Wiedersehen

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Bereits sehr früh, fast noch halbe Nacht fuhren sie los.
Der kleine Max war ganz aufgeregt im Auto und tat sich schwer wieder einzuschlafen.
"Ich freu so sehr auf unsere Kleine.", seufzte Maria glücklich und sah auf die dunkle Straße hinaus.
Gleichzeitig aber hatte sie auch Angst, denn wie Helene sich wohl verändert hat wusste sie nicht. Zumindest empfand Olli es so, das die Blondine sich verändert hat.
Lange sprach das Paar bezüglich Florian und den Drogen, doch auch wenn es eine schlimme Realität war. Konnte es sich niemand wirklich vorstellen, das dies nur von ihm ausging.
Aber sollte dies nicht Thema dieses Wochenende sein.
Der Wetterbericht prophezeite reichlich Schneefall in diesem Gebiet und ließ Peter sich auf alles vorbereiten.
Auch beschäftigte Maria durchgängig das letzte Gespräch mit Olli gestern früh. Zumindest das sie ihre Tochter eng an Olli hat schlafen sehen.
"Mach Dir da nicht soviele Gedanken drüber. Es gibt bestimmt eine logische Erklärung dafür. Ich glaube mal nicht das Helene sich so plötzlich wieder in etwas neues stürzt....", beruhigte Peter seine Frau diesbezüglich.
Im Kofferraum hatten sie auch eine kleine Überraschung von Anne mit bei. Die junge Frau vermisste sehr die Blondine und achtete sorgfältig auf ihr Haus in das sie mittlerweile komplett eingezogen war.
Die Fahrt zog sich. Es schien ihnen wie eine Ewigkeit vorzukommen.
"Ausgerechnet in die Masuren verschleppt er sie ....", schmunzelte Peter vor sich hin.
"Naja, aber auch sinnvoll. Hier kennt niemand Helene oder nur wenige. Ich denke aber, es war eine sehr gute Wahl von ihm.".
Nachdem sie die Grenze passiert hatten und weiter ins Landesinnere kamen, sahen sie schon Schnee liegen. Es war erst nur wenig, doch im Verlauf der Strecke wurde es immer mehr bis sehr viel.
Schlussendlich musste Peter sogar die Schneeketten aufziehen, das sie in diesem Gebiet überhaupt weiter kamen.
"Na das scheint hier doch das passende Wetter für Helene zu sein.", lachte Maria und ließ Max hellhörig werden.
"Mami.... Fahren wir zu Mami?", verstand Max natürlich den Namen seiner Mama.
"Lass Dich einfach überraschen mein Spatz... Zwei Stunden noch ungefähr.", nahm Maria ihren Enkel an die Hand und setzte ihn zurück ins Auto.

