Plan

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Stille umgab den Blonden, der lässig auf seinem Ecksofa saß. In der Dunkelheit des großen Wohnzimmers war das kräftige Dunkelrot dieses Möbelstücks kaum zu erkennen, doch Jareth war es egal. Er wollte, dass es dunkel blieb und von daher war er froh, dass der Tag sich schon bald wieder dem Ende neigte. Draußen dämmerte es bereits, so wie es eben typisch für den Winter war. Auch sein Garten, den er sich pflegen ließ – durch einen alten Gärtner – zeigte deutlich, dass der Frühling noch lange auf sich warten lassen würde.

Allgemein war das Haus, welches am Stadtrand aufzufinden war, sehr kahl bestückt. Jareth brauchte nicht viel, da er ohnehin immer unterwegs war und praktisch für seine Arbeit lebte. Dies musste er auch, immerhin ermöglichte ihn dieser Job auch all den Luxus. Darum leistete er sich von dem Geld, welches nicht legal war, ein Haus. Um genau zu sagen war es ein Familienhaus. Im Gegensatz zu Akaya hatte er also mehr Platz, welcher nur ein Apartment in der Stadt besaß. Ja, dies wusste der Blonde auch erst seit kurzem und er war erstaunt wie erstaunlich einfach der Grauhaarige doch lebte. Zumindest was sich Jareth unter einfach vorstellte. Er hätte wahrlich mehr erwartet und vor allen Dingen sicherer. Denn so war er nun Freiwild für den Blonden oder besser gesagt, die die bei ihm wohnte.

Ein verschmitztes Lächeln umgab den Mund des Mafioso, welcher sich genüsslich eine Zigarette anzündete und sich dann komplett auf das weiche Leder legte. Leise knackte es unter seinem Rücken, ehe er die Beine übereinanderschlug und weiter nachdachte.

Im Grunde war es wirklich einfach gewesen die Adresse seines Feindes herauszufinden. Menschen waren einfach bestechlich. Eigentlich hatte er nur ein wenig Geld als Angebot angegeben und doch hatte dieser Geschäftsmann – dieser verkehrte auch mit Akaya – eingewilligt. Schon verrückt was einige Scheine bewirken konnten, aber dank ihm, war er seinem Ziel ein großes Stück näher gekommen. Doch selber dorthin fahren wollte er nicht. Nein, er musste erst die Umgebung genau kennen und sich zu einhundert Prozent sicher sein. Daher kam sie ins Spiel, welche wahrscheinlich alles für Jareth tun würde, nur um mit ihm wieder eine Nacht verbringen zu können. Doch dies würde er kein zweites Mal machen und so hinterging er sie einfach. Hannah musste lernen, dass sie eben nicht alles bekam, nur weil sie reich war. Im Grunde sah der Blonde ohnehin niemanden als wirklichen Menschen an. Für ihn waren sie alles Sklaven, die durch Geld getrieben, alles tun würden. Darum hatte er auch die Macht, die Kontakte und das Vertrauen in sein Handeln.

Für einen Moment schloss er die Augen, während er den Zigarettenqualm tief in seine Lungen sog. Es beruhigte ihn, doch es gab etwas anderes, was ihn befriedigen tat. Es war das Verlangen nach dem Töten. Er liebte die Schreie und das Winseln der Menschen. Wenn sie unter ihm lagen und um ihr Leben bettelten, erreichte er seine Höhepunkte. Kurz stöhnte er auf, bevor ein anderes Geräusch ihn aus diesen Gedanken riss.

Es war das leise Summen seines Handys, das auf dem Glastisch direkt neben ihm lag. Nur langsam setzte sich Jareth auf und starrte den Bildschirm an. Es war die Nummer von Hannah. Zwar war ihr Name dort eingespeichert, doch der Blonde wusste, es würde nicht für die Dauer sein. Spätestens nach der Aktion würde er sie aus seinem Leben streichen und sie nicht mehr haben wollen. Wenn es sein musste, würde er sie auch bedrohen und ihr das Leben zur Hölle machen, damit sie es verstand. Denn er brauchte keine Freunde, er brauchte nur sich und das Geld.

„Ja?", war seine Begrüßung, ehe er den Zigarettenstummel im schwarzen Aschenbecher ausdrückte. Der Geruch von dem Tabak lag noch immer in der Luft und würde sich erneut in die Möbel setzen.

„Du hättest ja auch schneller abnehmen können", zickte Hannah schon los. Genervt verdrehte er die Augen. Diese Frau hatte ihm gar nichts zu sagen, sie und niemand anderes. „Ich bin wenigstens rangegangen, denn ich hätte auch nicht abnehmen müssen und..."

Streets  #Wattys2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt