Zwei Männer

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„So. Der Termin steht. In zwei Stunden sollen wir da sein.", legte die junge Frau auf nachdem sie ihre Frauenärztin kontaktiert hatte.
„Wow so schnell?" - „Tja Schatz, du kennst doch ab und an die Vorteile....", grinste Helene.
Es war meist schwierig zeitnah einen Termin zu bekommen und bei sowas zog Helene dann diesen Joker.
„Ich mach mich fix fertig und dann können wir nachher los.".
„Ich muss Dich da enttäuschen Schatz. Ich muss nachher los, ich hab noch paar Termine mit den Jungs. Hast Du es schon vergessen?".
Ja, leider hatte Helene es vergessen und war umso mehr bedrückt.
Gerade erst haben sie wieder zueinander gefunden und dann sind sie wieder für einige Tage getrennt von einander.
„Und gehts es nicht, das um ein paar Stunden zu verschieben?" - „Leider nicht. Der Flieger wartet nun mal nicht. Aber ich beeile mich schnell wieder bei Euch zu sein.", küsste der Moderator seine Freundin sanft und musste dann selbst noch ein paar Dinge packen.
Helene begleitete ihn nach oben, um die letzten Momente mit Florian noch zu genießen.
„Wäre ich nicht so blind gewesen, dann wäre das alles nie so gekommen...".
„Das ist vorbei und vergessen mein Liebling. Lass uns einfach nicht mehr darüber reden!", meinte Florian und versuchte aufmunternd auf Helene einzugehen.
„Pass auf! Wenn ich zurück bin, dann kümmern wir uns ums Kinderzimmer. Max braucht doch ein Bett und das alles, wenn er geschlüpft ist.", kicherte der Moderator.
„Geschlüpft? Ich bin doch kein Huhn, das Eier legt und ausbrütet! ..... Hast Du gehört Maxi, was der Florian da gesagt hat?".
Sehr oft sprach Helene mit ihrem ungeborenen Sohn und strich sanft über ihren Bauch. Florian beobachtete diese Momente sehr gerne und fand Helene in ihrem Zustand wahnsinnig sexy.

„... Ich vermiss Dich jetzt schon so sehr...".
Der Abschied war nun gekommen.
Helene und Florian lagen sich fest in den Armen.
Niemand wollte den anderen zuerst los lassen und die Tränchen kullerten vereinzelt bei ihr.
„Zum Wochenende bin ich wieder zurück.", erklärte Florian und drückte seine Freundin fest an sich.
Erika ließ das frisch verliebte Paar in diesem Moment lieber alleine, zu intim und heilig war ihnen dieser Moment schon immer gewesen.
„Und Du pass gut auf deine Mama auf, kleiner Mann.", legte Florian seine Hand auf Helenes Bauch und sprach mit ihm.
„Flo.", kicherte Helene dabei.
„Und pass Du gut auf den Kleinen auf!" - „Jahaaa. Er wird es immer warm und trocken haben. Gut entertaint werden und dazu noch im fünf Sterne Deluxe Hotel Mama.", scherzte die Blondine dazu.
Schnell versuchte Florian eine Bindung zu dem ungeborenen aufzubauen, was ihm auch nicht sonderlich schwer fiel. Wie er zuerst gedacht hatte.
„Also Schatz.... Ich muss nun los." - „Hm, ja.".
Zärtlich küssten sie sich noch einmal intensiv, bevor Florian dann in das Auto stieg und los fuhr.

