Justin erzählte mir Witze, während wir beide auf Stratford hinuter sahen. Viel lieber hätte ich etwas über ihn herausgefunden, aber vielleicht ergab sich die Gelegenheit ja noch. Zwischendurch sah ich immer wieder auf mein Handy. Mittlerweile zeigte die Uhr schon 21:34 Uhr an. "Jus?" (er hatte mir das 'Jus' angeboten, weil 'Justin' immer so lang war) ich sah ihm tief in die Augen.
Er lächelte. "Ja, was ist?" Ich fragte ihn, wann wir denn wieder fahren würden, weil ich glaubte, dass sich meiner Mutter langsam Sorgen machte. "Von mir aus können wir auch hier schlafen." gab er von sich. Seine Augn glitzerten, als würde er sich sehr darüber freuen, wenn ich das Angebot annehmen würde.
"Ich würde total gerne, aber.." Traurig, schon fast wütend sah Justin mich an. "Aber was? Ist dir das hier nicht gut genug? Fühlst du dich nicht sicher?" zischte er.
So hatte ich ihn bis jetzt noch nicht erlebt gehabt. Von einer auf die andere Minute hatte er eine ganz andere Laune. Als hätte er zwei Persönlichkeiten, die sich in den unpassendsten Momenten tauschen.
"Nein, das ist es nicht. Ich fühl mich total sicher und wohl hier, aber ich glaube meine Mutter macht sich schon Sorgen." Behutsam legte ich meinen Kopf auf seine Schulter, doch er drückte mich sofort von sich.
"Tolle Ausrede! Echt! Ich dachte, ich hab 'ne neue Freundin gefunden, mit der ich ab und zu mal Spaß haben kann, aber da hab ich wohl falsch gedacht!!"
Langsam bekam ich Angst vor ihm. Seine Augen funkelten gefährlich. Er sah nun nicht mal mehr traurig aus, ich kochte vor Wut. "Justin, ich mag dich doch. Ich bin gerne mit dir befreundet!? Aber ich muss langsam mal nach Hause, meine Mutter macht sich bestimmt schon höllische Sorgen!" versuchte ich zu erklären, doch irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er mir nicht zuhörte.
Er verdrehte die Augen und gab mir mein Board in die Hand. "Bitte. Dann fahr doch nach Hause, viel Spaß." meinte er kühl.
Verwirrt sah ich zu ihm. "Ich fahre bestimmt nicht alleine, nachts bzw. abends durch dieses Gebiet hier?!" zischte ich mittlerweile. Ich hatte es satt, von ihm angemotzt zu werden, ich war schließlich auch nur ein Mensch und hatte ihm nicht mal etwas angetan.
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One Stratford Summer ~ j.b
Hayran KurguAria, ein 16 jähriges Mädchen, führt ein ganz normales Leben in Stratford. Bis sie Justin kennenlernt und sich ihr Leben vom einen auf den anderen Tag ändert. Ist er wirklich so nett wie er scheint? Oder hat er irgendetwas zu verbergen? Will er sie...