut hast. Und ich kann dich verstehen. Aber du hättest es mir nicht so abziehen müssen, wie du es getan hast." Aria schluchzte. Ich hatte sie zum weinen gebracht. Genau das, was ich nicht wollte.

"Süße, hör auf zu weinen." "Es tut mir so Leid." schluchzte sie. Ohne darauf einzugehen fragte ich sie, wo sie gerade ist. "Zu Hause." "Okay, ich beeile mich. Geh nicht weg." "Wir dürfen das nicht." "Uns wird keiner sehen, glaub mir." Mit diesen Worten legte ich auf und begann zu rennen.

Von Meter zu Meter wurde ich immer schneller und entdeckte schon bald die Innenstadt Stratfords. Von hier aus bis zu Aria waren es noch knapp 15 Minuten zu Fuß. Ich sah auf mein Handy. Ja es war meiner Mutter, aber jetzt gehört es mir.

Ich war schon eine halbe Stunde unterwegs gewesen und total verschwitzt. Das war mir jedoch ziemlich egal. Ich steckte mein Handy wieder in meine Hosentasche und legte die letzten Meter einen Sprint ein, bis ich endlich in unsere Straße bog. 'Wir dürfen das nicht' hallte mir immerwieder in meinem Kopf herum. Ich sah mich in der mittlerweile dunklen Straße um, ging dann langsam auf Aria's Haus zu und sah ihn ihr Fenster.

Das Licht war an und so entschied ich mich traditionell über die Regenrinne zu ihrem Fenster zu klettern.

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Kommentar:

Endlich habe ich es geschafft. Tut mit Leid, dass ihr so lange warten musstet, aber es ist im Moment ein bisschen stressig. Ab Dienstag bekommt ihr wieder mehr zum lesen, denn dann hab ich alle Arbeiten, für die ich lernen muss, hinter mir. Votet in der Zeit schön. (Ich will bei diesem Part mindestens 10 Votes zu sehen bekommen, haha :D)

- Lea

One Stratford Summer ~ j.bWo Geschichten leben. Entdecke jetzt