Die ersehnte Erlösung

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Das ganze Wochenende verbrachten sie in Dänemark.
Gemütlich und entspannt.
Bis an dem Sonntag Nachmittag sich das Wetter drehte und die Sonne pur raus kam.
„Lass uns raus gehen Paul . Bitte. Das Wetter ist so schön heute.", drängelte Helene als sie auf der Terrasse stand.
„Hm. Aber Du sollst dich schonen." - „Ja. Aber ein wenig spazieren gehen ist doch kein Stress. Komm schon Schnucki, ich bin kein dauer Typ der nur drinnen ist.", erklärte Helene und schmiegte sich an Paul dabei.
„Ja... Ich muss Dir da noch was gestehn Schatz.", platzierte Paul einen sanften Kuss an ihre Stirn dabei, „Ich kann damit nicht so leben, aber das Du dich aufregst möchte ich auch nicht.".
„Hm. Dann sag es mir einfach.", murmelte die Blondine.
Helene genoss die Nähe zu Paul in diesem Moment so sehr und hatte die Augen geschlossen, während die Sonnenstrahlen sie kitzelten.
„Du wirst aber sauer werden!" - „Noch saurer werde ich, wenn Du es weiter verschweigst und ich es dann heraus bekomm.".
Egal was Paul sagte, Helene hatte immer wieder etwas dagegen zu setzen.
„Aber... Ich glaube schon zu wissen was Du meinst.", nuschelte die Blondine.
Langsam löste sie sich aus dieser Umarmung und sah fest in seine Augen.
Dabei holte sie ihr Handy aus der Hosentasche und hielt die Datei ihm hin.
„Was ist das?" - „Gegenfrage! Woher haben die meine Nummer?".
Das wusste Paul nun wirklich nicht und traute sich gar nicht das Video sich anzusehen.
„... Ich bin mir noch nicht sicher ob ich sauer sein soll oder nicht. Erklärs mir bitte!".
Während Paul noch unschlüssig da stand, tippte Helene aufs Display und das Video fing an abzuspielen.
„Überlege Dir genau, was du dazu dann sagst!", meinte sie noch und ging wieder hinein ins Haus.

