Beim Abstellen meines Fahrrads bemerkte ich das Licht in Turm von Camelot. Für einige Sekunden starrte ich hinauf, verschwand dann aber ins Haus.
Bevor ich mich zum Schlafen ins Bett legte, gönnte ich mir noch ein Bad. Seelenruhig lag ich da und hörte meine Lieblingsmusik, bevor ich mich zufrieden in frischer Kleidung in mein Bett legte.
Der Wecker riss mich aus meinen Träumen und widerwillig stand ich auf um meine Morgenroutine zu beginnen.
Nachdem ich meine benötigten Bücher in meinen Rucksack gepackt hatte, ging ich nach draußen, wo die drei anderen bereits auf mich warteten. Mit einem „Guten Morgen" und einem zuckersüßen Lächeln begrüßte ich sie und bekam auch von jedem ein „Morgen" zurück, wobei Juli immernoch zerknirscht aussah. Fabi fragte mich aus, wegen dem Englisch Vokabeltest, den wir heute zurück bekommen sollten. Mir wurde nur schlecht, wenn ich daran dachte. Denn ich war ziemlich überrascht gewesen von dem Überraschungstest, erhoffte mir durch unser Teamwork dennoch ein passables Ergebnis. An der Schule erblickte ich zuerst Maxi und Darlene Arm in Arm und etwas weiter den Rest der Wilden Kerle. Ich stellte mein Fahrrad ab und bewegte mich auf mein Lieblingspaar zu. „Na ihr Turteltauben", begrüßte ich sie scherzhaft und Darlene zog mich in eine Umarmung, nachdem sie sich von Maxi gelöst hatte. „Hey Emma", bekam ich von beiden zurück. Auch Maxi umarmte mich kurz. „Was hast du heute Mittag vor?", setzte Darlene mir direkt die Pistole auf die Brust. Etwas überrumpelt antwortete ich: „Bisher noch nichts, aber ich schätze, das ändert sich jetzt." Triumphierend grinste sie mich an und meinte nur, dass sie sich freuen würde, wenn ich heute vorbei kommen würde. „Klar, gerne", war meine Antwort, dann gingen wir nach drinnen.Stunde für Stunde verging und auch der Vokabeltest war mit einer 2- besser gelaufen als gedacht.
Darlene hatte mich überredet, direkt nach der Schule zu ihr zu kommen, da ihre Eltern nicht da waren. Schnell hatte ich meiner Mutter eine Nachricht geschrieben und wir machten uns zusammen auf den Weg zu ihr. Zusammen kochten wir uns ein Mittagessen und setzten uns dann an die Hausaufgaben.
„Darlene, das ergibt keinen Sinn!", rief ich, bevor ich meinen Kopf auf mein Heft fallen ließ. Sie lachte nur und schaute zu mir herüber. „Was verstehst du denn nicht?" „Alles", seufzte ich und hob langsam den Kopf, um ihn in meinen Händen aufzustützen. Mathematik war meine persönliche Hölle, schon immer gewesen. Ich versuchte mittlerweile schon gar nicht mehr das Wozu zu hinterfragen, ich nahm es einfach hin, aber nicht ohne mich trotzdem zu beschweren. Darlene gab alles um mir zu helfen und irgendwann schaffte ich es auch, die Aufgaben zu lösen. „Ich glaube, das reicht dann auch erstmal für heute", verkündete Darlene und lehnte sich zurück. „Wollen wir nach draußen gehen?", schlug ich vor, da es zwar bewölkt, aber angenehm aussah. Die Antwort war ein Nicken und schon waren wir draußen auf den Liegen und genossen die wenigen Sonnenstrahlen die wir abbekamen. Natürlich erzählte ich Darlene auch von dem Ausflug, den ich am Tag davor gemacht hatte und neugierig lag ihr Blick auf mir. Als ich fertig war, schmunzelte Darlene und erwiderte: „Klingt romantisch." Scherzhaft wackelte sie mit ihren