Bereits am Donnerstag wollte Florian schon nach Hause kommen.
Helene erwartete ihn offiziell erst am Freitag und so hoffte Florian das ihm seine Überraschung gelingt.
Erika war eingeweiht und wollte kurz einkaufen fahren mit den Kindern, nur Luca wollte bei seiner Tante bleiben.
„Dann bis später Helene... Und Du Luca, sei lieb bei Helene.", stand Erika mit Clara an der Tür.
„Dito Mami.", grinste der kleine Junge frech seine Mutter an.
Beim letzten einkaufen bekam er von seiner Tante einen neuen ferngesteuerten Truck.
Luca liebte Lkws und so einen wünschte er sich schon lange.
„Darf das ich draußen damit spielen,Tante Lene?" - „Aber pass auf!".
So zog der kleine Junge hinaus und spielt in der Einfahrt eifrig.
Ein paar andere Auto brachte Luca auch mit und stellte alles auf seinen Platz draußen auf, um dann den Truck auf Herz und Nieren zu prüfen.
Helene machte derzeit noch ein wenig Ordnung im Wohnzimmer und hatte Luca mit einem Auge immer im Blick.
Abrupt kehrte der Herbst seit gestern ein, der Sommer war dieses Jahr wirklich sehr lang.
Schmunzelnd hörte Helene wieviel Spaß Luca hatte und sich immer wieder über neue Crashs freute.
Doch wurde es irgendwann ruhig. Zu ruhig.
Kein Kinderlachen war mehr zuhören und das gefiel der Blondine überhaupt nicht.
So schnell es ging eilte sie zur Tür und erschrak als sie diese öffnete.
„Du! Was... Was willst Du hier?".
Erstarrt stand die Blondine in der Tür.
Luca saß mit dem ihm noch unbekannten Mann auf dem Boden und zeigte stolz sein neues Geschenk.
„Helene. Hey... Gut schaust Du aus.", sagte er erfreut.
Gerade mal knapp eine Woche war es her und die Erinnerungen doch sehr präsent.
Es war Paul, der Helene aufgesucht hatte. Immer und immer wieder schrieb er, doch Helene reagierte nicht darauf.
„Was möchtest Du?" - „Dich besuchen. Deine Schwester ist nicht da und Florian auch nicht. Da dachte ich, ich schau mal vorbei.".
Lieblich lächelte Paul sie an. Keine Spur von dem Paul der letzten Woche war zu sehen.
„Tante Lene. Der Paul ist voll nett und er sagte, er ist der Papa von Max.", plapperte Luca los und deute auf ihren Bauch.
„Wie geht das denn?".
„Das. Ähm.... Das erkläre ich Dir später.", meinte Helene kurz und knapp und wartet immer noch auf den Grund für sein herkommen.
„Ich möchte Dir den Schlüssel der Finca bringen. Sie gehört Dir und ich habe alles ordentlich hinterlassen. Bitte....", überreichte Paul ihr die Schlüssel und zog noch etwas aus seiner Jacke.
„Und die hier auch... Keine Angst, ich habe keine Kopien davon gemacht.".
Es waren die speziellen Fotos für Paul die Helene damals hat machen lassen.
„Aber...".
„Oh Fotos...", sah Luca was Helene in der Hand hielt und riss sie ihr aus der Hand.
„Luca.... Her damit!", zischte die Blondine es noch zu retten. Doch Luca war schneller und sah sich die Bilder an.
Abrupt war er sprachlos und sah seine Tante an. „Her damit!", ergriff Helene diese nun, „Und kein Wort zu Florian, verstanden?".
„Und wie gehts Dir so?", setzte er sich mit Helene dann auf eine Treppenstufe, „... bist wieder mit ihm zusammen?".
„Ja. Wir haben darüber gesprochen und .... Paul, das mit uns war von Anfang an ein Fehler...".
„... Ich schätze Du hast recht. Als ich die Videos sah.. mir wurde richtig bewusst da, das wir zu verschieden sind. Ich hab dann wieder angefangen war zu nehmen und mich richtig reingesteigert.... deswegen wollte ich Dich kontrollieren und ich wollte Dich nur für mich haben....".
Paul erzählte Helene alles offen und ehrlich. Warum er so gehandelt hatte und was er fühlte bei dem Gedanken daran.
„Du kannst mir keine Vorschriften machen Paul. Das ist Show und Du wusstest selbst, das ich privat so nicht bin.... Du hättest mit mir darüber reden können! Durch diese Aktion habe ich doch mein ganzes Vertrauen in Dich verloren..." - „Das ist mir bewusst. Aber können wir wenigstens Freunde bleiben. Schon wegen Max.", erhoffte Paul auf eine positive Antwort und platzierte seine Hand auf ihrem Bauch.
„Wir arbeiten bereits daran...", erklärte Helene und ließ Pauls Hand dort verweilen.
Dann aber fuhr Florian mit dem Auto vor und schaute verwundert und erbost auf die Szene.
„Scheiße.", zischten beide erschrocken und standen auf.
In null Komma nix sprang Florian aus dem Wagen und ging auf Paul zu, ihm am Kragen greifend.
„Du wagst Dich hier her und fasst auch noch meine Freundin an!", brummte Florian und ballte seine Hand zur Faust.

