>>Bevor wir ins Krankenhaus fahren, solltest du erstmal duschen und dich umziehen.<< sagt Cameron und betäubt nicke ich.
Ich gehe ins Badezimmer und ziehe mich aus. Meine Blutverschmierten Klamotten schmeiße ich in die Wäsche.
Ich stelle mich unter die Dusche und das heiße Wasser prasselt auf mich herab. Mir fließen wieder Tränen übers Gesicht, die sich mit dem Wasser vermischen.
Nach dem duschen ziehe ich mir eine schwarze Jeans und einen grauen Pulli von Luan an. Dann schlüpfe ich in meine Winterjacke und meine Schuhe.
Als ich die Haustür öffne, sehe ich wie Cameron sich eine Pistole in den Hosenbund steckt.
>>Dein ernst? Du willst doch nicht etwa jemanden erschießen?<< frage ich und gehe auf ihn zu.
>>Keine Ahnung. Wenn es sein muss, dann schon.<<
Oh man. Ich bin richtig unruhig. Ich frage mich schon die ganze Zeit, wie es Luan geht oder ob er überhaupt noch lebt. Ich meine er hat viel Blut verloren. Warum kann nicht mal alles perfekt sein?
Wir laufen zum Krankenhaus. Vor dem Eingang werde ich brutal zurückgezogen. Ich drehe mich um und funkel Cameron böse an.>>Lass am besten nur mich reden okay?<< Cameron drückt meinen Arm und versucht mich einzuschüchtern.
>>Kannst du vergessen.<< Ich reiße mich los und betrete das Gebäude. Cameron folgt mir und fragt nach Luan. Die Frau sagt, dass sie uns noch keine Information geben kann und das wir uns noch etwas gedulden sollen.
Also gehen wir ins Wartezimmer und warten. Ich fummel an meinen Schal herum und kaue auf meiner Unterlippe herum.
Jemand kommt auf uns zu und bittet uns in einen anderen Raum. Verwirrt sehe ich mich um. Es sieht aus wie ein Büro. Nicht wie ein Krankenzimmer.
>>Ich hätte ein paar fragen.<< Sagt ein Mann und deutet mit seinem Finger auf die freie Couch. Wir setzten uns.
>>Was habt ihr im Wald gemacht?<< fragt er und ich verdrehe meine Augen. Sein ernst? Das ist doch total unwichtig. Man darf doch durch einen Wald laufen.
>>Bevor sie jetzt mit total unnötigen fragen kommen.<< Kurze Pause. >>Möchten wir wissen wie es um unseren Freund steht?<< fragt Cameron und ich bin froh darüber dass er gleich aufs Thema anspricht.
>>Es ist eine echt heftige Schusswunde, die ihr Freund abbekommen hat. Die Kugel wurde entfernt und die Wunde genäht. Aber er hat sehr viel Blut verloren. Ihr könnt bestimmt bald zu ihm.<<
Erleichtert atme ich aus. Gut ist er lebt noch. Hauptsache sein Zustand verschlechtert sich jetzt nicht.
>>Und wir haben etwas sehr merkwürdiges entdeckt. Sein Blut.... also er hat sehr komisches Blut. Wir machen noch Tests...<<
Cameron unterbricht ihn. >>Es ist nicht ihre Aufgabe sein Blut zu erforschen. Das einzige was sie zu tun haben ist ihn am leben zu halten! Also hören sie auf Bluttests zu machen.<<
Der Mann zuckt zusammen und schüttelt den Kopf. >>Aber wollen sie den gar nicht wissen was mit ihrem Freund los ist?<<
>>Nein! Wir wollen nur das er am leben bleibt. Es spielt keine Rolle das sein Blut anders ist. Wehe sie machen ihn zum Versuchskaninchen!<< Cameron beißt seine Zähne fest zusammen und verliert bestimmt bald die Beherrschung. Innerlich klatsche ich mir gegen die Stirn. Geht es noch auffälliger?
>>Sie haben uns nichts vorzuschreiben. Verstanden.<<
>>Ja haben wir. Entschuldigen sie bitte, dass er so aus der Haut gefahren ist, aber es zieht uns sehr runter und sie sollten Luan lieber erst fragen ob sie sein Blut untersuchen dürfen.<< sage ich ruhig und wir verlassen den Raum.
>>Sag mal spinnst du?<< frage ich Cameron und ziehe ihn zum Wartezimmer. >>Mach es noch offensichtlicher mit dem Blut. Wenn du es ihnen verbietest machst du sie damit nur noch neugieriger. Du Idiot.<<
>>Pass auf wie du mit mir redest.<< knurrt er und drückt wieder meinen Arm. Soll er nur machen. Dieser Schmerz ist nichts im Gegensatz zu dem Schmerz in meinen Herzen.
***
Cameron ist wieder zu den anderen gegangen um sie aufzuklären. Luan muss natürlich über Nacht bleiben und mir wurde erlaubt bei ihm zu bleiben.
Endlich konnte ich ungestört mit ihm sein. Ich gehe zu ihm und streiche ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Er ist unglaublich blass. Aber er ist wach und das ist schon mal gut.
>>Komm leg dich zu mir.<< Er hebt die decke an und ich krabbel zu ihm unter die Decke.
Ich schmiege mich an ihn, natürlich ohne an seine Verletzung zu kommen.
>>Weist du wie gerne ich mich jetzt verwandeln würde?<<
>>Ja mir geht's genau so.<< sage ich und lächelt ihn an. >>Ich bin so froh, das du noch lebst. Ich hätte es nic...<<
Mir laufen wieder Tränen übers Gesicht und meine Stimme versagt. Die Vorstellung, dass ich ihm hätte verlieren können tut zu sehr weh.
>>Schsch. Alles wird gut. Ich lebe noch.<< beruhigend streicht er durch meine Haare. Ich höre auf zu weinen und küsse ihn. Ich habe ihn so vermisst.
Wir lösen unsere Lippen wieder voneinander und holen Luft.
Wir schauen uns einfach nur in die Augen.>>Alessia?<<
>>Mhm...?<<
>>Ich liebe Dich auch!<<
♡

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He is a Wolf
WerewolfDie sechzehnjährige Alessia ist gebrochen. Sie hat ihre ganze Familie verloren. Erst Ihre Eltern bei einem Autounfall. Danach ihr Bruder auch bei einem Autounfall. Alessias Pflegevater hat einen neuen Job angenommen, der in einer anderen Stadt ist...