Es ist Frühling. Wir alle haben uns nach dem Vorfall zusammen auf die suche nach einem neuen Ort gemacht. Es hat eigentlich gar nicht so lange gedauert, wie Cameron meinte. Aber ich kann verstehen, dass er schon so früh mit dem suchen anfangen wollte. Wir hatten wohl Glück so schnell etwas gefunden zu haben.
Gerade sind Luan und ich spazieren. Die Vögel zwitschern und der Schnee ist fast geschmolzen. Es sind nur noch ein paar stellen mit Schnee bedeckt.
Jetzt gucken schon kleine Blumen aus dem Boden hervor und strecken sich der Sonne entgegen.
Die Sonne strahlt wieder auf unsere Gesichter und wärmt meine Haut. Es ist wunderschön hier und ich fühle mich frei. Dieser neue Ort wirkt wie ein Neuanfang. Hier kann ich mich endlich entspannen und kann alles andere zurück lassen.
Natürlich vermisse ich den anderen Wald. Dort ist so viel passiert und ich habe meinen Wolf kennengelernt. Wenn ich jetzt zurück denke, bereue ich nichts, von den was ich getan habe.
Es war eine gute Entscheidung mich in einen Werwolf zu verwandeln und dem Rudel anzuschließen.
Wir haben einen wunderschönen Wald gefunden, der groß genug ist und auch nicht bewohnt. Es gibt hier viele schöne Ecken wie auch weniger schöne. Aber so ist es doch an jedem Ort. Nicht wahr?
Perfekt an diesem Gebiet ist, dass es nah an meiner alten Heimatstadt ist. Und das bedeutet, dass ich Mia des öfteren besuchen könnte. Auch gut ist, dass ich nicht mehr in der Nähe von Anne und Chris bin und ihnen dadurch nicht mehr über den weg laufen sollte. Auch wenn ich sie manchmal vermisse.
Wenn ich Mia besuche, kann ich sogar auch mal zum Grab meiner Eltern und ans Grab von Marcel gehen und ihnen Blumen bringen. Er fehlt mir immer noch, doch wenn Luan bei mir ist, spüre ich den Schmerz nicht mehr so sehr.
Ich atme die kühle Luft ein und schließe die Augen. Zum Glück habe ich mal wieder Zeit allein mit Luan. Wir hatten die letzte Zeit so viel stress, dass wir kaum Zeit für uns hatten.
>>An was denkst du?<< Luans Stimme reißt mich aus meinen Gedanken, in die ich zurzeit oft versunken bin. Ich lächel ihn an und drücke seine Hand, die mit meiner Hand verschränkt ist.
>>Oh... Ich habe an sehr viel gedacht. Aber ist nicht so wichtig.<<
>>Ok, wenn du das sagst. Ich finde es hier sehr schön und du?<<fragt er und drückt mir einen Kuss auf die Stirn.
>>Ja finde ich auch, aber manchmal vermisse ich den anderen Wald und den See. Alle Orte, die was mit uns zu tun haben... Verstehst du?<< frage ich und blicke in diese wunderschönen Augen, die mich immer wieder faszinieren.
>>Wir können ja manchmal zurück, wenn du willst.<< schlägt er vor und ich lächel ihn an. Gerne!
***
Wir sind wieder zurück und Luan öffnet die Tür von der versteckten Hütte im Wald. Es ist eine kleine Hütte, aber groß genug für uns alle, wenn wir mit dem Anbau fertig sind. Bald können wir einziehen, aber noch ist die Erde zu kalt um eine Höhle zu graben. Aber ansonsten ist alles so gut wie fertig.
Luan möchte wieder eine gemeinsame Höhle für uns haben, damit wir uns auch mal zurück ziehen können. Elira und Cameron wollen auch eine Höhle für sich. Ich frage mich, wieso die beiden nicht schon früher auf die Idee gekommen sind.
>>Da seid ihr ja. Ich hab euch schon vermisst!<< Sina springt in Luans arme und grinst ihn an, bevor sie seine Haare verwuschelt.
>>So lange waren wir doch gar nicht weg.<< Lacht Luan und setzt Sina wieder ab. >>Wo sind denn die anderen?<<
>>Ach die sind zurück und holen die letzten Sachen.<<
>>Alle? Sag mal haben die dich ernsthaft allein gelassen?<< Frage ich entsetzt und werde wütend. Manchmal kann Cameron so unverantwortlich sein.
