Langsam gehts vorwärts

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Die ersten Tage im neuen alten Zuhause verliefen sehr anstrengend.
Mit allen Mitteln versuchte Helene Florian aus dem Weg zu gehen, was sich nicht immer so leicht gestaltete.
Die einzigen Personen die Helene an sich heran ließ waren nur Erika und Max.
Selbst zu Maria und Peter hielt Helene großen Abstand.
Wie Erika es mit Uwe abgesprochen hatte, stand pünktlich um zehn Uhr Oli vor der Tür.
„Oli wird Dich begleiten Helene! Erst ist vierundzwanzig Stunden für Dich verfügbar. Ich habe es mit Uwe besprochen und Oli war sein bester und einziger Vorschlag!", erklärte Erika es ihrer kleinen Schwester.
„Aber... Er ist in Mann.", flüsterte Helene es ihr zu und man sah wieder die aufsteigende Angst in ihren Augen.
„Cleveres Mädchen...", grinste Erika.
„Grob weiß Uwe Bescheid und er hat Oli diesbezüglich eingeweiht! Komm Helene, er hält Abstand zu Dir und kommt nur zum Einsatz, wenn du mal alleine raus gehen möchtest! Und Hey.... War schon mal irgendwas zwischen Euch vorgefallen?" - „Nein. Oli ist schon Top.".
„Na siehst Du!", berührte Erika sanft ihre Schulter.
Nicht immer wird es möglich sein das Helene immer in Gesellschaft ist. Deswegen entschied sich die gesamte Familie dazu sich mit Uwe in Kontakt zusetzen.
Obwohl Helene damals die Zusammenarbeit mit Uwe unter Pauls Einfluss beendet hatte, war Uwe trotzdem immer für die junge Frau da.
„Danke. Ihr seid die beste Familie die man haben kann." - „Ist doch selbstverständlich Maus. Solange der Irre da noch draußen rum läuft!", war Erika deutlich erleichtert das Helene diese Entscheidung so aufnahm. Denn normalerweise war die Blondine die jenige, die nie etwas dem Zufall überließ.

Florian hatte es ganz schön erwischt.
Er hatte bis jetzt noch immer keinen Plan von seinem vergangenen Leben, aber Amor hatte an seiner Tür geklingelt.
„Was machst Du denn da liebes?", kam Maria irritiert als sie Florian dabei entdeckte wie er ein Frühstück für zwei organisierte.
„Frühstück für uns.", erwiderte er kurz.
Maria seufzte nur und fand diese Geste trotzdem unheimlich süß.
„Aber Florian, Du weißt doch das Helene immer noch nicht mit uns isst und wenn überhaupt.".
Noch immer hatte die Essstörung Helene fest im Griff. Ebenso die Depression.
„Wieso Helene? Ich mach für Erika und mich Frühstück.
An Helene erinnert mich nichts und sie ist auch überhaupt nicht mein Typ Frau.", erklärte Florian und summte die Melodie aus dem Radio mit.
„Moment mal!", zählte Maria eins und eins zusammen, „Soll das heißen Du hast dich in Erika verliebt?".
Genau in diesem Moment hatte Helene mal wieder das perfekte Timing gehabt, wie immer. Auf der Treppe blieb sie schließlich stehen und musste das Gespräch mit anhören.
„Ja...", strahlte der Moderator, „... vom ersten Moment an war da das besondere etwas zwischen uns. Erika ist so wunderschön und einfach toll." - „Und was ist mit Helene? Ihr seid ein Paar! Eine Familie mit dem kleinen Max!".
„Ich habe keine Erinnerungen an sie und ich weiß auch nicht, ob das was Ihr mir erzählt überhaupt stattgefunden hat! Helene ist absolut nicht mein Typ Frau.", drehte er sich zu Maria hin und strahlte sie mit funkelnden Augen an.

Viel ausrichten konnte Maria dann auch nicht und so ging sie nach oben.
Wo sie auf der Treppe auf halben Weg auf Helene traf.
„Du hast es gehört?".
Bedrückt kauerte Helene dort.
Die Beine an sich gezogen und ihr Kopf lag darauf.
„Meine Schwester also! Deswegen macht sie das nur. Nicht wegen mir, wegen ihm.", sprach die Blondine leise aber bestimmend.
„Das wird sich wieder ändern Helene. Du bist ihm so fremd und ihr habt noch keinen großen Kontakt zusammen seid dem....".
„Keinen Kontakt?", zischte Helene, „... Wie soll ich denn Kontakt aufbauen? Er ignoriert mich ständig. Ich bin nicht sein Typ! Mama mir wurde Genf angetan! Das kann ich nicht eben so vergessen oder verdrängen!", stand Helene weinend auf.
„Wir sind doch alle für Dich da Helene!" - „Ach was! Es dreht sich hier gar nichts um mich! Wahrscheinlich wäre es besser wenn ich, wie er wollte verreckt wär!", ging Helene aufgewühlt in ihr Zimmer und knallte die Tür.
Doch wiederum ließ auch die Blondine niemanden an sich heran. Sprach kaum. Aber waren alle Beteiligten der Familie für Helene und für Florian da.
„Erika!", rief sie ihre Tochter zu sich im vorbei gehen.
„Eri hör zu! Du musst Florian klar machen das Du verheiratet bist und die beiden irgendwie an einander bringen.".
In diesem Moment wusste Erika gar nicht was ihre Mutter von ihr wollte und dann half sie ihr auf die Sprünge.
Es war Erika selbst unangenehm, aber hatte sie es Florian schon erklärt. Doch irgendwie wollte er es nicht verstehen.
„Helene akzeptiert uns alle doch wenigstens um sich!" - „Ja. Irgendwie schafft sie es. Ich habe ihr auch tausendmal gesagt, das wir ihr nichts tun werden.", erklärte sie.
„Eben. Dann schnappt Dir Oli und die beiden und dann macht ihr einen Ausflug. So kann es nicht weiter gehen und bevor noch mehr passiert!".


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