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Mein Herz hämmert wie verrückt in meinen Brustkorb.
Meine Hände zittern und ich laufe die ganze Zeit umher, weil ich nicht ruhig bleiben kann.

Ich puste mir eine Strähne aus dem Gesicht und versuche mich zu entspannen. Heute werde ich gehen. Jetzt wo es soweit ist tun mir Anne und Chris doch etwas leid.

Mit Mia hab ich auch schon geredet. Sie ist vor Schock sogar einmal umgekippt. Sie konnte mir erst nicht glauben, hat es aber dann doch, weil sie weiß das ich sie noch nie angelogen habe.

Erst war sie damit überhaupt nicht einverstanden. Ich hab ihr aber versprochen, dass wir uns sehen werden. Dafür musste sie mir versprechen niemanden etwas davon zu erzählen. Und ich weiß, sie wird es für sich behalten.

Viele sehen sich noch ein letztes mal im Haus um bevor sie gehen. Darauf kann ich aber verzichten, weil ich hier nicht mein Zuhause ist. Mein Zuhause ist jetzt bei Luan. In diesem Haus habe ich gewohnt, aber es war nie mein Zuhause.

Meine wichtigsten Sachen habe ich in einen Rucksack gepackt und nun stehe ich vor der kleinen Höhle in der ich schon öfters mit Luan war.

Ich habe ihm noch nicht gesagt, dass ich ab heute für immer hier bleiben werde. Als ich Mia besucht habe und mit ihr geredet habe, bin ich auch noch mal ans Grab von Marcel gegangen. Ich vermisse ihn immer noch so sehr.

***

>>Ich möchte schwimmen gehen.<< sage ich zu Luan und versuche ihn hoch zuziehen. Er liegt auf dem Boden und kaut auf einem Grashalm herum.

>>Jetzt?<< Fragt er und zieht eine Augenbraue hoch. >>Es dämmert schon und warm ist es auch nicht gerade!<<

>>Ja ich möchte schwimmen. Egal ob es dunkel wird oder es kalt ist. Komm schon.<<

Er brummt irgendwas und steht dann auf. >>Komme sofort.<<
Er verschwindet in der Höhle und kommt kurz danach wieder als Wolf heraus.

Ich streichel sein Kopf und gehe los. Manchmal hat es mich erschreckt, wenn Luan sich so schnell verwandelt hat. Jetzt bin ich es aber schon gewohnt. Wir gehen öfters spazieren und er läuft dann oft als Wolf einfach neben mir.

Schweigend gehen wir zum See. Es ist ein angenehmes schweigen. Nicht ein unangenehmes, wo keiner weiß was er sagen soll. Okay, ist ja auch logisch. Ich meine, er kann auch nicht als Wolf sprechen.

Ich halte mir meine Hand vor den Mund, um nicht laut los zu lachen, kann ein kichern aber nicht unterdrücken. Manoman, was hab ich nur für dumme Gedanken.

Luan bleibt stehen und sieht mich fragend an, so als würde er wissen wollen was ich gerade gedacht habe.

>>Ich hab mir nur gedacht das wir gerade schweigend zusammen zum See gehen und es ein angenehmes schweigen ist. Nicht eins wo niemand weiß was er sagen soll. Dann ist mir eingefallen ist ja klar, dass wir schweigen, wenn du als Wolf neben mir herläufst. Du kannst gerade ja nicht sprechen. Egal vergess es Bitte einfach wieder.<<
Es sieht so aus als würde er grinsen. Seine Augen funkeln und wäre Luan gerade nicht in Wolfgestallt würde er sich sicher totlachen. Nächstes mal halte ich meinen Mund, sonst ärgert er mich noch.

***

Ich ziehe meine Jeans und meinen Pullover aus und gehe langsam zum Wasser. Meine Füße berühren es und ich springe quickend zurück. Es ist wirklich sehr kalt.

>>Doch zu kalt?<< haucht Luan mir zu und sein warmer Atem streift meinen Nacken. Ich bekomme eine Gänsehaut und schüttel den Kopf. >>Nein<<

Ich verschränke meine Finger mit seinen und gehe langsam ins Wasser. Bis zu meinen Schultern dann bleibe ich stehen und schaue hoch zum Himmel. Sterne funkeln und der Mond leuchte hell. Es ist echt schön und so kalt ist es auch nicht mehr. Man muss sich halt dran gewöhnen.

Ich schlinge meine Arme um Luans Oberkörper und drücke mich an ihn. Ich brauche jetzt einfach eine Umarmung.

>>Alles gut?<<

>>Hmm ja. Ich brauchte einfach eine Umarmung.<<

Er drückt mich noch fester an sich und so stehen wir einfach da. Stunden. Minuten. Ich weiß nicht wie lange aber es fühlt sich an wie eine Ewigkeit.

Irgendwann löst er sich und blickt mir in die Augen. Ich versinke in seinen Augen und betrachte dann sein Gesicht. Nasse Haarsträhnen hängen ihm im Gesicht. An seinen Wimpern hängen Wassertropfen. Seine vollen Lippen bewegen sich und ich starre sie wie hypnotisiert an.
Immer noch mit dem Blick auf seine Lippen gerichtet sage ich >>Ich sehe zwar das deine Lippen sich bewegt haben, habe aber nichts verstanden.<<

Luan lacht kurz auf und lächelt dann. Seine Lippen verziehen sich zu einem atemraubenden lächeln.

>>Ich sage es dir gerne nochmal. Also ich bin sehr froh, dass du da bist und ich dich nicht mehr gehen lassen muss.<<

Jetzt lächle ich und drücke meine Lippen auf seine. Er erwidert den Kuss und wird immer intensiver. Seine Zunge berührt meine Lippen und ich öffne für ihn meinen Mund. Ich söhne auf und drücke mich näher an ihn. Meine Hände spielen mit seinen Haaren.

Auf einmal fängt es an zu regnen. Erst fallen nur wenige Regentropfen vom Himmel, dann werden es immer mehr. Ich war noch nie bei regen im Wasser. Es hört sich echt schön an.

Wir lösen uns voneinander um Luft zu holen und ich tauche kurz unter. Es ist sehr laut im Wasser. Die Regentropfen hören sich wie Trommeln an. Ich komme wieder hoch und atme die kalte Luft ein.

>>Die tropfen, die ins Wasser fallen sehen so aus, als würden sie hochfliegen.<< sage ich und wende mein Blick vom Wasser auf Luan.

>>Ja irgendwie schon.<< sagt er und kommt mir wieder näher.
>>Wir sollten raus gehen, du wirst ganz nass.<< flüstert er und küsst Tropfen von meinen Gesicht.

>>Ha-ha-ha sehr witzig.<<

>>Ich meine das ernst. Der Regen wird mehr und wir immer Nasser.<< Sein freches grinsen verrät mir sofort, dass er es nicht ernst meint.

Ich schüttel nur meinen Kopf und drücke ihn einen Kuss auf die Nasenspitze. Mir wird bewusst, dass unsere Klamotten nass werden und versuche schnell aus dem Wasser zu kommen.

Ich kämpfe mich aus dem Wasser und gehe zu unseren Sachen. Na toll. Alle nass. Das musste ja sein.

Hey💕🐯

Wie versprochen ein längeres Kapitel. 1046 Wörter. Hab echt lange dran geschrien.

Wie findet ihr die Geschichte eigentlich?

He is a WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt