Vaterfreuden

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Die beiden hatten völlig die Zeit vergessen.
Ruckzuck war es hell.
Verwundert das Florian am Morgen plötzlich nicht da war, stand Helene langsamer auf.
Ein Frühstück war auch Fehlanzeige wie sie feststellen musste und so trottete Helene ins Wohnzimmer.
„Na wie konnte es auch anders sein.", räusperte die Blondine sich als sie neben dem Sofa stand.
„Oh ... Ähm. Guten Morgen mein Schatz.", ließ Florian alles stehen und fallen.
„Guten Morgen.", lächelte auch Ben verlegen als er sah wie Florian und Helene sich vor ihm küssten.
„Wir konnten nicht schlafen und dann wollten wir uns damit ein wenig die Zeit vertreiben.", murmelte er Florian und hoffte das Helene ihm nicht böse ist.
„Also ich kümmere mich um Max erstmal und dann hoffe ich auf eine kleine Stärkung.", nahm Helene sich ihren Sohn und ging nach oben.
„Bisschen zicken kann sie auch oder?", hakte Ben nach da Florian sofort aufsprang und in die Küche lief.
„Naja. Wir hatten da ein paar Probleme und als Du aufgetaucht bist, kamen wir auch erst wieder zurück.", erklärte Florian und umschrieb es so ein wenig.
„Aber hey. Frauen die nicht zicken ist wie Weihnachten ohne Geschenke.", lachte er.

„Kommt denn heute keine Post?", lief Florian ständig zum Fenster nach sehend.
„Geht doch zocken. Vielleicht kommt sie dann dort vorbei.", scherzte Helene.
„Blödi.", streckte Florian ihr die Zunge aus.
„Schon wieder?! Reichte letzte Nacht noch nicht?", konterte Helene kess zurück.
Ruckartig zog Florian seine Liebste nur an sich und ließ seine Hand auf ihrem Po ruhen.
„Mäuschen. Nicht so frech ja! Sonst leg ich Dich übers Knie.".
„Oh jaja bitte doch.".
Ben konnte bei dem ganzen geeier der beiden nur noch mit dem Kopf schütteln.
„Bitte! Hier sich noch welche unter achtzehn dabei!".
Amüsiert lachten Helene und Florian darüber und es war einfach zu süß wie rot Ben geworden ist.
„Sag mal Ben! Wie sieht's eigentlich mit Schule aus?" - „Ich brauch das nicht. Ich möchte einfach Geld verdienen und gut ist.".
„Aber dafür brauchst Du eine ordentliche Ausbildung! Wie ist denn Dein Abschluss in der Schule?".
Das war der Moment den Ben am liebsten gar nicht beantworten wollte. Denn die zehnte Klasse müsste der junge Mann eigentlich wiederholen.
„Du musst Dir bei einem im klaren sein! Du wirst hier zur Schule gehen und deinen Abschluss machen!", stellte Florian eine Sache klar.
Knurrend murmelte Ben dabei etwas vor sich hin. Auf Schule hatte er definitiv keine Lust mehr und das Florian so darauf besteht nervte ihn.
„Von uns ist immer jemand hier Ben! Schon alleine wegen Max. Und Du wirst regelmäßig zur Schule gehen.", verdeutlichte er seinen Standpunkt noch einmal.
Dann endlich kam auch endlich die Postfrau und brachte das lang ersehnte Testergebnis.

Weder Ben noch Florian waren dann in der Lage den Brief zu öffen.
„Jetzt macht doch! Erst wart Ihr so hipplig und nun? ....", kicherte Helene und wusste noch selbst ganz gut wie es bei ihr damals war.
„Dann mach Du und les es uns bitte vor!".
Helene nickte und öffnete diesen dann langsam.
Tief atmete sie durch und las das das Ergebnis mit einem schmunzeln.
„Was ist? Nun sag schon!", tippte Florian aufgeregt von einem Bein zum anderen.
„.... zu neunundneunzig Komma blablabla Prozent.", musste sie sich dann räuspern, „.... Glückwunsch Flo und Ben.".
„Was ehrlich?", war der Junge komplett aus dem Häuschen.
„Ja.".
„Wie toll.", freute er sich und fiel Helene deswegen um den Hals. Anschließend auch Florian.
Doch dieser stand angewurzelt da und sah selbst auf das Ergebnis.
„Alles gut Schatz?".
„Ja. Ich glaub schon. Es ist nur... Ich hab ihn erst als Lügner hingestellt und ...", stammelte er.
„Hey. Dann lernt Ihr euch jetzt kennen und ... Es wird alles gut werden Flo. Ich bin bei Dir.", zog Helene ihren Freund in eine feste Umarmung zu sich.
„Falls Du sonst noch irgendwelche Ableger hast, wäre es jetzt ein guter Zeitpunkt.", wisperte sie ihm ins Ohr und schrie dann belustig auf. Denn Florian zwickte ihr für diese Aussage in den Po.
„Danke das Du für mich da bist und .... Ich liebe Dich.", dankte er es seiner Freundin und küsste sie liebevoll.
„Ich bin immer für Euch da.", antwortete Helene daraufhin lediglich.

Jetzt hatte sich das ganze Leben von Helene und Florian in so kurzer Zeit zweimal auf den Kopf gestellt.
Eines war zumindest ihnen jetzt schon bewusst.
Dieses Haus ist nun zu klein.
„Am besten in so einer Gegend, wo auch eine Schule ist und das Max in eine KiTa gehen kann später.
„Eine KiTa? Du willst unseren Sohn in eine öffentliche Einrichtung schicken?", zeigte Helene sich empört.
„Nicht? Max soll so normal wie möglich aufwachsen und nicht in einem goldenen Käfig gefangen sein." - „Ja schon klar. Aber eine KiTa? Das ist doch noch viel zu früh, das wir uns darüber Gedanken machen Schatz! Eine Schule für Ben ist doch wichtiger.".
„Ich geh in keine Schule mehr! So einen Mist brauch ich nicht mehr. Ich möchte lieber was arbeiten!", murrte Ben.
„Aber ohne Ausbildung geht das nicht so leicht!", erklärte Helene lediglich.
„Außerdem müssen wir dem Jugendamt Meldung über Dich geben!" - „Oh nö. Was soll das denn? Ich möchte einfach neu anfangen....".
„Und deswegen müssen wir diese Schritte gehen!".
Schnaufend verschränkte der junge Mann seine Arme vor sich und drehte sich zum Fenster.
„Du kannst mir ja richtig doll den Tag versauen! Dabei hatte er so gut angefangen.", murmelte er und trottete hinauf in sein Zimmer.
„Lass ihn Schatz. Ben wird sich schon beruhigen. Dir ist allerdings schon bewusst, das Du das Geld zurück zahlen musst was Michaela vom Amt die ganzen Jahre über zurück zahlen musst?" - „Ja. Aber das ist mir herzlich egal. Was jetzt zählt ist, das wir als Familie zusammen wachsen und ja... Endlich Ruhe haben.".

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