„Flo nicht!", hörte Paul noch und dann drehte sich alles als er zu Boden ging.
Mit einem kräftigen Schlag verpasste der Moderator ihm eine.
Aber wehrte dieser sich nicht. Bewusst nicht.
„Wie kindisch war das bitte?", murrte Helene während Pauls linkes Gesicht mit Eis versorgte.
Zuvor reinigte die Blondine den kleinen Cut über seiner Augenbraue.
„Er hat Dich gefälligst nicht mehr anzufassen!", brummte Florian und saß beleidigt im Sessel.
Er selbst hätte Paul einfach so da liegen lassen, aber Helene konnte das nicht.
„Es ist sein Kind Florian! Und es war mein Bauch! Außerdem hat Paul mich eh schon überall angefasst und dagegen ist das harmlos...", konnte Helene es sich nicht verkneifen.
„Ich kann Dich doch verstehen, aber wir wollten wie erwachsene damit umgehen!", fügte Helene dem noch zu.
Nur langsam beruhigte sich der Moderator wieder.
Doch musste dann auch noch Luca mit den sich genommenen Fotos ankommen und Florian zeigen.
„Fahr Dich runter!", ging Helene gleich dazwischen. „Er hat sie mir zurück gebracht, mehr nicht. Und auch den Schlüssel der Finca. Ok?".
Lediglich muffte der Moderator und setzte sich nun mit auf die Couch.
Nun saßen sie alle drei auf der Couch und Helene in der Mitte.
„Entweder wir bekommen das alle drei auf die Kette! Oder ich ziehe meine Konsequenzen!", zog Helene einen Strich darunter.
„Wie?", sahen die Männer sie an.
„Ich möchte das Paul schon weiterhin daran teilhaben kann. Und es wird auch nur passieren, wenn Du da bist Flo!", hatte Helene diesen Vorschlag mit dem beide eigentlich zufrieden sein müssten.
„Ich ... Ich hätte da nur eine Bitte noch Helene!", warf Paul ein.
„Und der wäre?", wollte Florian wissen und auch Helene.
„Ich möchte das ich als Vater eingetragen werden! Das ist mein einziger Wunsch.".
Es war Paul sehr wichtig das zu sagen und diese Bitte an Helene weiter zugeben.
„In Ordnung.", antwortete die Blondine sofort zu seiner Erleichterung.
„Bitte was?".
„Sei still Florian! Es ist nun mal so!", erklärte Helene sofort.
„Ich werde mich ansonsten raus halten und Euch keine Vorschriften machen." - „ Aber Du möchtest ihn doch sehen oder?".
„Gerne. Aber was Erziehung und alles angeht. Da lass ich Euch machen! Aber ich bin immer für Euch da!".
Es war im Prinzip richtig, das sie zusammen rechtzeitig alles klären und nicht in der letzten Sekunde.
Doch wurmte das Florian erstmal.
„Gut. Ich lass Euch dann alleine. Guter wums Florian!", konnte Paul schon wieder grinsen bezüglich des schlags.
Nur der Moderator konnte es nicht.
Mit einer Umarmung verabschiedeten Paul und Helene sich, bevor er dann ging.
Erleichtert war Helene das dies angesprochen wurde und vorerst geklärt.
Doch Florian lag es trotzdem schwer im Magen und noch immer hatte er die Fotos vor sich liegen.
„Du kannst mir vertrauen Schatz. Wirklich!".
„Hm.", gab er lediglich von sich als Helene sich an ihn kuschelte.

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