Augenbrauen. „Och Darlene", stöhnte ich und schlug spielerisch nach ihr, „das war nur eine nette Geste." „Naja, bisschen mehr als das, aber das hat er wirklich süß organisiert. Aber warum warst du schlecht drauf?" Da war wieder diese Frage und ich versuchte sie mit einer Ausrede zu umschiffen. Als hätte man mich erhört, wurde meine notdürftige Erklärung durch das Klingeln der Haustür überfällig. Etwas überrascht stand Darlene von der Liege auf und bewegte sich durch die offene Glastür ins Hausinnere und aus meinem Blickfeld. Zurück kehrte sie mit Maxi, der mich mit einem Lächeln und einem kurzen Winken begrüßte. „Na du", rief ich ihm entgegen, „was führt dich hierher?" „Naja, ich hatte gerade nichts zu tun und dachte, ich komm mal vorbei. Was macht ihr gerade so?" Er ließ sich auf die eine Liege fallen und Darlene quetsche sich auch darauf. „Nur etwas in der Sonne entspannen." „Wisst ihr was?", verkündete Darlene, „Ich mach uns etwas schönes zu trinken. Komme gleich wieder." Und damit war sie zurück ins Haus geeilt. Ich wollte die Situation, mit Maxi alleine und ungestört zu sein, nutzen. „Hast du mit Juli geredet?", stellte ich die Frage, die mich beschäftigt hatte. Maxi nickte. „Ich war gestern Abend bei ihm und wir haben auf Camelot geredet. Ich schätze, du weißt, was passiert ist?" Kurz nickte ich. „Okay gut. Er wollte mir erst irgendeine Geschichte auftischen, warum er nicht da war und hat herumgedruckst, aber ich habe ihm das nicht abgekauft. Irgendwann ist er dann mit der Wahrheit rausgerückt. Ich verstehe warum er weggelaufen ist, aber das ist ja keine Lösung. Er hat mir auch erzählt, dass du ihn gefunden hast und auch, dass er das alles unter den Tisch gekehrt hätte, wenn du ihn nicht so konfrontiert hättest. Das ist schon besorgniserregend, aber ich glaube das ist ein größeres Problem." „Na immerhin hat er es dir erzählt, das war mir lieber, als das ich es dir erzähle." Darlene kehrte zurück nach draußen mit einem Tablett mit drei Bechern und einer Schüssel voller Süßigkeiten. „Danke dir", flötete ich, während sie das Tablett auf einem kleinen Beistelltisch abstellte. Ich griff nach einem Glas, es war selbstgemachte Zitronenlimonade mit Holunder und Eiswürfeln; es war göttlich. Zu dritt redeten wir über alles mögliche, wobei das meiste Darlene und ich waren, Maxi war typischerweise eher ruhig und lachte mehr als er sagte. Irgendwann verabschiedete ich mich, da meine Mutter nach meiner Hilfe zu Hause fragte. Ich half ihr ein wenig im Garten, den sie langsam aber sicher herrichtete. „Na, was sagst du?", fragte meine Mutter stolz, nachdem wir auch die letzte Pflanze eingesetzt hatten. „Mir gefällt es", schnaufte ich und wischte mir mit dem Handrücken über die Stirn. Glücklich drückte mich meine Mutter an sich, so das wir beide den Garten bewundern konnten. Durchaus fehlte noch hier und da der letzte Schliff, aber es fühlte sich langsam wirklich an wie ein zu Hause.
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Neu in Grünwald
Fanfiction„Du gehörst hierher, glaub mir'', raunte er. Ich lachte: „Ach ja?". Ich sah von der Seite wie er nickte. „Und es war wahrscheinlich auch noch Schicksal, dass ich hierher gezogen bin", scherzte ich und wendete mich ihm wieder zu. „Wer weiß?", sagte e...