2.

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Heute ist der letzte Schultag vor den Sommerferien und es ist jetzt schon zwei Wochen her, dass er tot ist.
Mir geht es aber immer noch nicht besser. Was auch normal ist. Dieser Schmerz wird immer bleiben. Nur wird er bald nicht mehr so doll sein. Da musste ich ja schon mal durch. Ich weiß genau wie es ist Menschen zu verlieren, die man geliebt hat. Die einem viel bedeuten. Ich kenne diesen unerträglichen Schmerz, der einen zerreißt und einem die Luft nimmt.

>>Soll ich noch zu dir kommen?<<
Fragt mich meine beste Freundin Mia.

>>Nein ist schon gut.<<

Sie sieht mir direkt in die Augen und zieht einen schmollmund. Sie weiß ganz genau, dass ich diesem Welpen Blick nicht widerstehen kann.

>>Hey, ich bin immer für dich da! Das weißt du doch und ich glaube ein Tag mit mir würde dir mal gut tun.<< sagt sie und ich fühle mich schlecht. Ich hab sie von mir fern gehalten und ihre Hilfe nicht angenommen. Ich weis, dass sie mir nicht böse ist. Und es wäre bestimmt gut, sie bei mir zu haben.

>>Ok, komm wann immer du willst.<< Siegessicher schaut sie mich an, weil sie mal wieder gewonnen hat. Ihr grinsen steckt an und ich muss lächeln. Sie ist einfach zu süß.

Zum Abschied umarmen wir uns noch, dabei drückt sie mich so fest, dass ich kaum noch Luft bekomme.

Nachdem sie mich endlich losgelassen hat bekomme ich wieder Luft und gebe ich ihr noch einen Kuss auf die Wange bevor ich nach Hause gehe.

***

Zu Hause ist niemand und ich fühle mich auf einmal schrecklich allein. Vielleicht ist es ja doch gut das Mia kommt.

Ich gehe ins Badezimmer und dusche erstmal. Danach ziehe ich mir eine dunkle Jogginghose an und ziehe über mein Top noch einen schwarzen Kapuzenpullover von Marcel.  Er ist erstaunlich weich und bequem.

Mein Handy vibriert und ich ziehe es aus meiner Hosentasche.

Mia: ich komme in zwanzig Minuten :*

Ich: Okay ,ich freue mich schon :*

Nachdem ich geantwortet habe schmeiße ich für sie eine Pizza in den Backofen und warte. Nebenbei esse ich einen Apfel. Wenigstens etwas das ich noch essen kann. Ich habe einfach kaum noch Appetit.

Dann klingel es auch schon an der Tür, aber bevor ich öffnen kann muss ich noch schnell die Pizza aus dem Backofen holen, damit sie nicht verbrennt.

Plötzlich umarmt mich jemand von hinten und ich schreie laut auf. Dabei wäre mir vor Schreck fast die Pizza runtergefallen.

>>Verdammt hast du mich erschreckt.<< Ich halte mir meine Hand ans Herz und beruhige mich wieder. Natürlich sie kommt meistens einfach ins Haus, als würde sie hier wohnen. Weil sie so oft da ist und sich oft um unsere Blumen kümmert, wenn wir im Urlaub sind, weiß die wo unser Ersatz Schlüssel versteckt ist.

>>Tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken. Uhh, ist die Pizza etwa für mich?<< Mias Augen funkeln vor Freude und sie leckt sich einmal über die Lippen. War ja klar. Sie liebt essen und vor allem Pizza.

>>Ja klar, ess dich satt. Hab mir schon gedacht, dass du hunrig bist.<< Mia klatscht in die Hände und hüpft auf und ab, wie ein kleines Kind. Ich muss grinsen und schneide schnell die Pizza.

Wir gehen ins Wohnzimmer und setzten uns aufs Sofa. Natürlich mit der Pizza und zwei Tüten Chips.

Ich stehe noch mal auf um eine Schüssel zu holen, damit es beim Film schauen nicht die ganze Zeit knistert, wenn man nach ein paar Chips greift.

>>Also was wollen wir gucken.<<
Fragt sie mich und beißt von der Pizza ab. Sie zeufst genüsslich und schließt die Augen. >>Köstlich.<< murmelt sie und beißt noch mal ab.

>>Hmm wie wäre es mit einem Horrorfilm?<<

>> Nein, bitte nicht das überlebe ich nicht. Ich bin  zu ängstlich und schreckhaft. Das macht mein Herz nicht mit.<<

>>Ok. Dann gucken wir halt Split. Der soll ganz gut sein habe ich gehört. Und wenn es zu schlimm wird, dann machen wir den Film aus und was anders an. Einverstanden?<<

Sie stimmt mir zu und wir fangen mit dem Film an. Sie isst genüsslich ihre Pizza auf und grinst mich nun an. Was hat sie denn jetzt vor.

>>Hey was ist los. Warum grinst du so?<< Ich hebe eine Augenbraue und sehe sie an.

>>Ach nichts, alles gut. Die Pizza war einfach nur himmlisch.<< Sie kichert und ich stimme mit ein. Es tut gut sie bei mir zu haben und Zeit mit ihr zu verbringen. Heute habe ich so oft gelächelt und sogar gelacht, und das nur dank ihr.

Sie öffnet die Chips und schüttet sie in die Schüssel. >>Du solltest mehr essen.<< sagt sie auf einmal und hält mir die Schüssel unter die Nase. Ich schüttel nur meinen Kopf und sage das ich nicht möchte.

>>Na klar willst du. Ich höre erst auf zu nerven, wenn du in diese scheiß Schüssel greifst und das beste isst was es überhaupt auf der Welt gibt.<<

>>Chips?<< Ich schüttel nur meinen Kopf und stecke mir ein paar in den Mund. Sofort wehrt mein Körper sich und mir wird etwas schlecht.

>>Geht doch.<< Sie lächelt und nimmt sich auch welche.

Der Film war zuende und Mia musste auch schon gehen. Wir verabschiedeten uns voneinander und ich ging hoch in mein Zimmer. Wieder ging es mir richtig schlecht.

Wenn Mia da ist, kann ich für einen Moment alles um mich herum ausblenden und bin wieder etwas glücklich. Doch ohne sie bin ich unendlich allein.

So das war das zweite Kapitel ☺

LG und bis bald eure Tigerfee

He is a WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt