He is a Wolf

23.

Es ist echt schön mit Luan Zeit zu verbringen. Ich habe noch nie jemanden so viel anvertraut wie ihm. Außer Mia natürlich. Ihr erzähle ich alles. Nur habe ich ihr noch nichts vom Wolf erzählt, es fühlt sich einfach falsch an, und ich habe gelernt auf meine Gefühle zu hören.

Von Luan habe ich ihr aber erzählt. Er und ich sehen uns fast jeden Tag. Wir reden viel und uns geht auch das Gesprächsthema nicht aus. Manchmal schweigen wir uns, aber auch nur an und genießen die Stille und das wir zusammen sind.

Heute werde ich seine Freunde kennen lernen. Ich freue mich schon richtig und bin nervös. Ich frag mich wie sie sein werden und ob sie mich mögen werden.

Leider muss ich nach der Schule erst nach Hause. Ich passe im Unterricht heute einfach nicht auf, bin in Gedanken ganz weit weg.

Ben stubst mich mehrmals an und reißt mich so aus meinen Gedanken. Gereizt, weil die Schule heute einfach nicht endet, drehe ich mich zu ihm. Er deutet auf den Lehrer und ich richte meine Aufmerksamkeit auf meinen Lehrer. Was will der den jetzt schon wieder?

>>Alessia würdest du bitte aufpassen und meinem Unterricht folgen. Träumen kannst du später immer noch.<<

>>Ja<< genervt kritzel ich mal wieder rum und nuschel noch
>>Ihr Unterricht ist aber langweilig und interessiert eh keinen.<< Benjamin muss lachen und kassiert einen bösen Blick von unserem Geschichts Lehrer zugeworfen.

Benjamin ist echt cool. Er ist mein einziger Freund und er heitert mich immer auf. Aber wirklich glücklich bin ich nur bei Luan. Ohne ihn fühle ich mich leer, als würde ein teil von mir fehlen.

***

>>Wie war die Schule?<<

Ich stocher in meinem essen rum und habe kein Hunger. Ich will einfach nur in den Wald.

>>Alessia Chris hat dich etwas gefragt!<< sagt Anne.

>>Hmm was den?<<

>>Wie war es in der Schule?<< fragt Chris noch mal.

>>Achso, ja gut.<<

>>Ich gehe gleich in die Stadt ok? Kann ich hoch?<<

>>Ja, ok<< sagt Chris und ich gehe hoch. Ich mache mich schnell fertig. Duschen und das alles. Ziehe mir ein weinrotes Tshirt von Marcel an, mit einer grauen Jeans. In das Oberteil mache ich einen Knoten. Weil es sonst zu lang ist.

Meine Haare lass ich offen wie, eigentlich fast immer. Mitnehmen tu ich nichts, es ist auch mal toll ohne Handy unterwegs zu sein.

Ich schnappe mir meine Jacke, ziehe meine Schuhe an und gehe los.

***

Luan

Alle waren mal so nett sich in einen Menschen zu verwandeln. Es war echt schwer Cameron zu überreden. Aber ich vertraue Alessia. Sie ist anders und wir haben eine Verbindung zueinander. Das kann man nicht leugnen.

Ich hoffe das wird kein Fehler, sie hierher einzuladen. Und ich hoffe das sich alle zusammen reisen. Wir sitzen öfters mal zusammen am Lagerfeuer und reden. Es ist nicht so das wir immer Wölfe sind, sondern fällt es uns einfach leichter einer zu sein.

Man ist einfach anders mit der Natur verbunden. Trotzdem sind wir öfters mal Menschen.

Ich hatte Alessia so gern öfters bei mir. Ja wir sehen uns fast jeden Tag, aber wenn sie nicht da ist, fühle mich einsam.

Ian und Elira spielen gerade Karten und Cameron ist noch nicht da.

>>Ich gehe Alessia abholen.<< sage ich.

>>Ja mach das. Bis gleich.<< sagt Elira und spielt wieder.

>>Kann ich mitkommen?<< fragt Sina und läuft zu mir. Ach meine Süße. Ich bin am überlegen entscheide mich aber dafür. Sie würde Sina ja eh gleich kennenlernen. Warum dann auch nicht zehn Minuten früher?

>>Ja meinetwegen. Komm.<<
Ich verwandel mich und Sina auch. Zusammen laufen wir los.

Mal sehen wer schneller ist.

Natürlich ich.
Meint Sina und läuft immer schneller. Ich gebe ihr einen Vorsprung und hole dann auf.

Natürlich bin ich schneller, habe aber auch länger Beine als sie und bin größer.

Wir müssen uns jetzt verwandeln.
Wir verwandeln uns und gehen auf Alessia zu. Sie nimmt meine Hand und grinst. Ich glaube sie freut sich schon.

Alessia steht an einem Baum gelehnt wie verabredet und lächelt als sie mich sieht. Sina hat sich leicht hinter mir versteckt und als Alessia sie sieht, weiten sich ihrer Augen. Sie ist wohl sehr überrascht.