Sie bleibt

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„Hallo. Haase.", reichte die Dame Olli die Hand.
Langsam und vorsichtig versuchte Helene sich vom Tisch ebenfalls zu erheben.
„Bleiben Sie ruhig sitzen.", trat Frau Haase dann ein und reichte auch Helene die Hand.
"Fischer." - „Haase.".
„...Hihi witzig...", kicherte Ally dann.
Helene bot der Dame dann an sich zusetzen und erhielt von Olli einen frischen Kaffee.
„So. Wie sind Sie denn gestern zurecht gekommen? Und wie gefällt es Dir hier Ally?", sah Frau Haase in die Runde.
„Toll.", strahlte Ally und himmelte Helene dabei an.
„Ja. Ally hat sich von Anfang an hier gut zurecht gefunden und auch mit Max versteht sie sich gut.", erklärte Helene und sah nervös zu Olli.
„Hm ja. Es ist so als wäre Ally schon immer bei uns gewesen.", würgte Olli den Bissen vom Brötchen herunter.
„Das freut mich. Nun ja, also wir haben gestern noch lange recherchiert und bis auf eine Sache, sind wir nicht weiter fündig geworden bis jetzt." - „Welche Sache?", hakte Helene nach.
„Auf diesem Brief stand ein Geburtsdatum und nirgends ist ein Mädchen an diesem Tag und unter diesem Namen Ally Müller registriert." - „Sie meinen sozusagen das sie vogelfrei ist?".
Bestätigend nickte die Frau.
„Oh Gott.", war Helene entsetzt.
„Kommt mal mit Ihr zwei...", nahm Olli die Kinder mit ins Wohnzimmer und bat sie dort etwas zu spielen. Sie waren schlichtweg zu klein und würden es auch noch nicht verstehen.
„Unsere Heime sind hoffnungsvoll überfüllt und...".
„Ich würde Ally solange zu mir nehmen!", warf Helene gleich ein und sah erst dann fragend zu Olli.
Ohne das sie je darüber gesprochen hatten, traf Helene nun diese Entscheidung.
„Das wäre sehr schön. Die Kinder sind auch im selben Alter und Max darf definitiv bei Ihnen bleiben!....".
Erleichtert griff Helene unter dem Tisch nach der Hand ihres Freundes und lächelte vor sich hin.
Weiter sprach die Dame dann alles an und bat sich ein wenig im Haus umsehen zu dürfen.
„... Sie müssten für Ally aber noch ein Zimmer einrichten!", hatte Frau Haase nachdem sie alles sah nur noch als anliegen.
„Was war das denn ebend?", war Olli verwirrt wegen der Aussage der Frau.
„Keine Ahnung.", hob Helene die Schultern.
„Du hattest vorhin auch sowas gesagt!", blieb dies vor Olli nicht verborgen und setzte sich neben seine Freundin.
Helene überlegte wie sie das am besten sagen sollte und suchte nach den passenden Worten.
„Naja. Ich hatte vorhin die beiden beobachtet und ich fand es seltsam, das sie in einigen Dingen die selben Gesten haben. Ihre Augen und die Art zulachen. Verstehst Du?".
„Aber Schatz. Du glaubst doch nicht, das die beiden Geschwister sind!" - „Ach was....", lachte Helene, „Ich war doch bei der Geburt dabei und das hätte ich mitbekommen, wenn da zwei Kinder rausgekommen wären.".
Auch Olli musste lachen bei Helenes Satz, doch fiel ihm da etwas noch dazu ein. Helene hatte mit Olli einmal über diesen seltsamen Verlauf gesprochen gehabt.
„... Und da sagtest Du doch, das sie dir angeblich etwas für den Kreislauf gespritzt hatten. Du dann aber erst im Zimmer wieder wach geworden bist!".
„Ja, aber Florian war doch dabei!" - „Ja, aber der hatte dann plötzlich den Raum verlassen. Und dieser Paul war so fixiert in der Schwangerschaft auf Dich und wollte, das du nur zu diesem Arzt immer gehst!".
„Stimmt Sherlock.", scherzte die Blondine und hatte keine Ahnung was in Olli gerade vor sich ging.
„Aber Florian ist definitiv Max sein Vater! Wir haben es testen lassen!", fügte Helene hinzu.
„Und bevor Du wusstest schwanger zu sein, hattest du bestimmt mit beiden was am laufen oder?" - „Sag mal was willst Du mir hier und jetzt unterstellen?", rutschte Helene seitlich zurück und sah fragend den Bodyguard an.
„Das war nicht die beste Leistung von mir gewesen. Und da bin ich auch nicht stolz drauf. Aber ich bin keine Schlampe!", zischte Helene und fühlte sich angegriffen.
„Das wollte ich damit auch gar nicht sagen! Ach komm, vergessen wir es einfach!".
„Ist auch besser so!".
„Ich ruf erstmal Mama an und erzähle ihr die neusten news.", griff Helene eilig nach ihrem Handy und redete dann in aller Seelenruhe mit ihrer Mutter.
Olli hingegen sah ein wenig überforderter als zuvor aus.
In aller Ruhe überlegte er derzeit wo denn ein Zimmer für Ally entstehen soll und vor allem so schnell.
Während er überlegte, beobachtete der Bodyguard die Kinder und suchte ebenfalls nach Parallelen welche Helene und die Dame vom Jugendamt gesehen haben.
„.... Olli und ich fahren nachher los, um für Ally ein Zimmer zu kaufen und Max bekommt auch ein neues....".
Schmunzeln musste Olli jedoch, denn Helene war Feuer und Flamme und glücklich über ihren Zuwachs.
„.... In Ordnung Mama, dann bis nachher.", beendete Helene dann das Gespräch und sah glücklich ihren Freund an.
„Mama kommt nachher gleich vorbei um zu helfen und dann können wir alle zusammen losfahren!".
„Aha. Aber Du weißt schon, das wir nicht mit dem Auto in den Laden fahren können!".
„Haha. Natürlich weiß ich das! Was soll diese Anspielung?", murrte die Blondine.
„Dein Fuß! Oder soll ich Dich in den Korb setzen?".

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