Aus zwei Stunden wurden dann doch drei und die Mittagszeit war schon vorbei.
Während Olli immer wieder zum Schnee schaufeln ging, wunderte sich Helene doch sehr wozu er da so erpicht war. Wollten sie doch heute überhaupt nicht weg.
Aber zauberte Helene ihnen ein herrliches Mittagessen. Russische Spezialitäten, die sich von ihrer Mutter gelernt hatte und selbst sehr gerne aß.
Nach und nach fand Helene in ihr altes Leben zurück und kümmerte sich wieder um die normalen Dinge im Haus, was sie zuvor kaum interessierte.
"... Willst Du das den ganzen Tag und Nacht machen?", stand Helene in der Tür und rief dies Olli zu der schon wieder fleißig war.
"Das muss gemacht werden! Stell Die vor, wir bekommen plötzlich Besuch!".
"... Wer kommt schon freiwillig hier in diese Einöde hin?!", rollte Helene die Augen und entschied sich es sich mit einem guten Buch auf der Couch bequem zu machen.
Weit kam sie mit dem lesen nicht und schlief sehr schnell ein dabei.
Der Kamin flackerte entspannt vor sich hin und die gemütliche Wärme nach dem Essen, tat seinen Rest dazu.
So kam es auch das Helene die Ankunft ihrer Familie verschlief.
"Da ist Olli.", hüpfte Max aufgeregt auf seinem Sitz als sie die Einfahrt hinauf fuhren.
"Tatsache! Was macht er denn hier, wo wir Urlaub machen!", tat Peter empört gespielt und brachte Maria zu lachen.
"Opa!", tat Max besserwisserisch und konnte es nicht mehr abwarten das sie endlich anhalten.
"Hallo Olli.", begrüßten Maria und Peter ihn herzlich und auch Max mochte ihn sehr.
"Die Dame des Hauses ist drinnen und hat keine Ahnung.".
"In Ordnung. Ich komm dann gleich Dir helfen.", erklärte Peter und ging mit seiner Frau voran.
"Ist Mami auch hier?" - "Lass Dich überraschen!", antwortete Maria und dann öffneten sie leise die Tür.
Zu sehen war niemand. Denn das Sofa stand ein wenig seitlich und mit dem Rücken zur Tür.
Doch Max lief aufgeregt hinein und fand Helene sehr sehr.
Eingekuschelt in ihrer Decke.
"Mami!", quiekte er freudig und wollte am liebsten auch aufs Sofa.
Maria näherte sich langsam der Couch und sah freudig dieses Bild.
"Pass auf Maxi!", zog Maria ihren Enkel zurück, "Opa und ich setzen uns dorthin und dann kannst Du Helene wecken. In Ordnung?".
"Ja.", strahlte Max und konnte es kaum erwarten das sich seine Großeltern endlich setzten. Was ihm dann doch zulange dauerte.
Langsam krabbelte er auf Sofa und auf Helene. Noch ließ die Blondine sich nicht stören und war tief und fest eingeschlafen.
"Aufwachen Mami...!", saß der kleine Junge auf ihr und küsste sie immer wieder, "... Max ist da Mami...aufwachen!".
Immer wieder rüttelte Max an Helene.
„Mami Mami... Ich bin da....", wiederholte er sich glücklich.
Kurz flackerten die Augen der jungen Frau, bis sie diese wieder schloss.
„Noch fünf Minuten Maxi ...", murmelte Helene und wollte sich eigentlich umdrehen.
Bis sie plötzlich die Augen aufriss.
„Max!".
Traute Helene ihren Augen nicht.
„Maxi." - „Mami.", riss Helene ihren Sohn an sich und drückte ihn ganz fest.
Plötzlich war Helene hellwach.
Innig umarmten sie sich und küssten sich immer wieder.
„Mein Max.", liefen der Blondine die Tränen vor Freude und auch bei dem kleinen Jungen war es so emotional.
„Sagst Du uns auch guten Tag.", feigste Peter worauf Helene sich zur Seite drehte.
„Mama. Papa.", freute Helene sich natürlich auch. Damit Mutter und Sohn sich nicht trennen mussten, gingen Helenes Eltern auf ihre Tochter zu um sie zu begrüßen.
„Oh wie schön.", war Helene restlos glücklich und dann kam Olli dazu.
„Na! Freuste Dich?", grinste er genüsslich und legte seine Hand hinter Helene an die Schulter.
„War das Deine Idee?" - „Ich hab es mit organisiert.", erklärte Olli sich worauf Helene ihn zu sich herunter zog und sanft seine Wange küsste.
„Mamis neuer Freund.", hielt Max sich die Hände vor sein Gesicht.
Doch Helene verneinte es sofort, wie Olli selbst auch.
„Ja ja.", kicherte Maria und war erleichtert das es Helene doch offensichtlich schon besser ging.
Mit Max zusammen setzte die Blondine sich auf, um platz zu machen.
Olli setzte sich neben Helene dann, worauf Max gleich zwischen ihnen krabbelte und den Bodyguard mit großen Augen ansah.
„Meine Mami ganz alleine.".
Amüsiert lachte Olli und wuselte durch das Haar des blonden Jungen, „Deine Mama will dir niemand wegnehmen.".
„Doch Du.", plapperte Max einfach drauf los und ließ sich von Helene dabei Herzen.
„Der Olli Spatz. Er hat mir in der Zeit wo ich nicht bei Dir war, ganz doll geholfen.", erklärte sie ihm.
„Also ist Olli Dein Freund?" - „Nein Max. Olli ist ein Freund!", korrigierte Helene ihn und zwinkerte Olli kurz zu.

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