Video Szene

„.... Jetzt kannst Du sie nach Herzenslust erpressen... Schließlich hast Du sie geknallt und ich denke die würde alles dafür geben, das es nicht raus kommt....", lachte einer.
Zu sehen war Paul mit den Brüdern Max und Moritz und einem weiteren Typ auf dem Video zu sehen. Sie schienen Alkohol reichlich getrunken zu haben und kifften nebenbei, was alles gut zusehen war.
Jedoch lachte Paul nur und schien ziemlich breit zu sein, „Vergiss es...".
„Wie wars sie denn so? Hat sich's wenigstens gelohnt?".
Paul schwieg lediglich und lehnte sich entspannt zurück.
„Ich hab ne Idee. Du wiederholst es und wir erpressen die dann! Kohle hat die ja genug. Und vielleicht bisschen deren Haus verwüsten und sie verrückt machen.... Wir könnten sowas von reich werden...", haben sich die Brüder ein high five.
Max und Moritz redeten unentwegt auf Paul ein. Doch lachte dieser nur und schwieg.
„Ohne mich. Das kann ich ihr nicht antun!", meinte er nach einer Weile in denen sie weiter auf ihn einredeten.
„Wasn Alter! Willst mit etwa sagen, Dich verknallt zu haben? Ausgerechnet in die!", hakte Max nach.
„Ja, habe ich! Und wie.", setzte er sich auf und griff nach seiner Bierflasche.
„Wenn! Dann möchte ich nur eines! Mit Helene zusammen sein, eine Familie haben!
Aber das werde ich ihr nie antun!", meinte er lallend.
Dann endete das Video.
Schwer schluckte Paul und sah ins Wohnzimmer wo Helene ihr Gesicht in den Händen abstütze und Paul fragend ansah.
Paul konnte erkennen wie die Tränen immer mehr sich in den Augen der Blondine ansammelten und ihr Verhalten erklärte sich von gestern Abend ihm somit auch, da Helene sich sehr von distanziert hatte.
„Ich-Ich kann Dir das alles erklären.", trat Paul langsam ein.
„Es ist nicht so wie Du denkst...".
Seufzend hielt die Blondine sich nun die Hände vors Gesicht und atmete tief ein.
„Weißt Du... Vielleicht will ich es gar nicht hören! Wie konnte ich mich nur so sehr in Dir täuschen! ....", schüttelte sie immer wieder den Kopf, „Und ich dachte Du liebst mich! Dabei war das alles ein mieser Plan von Euch.".
„Das tue ich auch. Ich liebe Dich! Ich habe mich an diesem Abend richtig in Dich verliebt und ... Ich habe auch versucht die Jungs davon abzuhalten!", stand Paul in Erklärungsnot und musste sehen wie Helene mit ihren Tränen zu kämpfen hatte.
„Und dann hast Du so unschuldig getan, als die im Haus waren. Als Retter hast Du dich hingestellt und mein Vertrauen missbraucht, mich für deine Zwecke missbraucht!".
„Das stimmt nicht. Ich ... Helene! Warte...", sprang die junge Frau als Paul sanft ihre Hand ergreifen wollte.
„Was hab ich Dir überhaupt getan?" - „Gar nichts! Man das war eine doofe Idee, das stimmt. Aber ich habe nichts weiter damit zutun.".
„.... Gaukelst mir was von Liebe vor und mein Baby... Bist Du darauf aus? Willst Du mich dann mit dem Kind erpressen? .... Ich schwöre Dir, da wirst Du leer ausgehen!".
„Nein. Nein das will ich nicht! Jetzt bleib hier!".
Helene war so außer sich und versuchte endlich beim dritten Versuch ihre Jacke anzubekommen. So sehr zitterten ihre Hände vor Aufregung.
„Lass mich.", zischte sie und schlug Pauls Hand weg.
„Maus bitte!".
Aber dann musste Paul hilflos zusehen, wie der jungen Frau ihre Gefühle die Oberhand ergriffen und sie sich weinend zu Boden nieder ließ.
„Bring mich nach Hause!".
„Aber die Untersuchung und das Ergebnis!".
„Das ist mir so scheiß egal! Bring mich Heim und verschwinde dann aus meinem Leben!", hatte Helene sich nur langsam wieder beruhigt und warf ihre Kleidung in ihren Koffer.
„Du gefährdest damit aber unser Kind!" - „Unser? Du meinst wohl mein Kind! Ich lasse es nicht zu, das Du es jemals auch nur kennen lernst!".
Helene war sauer und wütend. Dazu fühlte sie sich antewiedert in Pauls Nähe und missbraucht.
Egal was Paul auch sagte, Helene wollte hier weg. Im schlimmsten Fall wäre sie auch anderweitig weg gegangen.
So blieb Paul nichts anderes übrig und bepackte das Auto.
Wenige Stunden später ging es denn auch schon los.
Helene setzte sich provokant dabei auf die Rückbank und versuchte dort ein wenig abzuschalten und runter zu kommen.
Im Endeffekt schlief sie dann ein und wachte erst auf, als Paul an Helenes Haus anhielt.
Den ganzen Weg fuhr er ohne ein Pause durch.
„Komm schon, lass mich Dir helfen!", musste er zusehen wie die Blondine ihren Koffer aus dem Auto hielte und ließ keine Hilfe von ihm dabei zu.
„Helene!".
„Und wehe ich entdecke nochmal ein Bild von uns oder mir von dir in irgendeiner Zeitung! Dann lernst Du meine Anwälte kennen und das kommt Dir teuer zu stehen!", zischte Helene und zog dann den Koffer nach sich.
Paul hatte keine einzige Chance mehr bekommen sich zu erklären und musste zusehen wie die Frau die er so sehr liebte sich einfach so kühl von ihm entfernte.
„Verdammt.", war er den Tränen nahe als er sich ins Auto setzte und irgendwann nach Hause fuhr.
Beim Blick auf die Rückbank aber sah Paul, das Helene ihr Halstuch hatte liegen lassen.
Sofort nahm Paul es an sich und zog ihren Duft tief in sich auf.
Das war das einzige was ihm noch geblieben war.
Ob Helene es absichtlich liegen lassen hatte oder vergessen, war ihm zu dem Zeitpunkt noch nicht klar.

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