Kapitel 37

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Ich werde mitten in der Nacht plötzlich wach. Thorin liegt nicht neben mir. Aber Richard schläft seelenruhig in seinem Bett. Ich richte mich auf und sehe mich suchend im Raum um.

Mein Blick bleibt an der offenen Balkontür hängen. Auf dem Balkon steht Thorin, an das Geländer gelehnt und sieht in die weite Welt hinaus. Ich stehe leise auf, nehme mir meinen Mantel und gehe zu Thorin auf den Balkon.

Ich lege ihm meine Hand auf seine Schulter was ihn leicht zusammenzucken lässt. „Warum schläfst du nicht?", frage ich ihn leise. „Ich habe viel nachgedacht. Ich konnte einfach kein Auge zudrücken. Ich habe mir einfach so viel Gedanken um uns, um die Schwangerschaft, um das Leben hier gemacht. Nicole... ich bin verzweifelt.. ich weiß nicht was ich machen soll", murmelt er und senkt seinen Kopf. Ich lege meine Hände an seine Wangen und sehe ihm tief in die Augen.

„Thorin, Schatz... wir müssen beide mal abschalten. Mach dir keinen Kopf um die Schwangerschaft. Das überleben wir beide. Um uns musst du dir auch keine Gedanken machen, denn ich werde nie von deiner Seite weichen egal wie sehr wir uns auch streiten sollten. Und das Leben hier in Mittelerde... ach.. ich weiß auch nicht was ich machen soll... ich kann nicht zusehen wie du hier weiterhin zerbrichst. Genauso wenig wie Fili und Kili. Ihr müsst hier weg. Aus meiner Erfahrung kann man am besten abschalten wenn man einfach mal ins Ausland in den Urlaub fährt oder so", ich sehe ihn hoffnungsvoll an. „Wohin denn?"-„Naja... früher als ich 15 war, sind wir alle zusammen nach Polen gefahren. Für 5 Tage haben wir uns dort so eine Ferienwohnung gebucht und haben uns denn eine entspannte Woche gemacht. Ich konnte mich super abregen und bin komplett runtergefahren. Vielleicht sollten wir auch mal wegfahren. Vielleicht auch nach Polen?", schlage ich vor. „Von mir aus können wir es machen. Wenn es hilft...", er ist nicht wirklich überzeugt. Das ist aber verständlich. „Reisen wir denn heute nach Deutschland und buchen uns ein Apartment? Wir können ja die anderen alle mitnehmen? Einfach mal wieder einen kurzen Urlaub wie in Weißenhäuser Strand nur in einem anderen Land?", lächel ich leicht. Er nickt zustimmend. „Supii. Ich liebe dich", ich lege meine Lippen auf seine und wir vertiefen uns in einen Kuss.

Nach einer langen Zeit lösen wir uns. „Kommst du denn jetzt bitte wieder mit ins Bett? Ich fühle mich sonst so einsam und ich habe niemanden zum Kuscheln", nörgel ich. Er lacht leise auf, legt einen Arm um mich und wir gehen wieder rein. Wir legen uns ins Bett, ich kuschel mich an Thorin und schlafe wenige Minuten später ein.

———

Ich stehe spät auf. Jedoch gibt es nich zwei weitere Schlafmützen im Zimmer, die noch schlafen. Ich sehe zu Thorin hoch und stelle fest, dass er anfängt zu schwitzen. Ich richte mich auf und sehe ihn erschrocken an. Er fängt an sich hin und her zudrehen und wenn ich mich nicht verguckt habe, hat die eine oder andere Träne sein Auge verlassen.

„Thorin!!", ich halte ihn fest und versuche ihn zu wecken. „Thorin, Schatz. Steh auf!", ich rüttel ihn leicht. Kurz darauf schreckt er hoch und sieht mich erschrocken an. Wortlos nehme ich ihn in den Arm. „Was hast du getäumt?", frage ich leise in sein Ohr. „Ich... ich habe davon geträumt... wie... wie Thrantor Dis getötet hat... und danach dich... und danach Richard..", flüstert er zitternd. „Denk nicht daran.. beruhig dich", ich küsse ihn sanft auf die Wange und wische ihm danach den Schweiß von der Stirn. „Wir sollten es einfach beenden Thorin. Ich will, dass du Thrantor heute noch hinrichten lässt. Öffentlich vor allen Zwergen. So, dass sie sehen, was passiert wenn man sich gegen den König stellt. Du musst Konsequenzen ziehen. Und der Typ ist ein Verbrecher. Bitte lass ihn hinrichten und denn sind wir alle beruhigter", bitte ich ihn ernst. Er nickt knapp und ohne zu widersprechen.

„Du brauchst den Urlaub. Polen wird dir gut tun. Generell eine Pause von Deutschland und Mittelerde. Glaub mir", ich streichel ihm sanft über seine Wange. Er nickt stumm. „Willst du jetzt noch weiterschlafen oder bist du jetzt wach und kannst dich fertigmachen gehen?", grinse ich frech. „Guten Morgen", werden wir von unserem Sohn unterbrochen. „Ich werde jetzt nicht mehr schlafen können, weil mich der Knirps wecken würde also heißt das, dass ch wach bin und mich fertig machen werde", lacht er leicht, küsst mich flüchtig auf den Mund und geht ins Bad. Ich sehe ihm kopfschüttelnd hinterher.

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