Das Essen

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Paul war nervlich schon im Vorfeld komplett fertig.
Nachdem er am Vormittag Helenes Papa erlebt hatte, hoffte Paul das es heute Abend entspannter wird.
Gefühlt hatte Helene ihren halben Kleiderschrank dabei und brauchte sehr lange für ein Outfit. Zumindest wollte sie mit Paul ein wenig abgestimmt in der Wahl sein.
„Seid wann kaust Du Nägel?", stellte die Blondine fest als sie aus dem Bad kam und ihren Freund sitzend vor dem Fernseher fand.
„Weiß nicht. Oh Schatz, ich bin so nervös. Ich möchte doch nur das Dein Vater mich akzeptiert.".
„Das wird er. Mein Papa ist manchmal ein Sturkopf, das hab ich wohl von ihm. Aber ich denke das wird mit der Zeit. Er muss Dich erstmal kennen lernen.".
Helene war sehr optimistisch und natürlich freute sie sich auf den Abend.
So ging es schließlich los. Mit dem Taxi zu ihrem Elternhaus.
Fest drückte Paul die Hand seiner Freundin als sie dann klingelten, bis Maria die Tür öffnete.
Herzlich umarmte und begrüßten sich alle.
Doch kühl reichte Peter ihm nur die Hand.
„Kommst Du mir in der Küche noch kurz was helfen Helene?", bat Maria sie später zu sich. Natürlich tat die Blondine das auch und folgte ihrer Mama in die Küche.
„Bis gleich mein Liebling.", hauchte sie Paul ins Ohr und küsste ihn liebevoll.
„Na dann setz Dich mal!", bot Peter ihm einen Platz an da Paul überhaupt nichts falsch machen wollte und komplett verkrampft an dem Punkt stehen blieb, als er ins Haus kam.
„Helene sagte, das Du Fußball spielst!", fing Peter ein Gespräch an. Helene hatte es Erika erzählt und diese dann ihren Eltern.
„Ja. Aber mehr so als Hobby. Wir sind auch gar nicht mal so schlecht, im Gegensatz zu anderen Vereinen.
Was Paul zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste war, das Helenes Papa Sportlehrer war und dementsprechend Interesse zeigte.
„Für Profi hatte es nicht gereicht? Oder keine Lust!" - „Naja. Ich würde sagen es kam noch nie der richtige Scout vorbei, wenn ich auch gespielt hatte.", erklärte Paul und kratzte sich verlegen im Nacken dabei.

„... Mach sowas eigentlich nie wieder Helene!" - „Versprochen Mama. Aber wir mussten weg! Diese Typen haben mich erpresst und ich wusste nicht mehr weiter. Da hatte Paul die Idee auszuwandern...", erzählte Helene während sie beim anrichten der Teller war.
„Und bist Du denn glücklich mit ihm? Ich meine er kommt nun gar nicht aus dem Business. Florian hatte da immer Verständnis....".
„Mama! Natürlich bin ich glücklich mit Paul. Und wie. Die Art und Weise wie das mit Florian auseinander ging, war natürlich nicht meine beste Leistung und ich versteh ihn da schon....", sprach die werdende Mutter ganz offen mit Maria darüber.
Liebevoll nahm sie Helene in den Arm, denn nur ein Wort genügte und die Tränen flossen bei der ihr.
„Alles ist gut Kleines..... Das wichtigste ist doch, das Du glücklich bist. Und das Papa Deinen Paul auch akzeptiert, das bekommen wir auch noch hin.".
Dann hörten die Frauen plötzlich ein lautes Lachen der Männer und sahen sich fragend an.
„Was ist denn hier so lustig?", ging Helene nach sehen.
Peter hatte für beide ein Bier aufgemacht und sie hatten sich vor den Fernseher bequemt.
Dort lief die Sportschau und angeregt debattierten sie dabei.
„Oh der hat doch... Warum hat er nicht abgespielt...", murmelte Paul.
„Tja... Manche lernen es nie...", bestätigte Peter es.
Fragend sahen sich Mutter und Tochter wieder an.
„Maus, komm mal her!", bat Paul seine Freundin zu sich. Helene setzte sich dazu auf seinen Schoß und sah Paul immer noch fragend an.
„Dein Papa sagte, er hat gute Kontakte. Und wenn ich Zuhause mit meinen Jungs wieder Kicke, das ein Scout mal hin kommt. Ist das nicht toll? Ich könnte da endlich vielleicht mein Hobby zum Beruf machen...", erzählte er es freudig.
„Ähm... Ich denke wir wollen wieder zurück?".
„Ja. Na ich denke Du möchtest doch mit Sicherheit wieder zurück und es wäre nur ein Spiel und... Das wäre doch so toll.", war Paul völlig aus dem Häuschen und überrumpelte Helene in diesem Moment komplett mit seinen neuen Plänen.
„Peter. Schatz, kommst Du mal bitte mit?", bat Maria ihn da Helene deutlich angespannt war.
Fragend sah sie nur Paul an, wie er das einfach so festlegen kann. Ihrer Meinung nach wollten sie wieder zurück nach Italien und sich dort heimisch niederlassen.
„Warum machst Du das?".
„Was?".
Helene stand von Pauls Schoß auf und stemmte ihre Hände in die Seiten.
„Na das! Ich denke wir wollen zurück! Und nun willst Du wieder zurück dorthin?". Helene verstand es in diesem Moment überhaupt nicht.
Allerdings verstand Paul nicht, warum Helene jetzt nun so reagierte.
„Ja na klar. Hey! Wenn ich dann eine Chance bekomme mal gesehen zu werden und vielleicht das endlich zu meinem Beruf zu machen.".
Paul hatte diese Entscheidung alleine für sich getroffen, ohne vorher auch nur an Helene gedacht zu haben.
„Und was ist mit uns? Ich bin da doch voll auf dem Präsentierteller!" - „Ich pass schon auf Euch auf, das nichts passiert! Mensch Maus, du weißt doch wie wichtig mir das ist!".
Süffisant belächelte Helene es nur und schüttelte den Kopf.
„Ja klar.".
„Natürlich steht Ihr beide an erster Stelle...", ging Paul vorsichtig wieder auf Helene zu und legte sanft seine Arme um sie, „... Aber ich möchte auch etwas zu unserem Leben dazu beisteuern und nicht auf deinen Kosten leben. Versteh das doch bitte.".

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