>>Süße ganz ruhig. Wir sind ja noch da und Sina ist schon sehr reif und kann auch mal ein paar Minuten auf sich selbst aufpassen.<< sagt Luan in einem beruhigenden Ton zu mir und zieht mich zu sich. Er legt einen Arm um mich und ich entspanne mich wieder. Es ist einfach so, ich liebe die kleine Sina so sehr, dass ich mir ständig sorgen um sie mache!
>>Wollen wir spielen?<< Sinas Blick lässt einem keine andere Wahl, als Ja zu sagen.
>>Was willst du den spielen?<<
>>Hmm...<< sie legt ihren Zeigefinger an ihr Kinn und überlegt. Sie sieht einfach zu knudelig aus. >>Ich zeichne etwas und ihr müsst es erraten.<<
Mir war schon klar, dass wir dieses Spiel spielen. Sina hat das malen für sich entdeckt und man sieht sie so gut wie nur noch malen.
Es macht echt Spaß bestimmte Begriffe herauszufinden, die Sina versucht zu malen. Das kann ja lustig werden! Vor allem, wenn Sina schon besser im Zeichen ist als ich.
***
Luan
Sina schläft schon seid ein paar Stunden. Es war echt witzig mit ihr und Alessia zu zeichnen. Ich habe vor lachen schon richtig Bauchschmerzen bekommen. Am schlimmsten waren ja Alessias Zeichnungen. Beim Gedanke an ihre Zeichnungen muss ich kichern.
>>Warum kicherst du? Woran denkst du?<< fragt mein Mädchen und ich muss mich vor lachen an einem Ast festhalten um nicht vom Baum zu fallen. Er ist zwar nicht hoch, aber trotzdem ist es mir lieber den Baum normal zu verlassen.
Wir sitzen auf einem schönen dicken Baum und schauen uns die Sterne an. Das Mondlicht strahlt auf Alessias Gesicht und lässt ihre Augen wunderschön schimmern. Ich beuge mich zu ihr und streiche ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. An ihrem Hals bildet sich Gänsehaut, was mich zum grinsen bringt.
>>Ich musste an deine schönen Zeichnungen denke...<< bevor ich richtig reagieren kann schlägt sie mich vor die Brust und ich verliere das Gleichgewicht. Ich versuche mich an ihr festzuhalten, aber weil sie sich nicht drauf vorbereitet hat, reiße ich sie mit mir vom Baum. Zum Thema ich möchte den Baum normal verlassen.
>>Aua!Man Luan was verdammt noch mal sollte das?<< Flucht Alessia und funkelt mich böse an.
>>Ich hab doch nichts gemacht. Du hast mich zum fallen gebracht.<< sage ich lachend und zucke mit meinen Schultern. Sie versucht ernst zu bleiben, hält es aber nicht lange aus und fängt an mit mir zu lachen.
Nach dem wir uns erholt haben, schauen wir beide in den Sternenhimmel. Alessia tastet nach meiner Hand und verschränkt dann unsere kleinen Finger miteinander. In dem Moment fliegt eine Sternschnuppe über uns hinweg und schließe meine Augen um mir was zu wünschen.
Ende
♡
Hey😊
Erstmal tut es mir leid, dass ich schon über einen Monat nicht mehr geschrieben habe... Ich war lange krank und hatte auch noch ein Praktikum, dadurch hatte sehr viel stress und keine Motivation und Zeit zum schreiben.Und jetzt bin ich endlich mal wieder zum schreiben gekommen und habe während ich geschrieben habe gemerkt, dass es das letzte Kapitel wird. Ich hoffe es gefällt euch🙈💕 Es ist echt krass das meine Buch nun zuende ist, aber dazu schreibe ich noch was in der Danksagung.
Eure Tigerfee🐯

DU LIEST GERADE
He is a Wolf
Hombres LoboDie sechzehnjährige Alessia ist gebrochen. Sie hat ihre ganze Familie verloren. Erst Ihre Eltern bei einem Autounfall. Danach ihr Bruder auch bei einem Autounfall. Alessias Pflegevater hat einen neuen Job angenommen, der in einer anderen Stadt ist...