Hochhaus reihte sich neben Hochhaus und der Verkehr wurde immer dichter. Autos warteten ungeduldig an roten Ampeln und während sich das Landbild in ein Stadtbild verwandelte, veränderte sich noch einmal die Gegend. Nicht nur die Autos wurden teurer und mehr Sportwagen kreuzten unsere Wege, nein, auch das Licht der Stadt erhellte sich zunehmend. Als würde man ein neues Paradies betreten und so wirkte es durchaus, diese Gegend. Ungebetene Gäste, so wie ich einer war, waren eigentlich nicht willkommen. Und seien wir ehrlich, hätte ich Akaya niemals getroffen,wäre mir diese Welt auch weiterhin verschlossen geblieben. Auch wenn ich schon zum dritten Mal hier war, so konnte ich mich noch immer nicht daran gewöhnen. Durchaus fühlte ich mich noch immer wie ein Parasit, es ging eben nicht anders. Ich gehörte hier einfach nicht her und dies ließ mich auch Akaya spüren, welcher genervt neben mir die Luft scharf einzog. Natürlich gefiel es ihm nicht, je weiter wir uns seinem zu Hause näherten. Ich würde immerhin in seine Privatsphäre hineintreten und ihn eventuell dadurch gefährden. Das Ganze wollte ich ja auch nicht, aber ich hatte keine andere Wahl und so starrte ich weiter nach draußen, um mich wenigstens ein bisschen abzulenken. Denn, um ganz ehrlich zu sein, interessierte es mich schon wie er lebte. Er verdiente ja mit seinen illegalen Geschäften viel Geld, da konnte er sich bestimmt etwas Luxuriöses anschaffen oder nicht? Der Dämonenkönig würde sich mit einer einfachen kleinen Wohnung nicht abgeben. Akaya war arrogant und eiskalt, es würde nur zu seinem Charakter passen, genauso wie diese Gegend. Sie wirkte so kalt und abweisend, aber trotzdem beinhaltete sie auch eine gewisse Schönheit in ihrem Sein. Es war ein Stadtteil, von dem man nur Träumen konnte, in dem die Reichen und Schönen lebten. Hier konnten Wünsche in die Realität umgesetzt werden. Wer hier lebte, hatte es definitiv geschafft und gehörte zu der Elite.
Langsam bog der große Geländewagen ab und passierte eines der vielen sündhaft teuren Hotels, welche erhaben über der Stadt ragten. Keiner sprach im Auto, jeder schwieg. Selbst Yuki blickte mit ernstem Blick nach vorne. Tief in Gedanken versunken hielt er sich an die Straßenverkehrsordnung und manövrierte das große Auto über die breiten Straßen hinweg. Ich wusste nicht wo das Ziel war und wann wir dort ankamen, denn immerhin würde ich seinen sogenannten Unterschlupf heute zum ersten Mal sehen. Allerdings machte ich mir doch sehr Sorgen, dass ich dadurch noch mehr in Gefahr war, immerhin konnte ein Jareth alles herausfinden. Was sprach dagegen, dass er wusste, wo der junge Mann neben mir sein zu Hause hatte. Vielleicht würde er sogar in der Nähe wohnen, dies wäre dann wirklich toll. Vor Schreck vergaß ich zu atmen, allein diese Gedanken bereiteten mir Probleme. Ich wollte hier nicht länger sein und verfluchte gleichzeitig mein Leben. Wahrlich ich konnte es nicht oft genug denken, denn je weiter ich in etwas hineingezogen wurde, desto mehr fragte ich mich, wieso es gerade mich treffen musste. Das Leben war wahrlich nicht fair, denn ich hatte mir das Ganze nicht ausgesucht. Ich wollte es einfach nicht und doch steckte ich inmitten eines Kampfes, der auf meinen Schultern ausgetragen wurde, wobei mein Leben in Gefahr war.
Doch das Schlimme an der ganzen Sache war, dass ich es nicht ändern konnte. Ohne mich wehren zu können, wurde ich irgendwohin gebracht, wo ich angeblich in Sicherheit war. Allerdings glaubte ich dies nicht. Wie sollte ich beim Bösen selber geschützt sein? Als ich dann auch noch das Gebäude sah, welches wir zusteuerten, war ich mir noch sicherer, dass dieser Plan zu voreilig entschieden worden war.
Hell erleuchtet ragte der Wolkenkratzer in den dunklen Nachthimmel, als würde er ein Palast sein und das war er wirklich. Weißes Licht ließ die gläserne Front erstrahlen, ehe der Wagen in die Tiefgarage verschwand, welche zu dem Gebäude gehörte. Hier war alles sauber und wurde bestimmt täglich geputzt. Mit offenem Mund starrte ich nach draußen, auch wenn ich zurzeit nur graue Wände erkennen konnte. Doch trotz all dem wurde mir bewusst, dass einfache Leute sich dies niemals leisten konnten. Gelangweilt stieg Akaya aus, nachdem das Auto von Yuki geparkt wurde, welcher aber nicht auszusteigen schien. War er nicht so etwas wie der persönliche Assistent von ihm? Musste er dann nicht seinem Chef folgen? Verwundert blickte ich dem Grauhaarigen hinterher, der sich einfach so von dem Auto entfernte. Es dauerte nicht lange, da war er hinter einigen anderen teuren Wagen verschwunden, welche wie selbstverständlich hier geparkt hatten. Für mich war es eine Reizüberflutung und daraus resultierend konnte ich mich nicht bewegen. Sollte ich etwa ebenfalls aussteigen? Der Dämonenkönig hatte ja gar nichts gesagt. Doch irgendwann ward es Yuki, welcher mich aus meinen Tagträumen riss und mich wieder auf dem Boden der Tatsachen brachte.
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Streets #Wattys2018
RomanceUnscheinbar, verträumt, still und allein, so könnte man Tora Ioshi beschreiben. Ihr Leben ist nicht gerade aufregend und eigentlich könnte die Geschichte schon bei ihrer Charakterbeschreibung enden, doch hier macht ihr dieser arrogante, eiskalte Man...