Die Realität

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Helene lag leblos auf ihrem Bett.
Um sie herum all die Dinge.
Keine Reaktion. Gar nichts.
Im nächsten Moment rief Erika panisch den Krankenwagen.
Schnell traf dieser auch ein, machte sich ein Bild und nahm Helene mit ins Krankenhaus.
Dort wurde ihr der Magen ausgepumpt und der Kreislauf wieder aufgebaut.
„Der behandelnde Arzt stellte daraufhin die Diagnose das Helene sich selbst das Leben nehmen wollte.
„... Wir müssen Ihrer Schwester trotzdem die Geburt antun!", erklärte dieser im nach hinein.
„Ein Kaiserschnitt ist in diesem Stadium nicht möglich. Er würde dazu führen, das sie nie wieder schwanger werden könnte...".
„Nein. Nein, das übersteht sie nicht! Bitte, es muss noch eine andere Lösung gefunden werden!", verstand Erika die Aussage nicht.
In einem langen Gespräch erklärte der Arzt ihr dann die Risiken, die eintreten werden und gab ihr eine Broschüre, in dem die Gründe nieder geschrieben waren.
„Seien Sie für ihre Schwester da! Reden sie darüber. Es besteht keine sofortige Maßnahme, aber es muss gemacht werden! ....".
Auf der einen Seite war Erika beruhigt, das der Suizidversuch ihrer Schwester misslungen war. Doch auf der anderen Seite sorgte sie sich um die Zukunft.
„Wird sie es wieder versuchen?".
„Frau Fischer wird sofort psychologische Betreuung erhalten und auf die entsprechende geschlossene Station verlegt.".
„Psychiatrie? Nein bitte. Lassen Sie sie nicht dahin verlegen! Meine Schwester ist so schon am Ende. Bitte tun sie es nicht!", flehte Erika den Arzt an der auch nur seinen Anweisungen folgte.
„... Ich übernehme die Verantwortung und pass auf sie auf. Bitte geben Sie ihr die Chance ....".
Dann aber musste Erika auf dem Flur warten. Denn der Arzt besprach dies telefonisch erstmal mit seinen Kollegen. Schon alleine, um sich abzusichern.
„Ich werde ihren Blick nie mehr vergessen.", lehnte Erika sich dort gegen die Wand neben Ben.
„Es tut mir leid Erika.", hatte er große Angst.
„Ich weiß... Du hast keine Schuld Ben. Ich wollte Dich nicht so ankeifen. Ich hatte nur so Angst um meine kleine Schwester.".
Aber nun hieß es warten und hoffen, das Erikas Bitten etwas bewirkten und Helene nicht direkt in die Psychiatrie kommt.

„Ich geh mal telefonieren!", stand Erika nach langem überlegen entschlossen auf.
Ben sah seine Tante nur verwundert an und nickte trotzdem.
Biologisch waren sie nicht miteinander verwandt, jedoch sah Ben Helene als seine Mutter an und Erika hatte damit kein Problem von ihm als Tante anerkannt zu werden.
So ging sie vor die Tür und atmete tief durch, um sich noch einmal zusammen.
Dann nahm sie ihr Handy aus der Tasche und rief ihre Eltern an.
„Hallo Mama." - „Erika. Na mein Schatz, was gibt es?", in der Begrüßung ahnte Maria schon das etwas nicht stimmt.
„Mama, sitzt Du gerade?" - „Ja.".
„Gut. Mama ich bin bei Helene und ich muss Euch Bescheid geben!", fing die Brünette an zu stammeln.
„Mein Schatz , was ist denn los? Ist was mit Helene denn?" - „Ja...", brach Erika in Tränen aus.
Nach und nach erzählte sie von dem erlebten und Maria schwieg.
Sie war so schockiert.
„Kind. Wir kommen sofort zu Euch hin...." - „Nein Mama. Genau das will Helene ja nicht! Bitte wartet noch. Ich glaube sie will nicht mal mich sehen!".
„Das ist egal Erika! Papa und ich kommen trotzdem! Du brauchst auch Unterstützung und Ben und Max auch....", entschied Maria es sofort.
Denn Maik war Zuhause gerade nicht nur wartend mit Max, sondern Clara und Luca waren ebenfalls mitgekommen und bekamen am Rand etwas von mit.
„In Ordnung. Aber sagt Florian noch nichts! Ich erkläre Euch alles in Ruhe dann!" - „Wie Du möchtest.", bestätigte Maria es,
„Das ist alles so furchtbar. Wir machen uns gleich auf den Weg.".
Als das Gespräch vorbei war, klärte Maria ihren Mann auf.
Peter reagierte sehr emotional auf diese Neuigkeiten,  war Helene schließlich das Nesthäkchen und hatte es  in letzter Zeit schon schwer genug.

„Sie wird gerade auf die Station gebracht!", stand Ben wartend auf Erika als diese gerade wieder zurück kam.
„Welche Station?" - „Privatstation.", hob er die Schultern dabei.
Wenigstens brauchte Helene somit nicht auf die geschlossene Station, war Erika erleichtert und suchte mit Ben nun die Station auf.
Bevor sie allerdings zu Helene ins Zimmer konnten, fing die ab jetzt behandelnde Ärztin beide ab.
„.... Sie haben die Möglichkeit direkt hier bei Frau Fischer zubleiben! Solange Frau Fischer in dieser Suizid Gefahr ist, wäre es von Vorteil...", sprach die Ärztin mit ihr vor dem Zimmer.
„Natürlich mach ich das! Keine Frage...", war das für Erika kein Problem.
„Bleiben Sie bitte immer in ihrer Nähe!".
Aufmerksam folgte Erika dem Gespräch und bereit alles dafür zu tun.
Doch zuerst musste Helene es akzeptieren.
„Es gibt da jedoch eines! Wir müssen die stille Geburt jedoch bald möglich einleiten. Es ist auch besser für die Trauerbewältigung bei Ihrer Schwester! Sie muss trauern und Abschied nehmen können. Und vor allem es verstehen! Es gibt auch die Möglichkeit das sie es sehen kann und das es beerdigt wird.", klärte die Ärztin Erika auf.
„Wirklich? Das wusste ich gar nicht!" - „Es ist alles möglich und Sie müssen versuchen es ihrer Schwester beizubringen!".
„Verstehe.".
„Es wird noch Stunden dauern, durch die Medikamente bedingt. Wahrscheinlich wacht ihre Schwester erst morgen früh wieder auf.
Sie haben also noch Zeit sich vorzubereiten.
Wenn Ihnen jedoch etwas komisch vorkommt, scheuen sie nicht uns Bescheid zu geben.".

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