„Mist", zischte Yuki und drehte sich zu Akaya um, welcher noch immer mit starrem Blick in Richtung des jungen Mädchens blickte. „Ruhig Yuki...", begann der Anführer und rutschte in Richtung offener Tür. Hatte sie etwa alles mit angesehen? Wie viel hatte sie mitbekommen? Wie lange stand sie, oder lag sie schon dort? „Wie soll ich da ruhig bleiben, Akaya? Sie hat alles gesehen und mit angehört. Schau sie dir doch mal an, bestimmt wird sie die Polizei rufen, oder..."
Beschwichtigend hob Akaya die Hand und brachte somit seinen engsten Vertrauten zum Schweigen. Er konnte Yuki verstehen, er hatte ja auch recht. Man konnte ihr nicht trauen, denn eigentlich hätte niemand von dem hier erfahren sollen. Aber was sollten sie machen? Sie hier auf der Stelle erschießen? Das würde nur noch mehr Aufmerksamkeit auf sie ziehen und darauf konnte Akaya verzichten. Leise löste er seine Krawatte, die ihm die Luft zuschnürte. Sie mussten logisch denken und nicht einfach gedankenlos handeln.
„Steigt ein, wir fahren um die Ecke, damit sie uns nicht sieht..."
„Und dann?", interessiert sah Yuki in Richtung Akaya. Langsam legte dieser einen Finger an sein Kinn: „So wie ich dieses Mädchen einschätze, wird sie dem Jungen helfen wollen. Wenn sie dies tut, zieht sie die Aufmerksamkeit auf sich und..."
Ein leises Lachen war von Akayas Assistenten zu vernehmen: „Jetzt verstehe ich...du Fuchs. Na, los worauf wartet ihr? Steigt schon ein." Hinfort war seine Aufgebrachtheit und eine gewisse Freude konnte man von ihm aus erkennen.
Die beiden Riesen ließen sich dies nicht zweimal sagen und setzten sich neben ihren Anführer in das Auto hinein.
Das Auto fuhr mit quietschenden Reifen los und bog in die nächste Straße ein, die ebenfalls menschenleer war. Wieso hatte Akaya sie nicht schon früher entdeckt? War sie etwa so unscheinbar gewesen? Es war ihm noch nie passiert, dass er einen Zeugen nicht bemerkt hatte und meistens hatte er vorher dafür gesorgt, dass dieser verschwinden würde. Also, wieso hatte er sie nicht gesehen? So viele Fragen gab es und keine einzige konnte er richtig beantworten. Lange saß er da und sah aus dem Fenster, während er nachdachte. Eine gute Lösung musste nun her. Zwar war er auch nur ein Mensch, aber so etwas durfte nicht passieren. Etwas fiel ihm ein, aber es war nur sporadisch, nicht sonderlich klug, aber besser als nichts.
„Yuki...", begann Akaya, nachdem sie in sicherer Entfernung angehalten hatten. Der Braunhaarige drehte sich um und sah Akaya in die Augen. „Ich habe da noch eine Bitte...", egal wie einfältig die Idee war, aber sie könnte helfen. Vielleicht war diese Person seine größte Hilfe, auch wenn diese es jetzt noch nicht wusste.
Noch immer saß ich wie erstarrt auf dem Boden und blickte auf den Fleck, auf dem bis vor kurzem noch der schwarze Wagen gestanden hatte. Mein gesamter Körper zitterte und noch immer fand ich keine Kraft aufzustehen. Es kam mir vor, wie ein Traum. Waren sie ernsthaft weggefahren und hatten sich der Gefahr ausgesetzt, dass ich diesen Vorfall bei der Polizei melden würde? Aber, konnte ich das überhaupt? Hatte ich überhaupt den Mut dazu und wollte ich mich wirklich in noch größere Schwierigkeiten bringen lassen? Mein Kopf drehte sich, denn ich wusste nicht, was mich noch erwarten würde. Denn eines war sicher, so leicht würden sie mich nicht davonkommen lassen. Sollte ich deswegen meine Identität ändern, in ein anderes Land reisen? Aber ich wusste ja nicht, wie mächtig diese Leute waren und vielleicht würden sie mich so oder so wiederfinden. Aber als oberste Priorität hatte dieser junge Mann, der noch immer mit großen Schmerzen auf dem Boden lag. Viel Blut hatte er schon verloren und lange würde er es nicht aushalten. Ich musste mich zusammenreißen und ihm so schnell es ging helfen, auch wenn ich noch immer unter Schock stand. Schließlich konnte ich ihn hier ja nicht auf der Straße liegen lassen.
Langsam stand ich auf und ging mit vorsichtigen Schritten auf den Jungen zu, der sich hin und her wälzte, während er sein linkes Knie festhielt. Ich musste ihn so schnell es ging von der Straße holen, denn von weitem vernahm man schon die ersten Autos.
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Streets #Wattys2018
RomanceUnscheinbar, verträumt, still und allein, so könnte man Tora Ioshi beschreiben. Ihr Leben ist nicht gerade aufregend und eigentlich könnte die Geschichte schon bei ihrer Charakterbeschreibung enden, doch hier macht ihr dieser arrogante, eiskalte Man...