Sorgen über Sorgen

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Nach dem Essen zog sich Helene mit Max wieder zurück.
Sie konnte es nicht glauben das Paul ihr nur etwas vorgespielt hatte.
Auch konnte oder wollte nicht glauben was Florian ihr erzählt hatte.
Doch dieses Mal war eindeutig und es blieb Helene nicht verborgen.
Leise klopfte es an der Tür und folgend ging sie leise auf.
„Darf ich rein kommen?", fragte Florian vorsichtig.
„Mach doch...".
Helene spielte ein wenig mit ihrem Sohn. Schon alleine um sich abzulenken und auch weil Max es interessant fand seine Umgebung zu erkunden.
„Ich wollte Dich nicht so überfahren Helene.  ... Aber ich mache mir Sorgen um Dich! Jeden Tag. Ich kann Dich nicht vergessen ...".
Langsam setzte er sich zu der Blondine auf das Bett und sah dem Schauspiel zu.
Als Max Florian dann erkannte, strahlte er übers ganze Gesicht und riss seine kleinen Ärmchen in die Luft.
„Du bist echt so ein süßer Fratz.", lächelte Florian und streichelte über seinen Bauch.
Während Max ihn ansah, brabbelte er etwas und lächelte weiterhin Florian an.
„Er erzählt mit Dir.", meinte Helene der die eine oder andere Träne nicht verborgen blieb.
„Ein kleines Plappermäulchen... Wir die Mama.", sah Florian dabei schräg zu Helene,
„Die Mama ne! Die Mama redet auch immer ohne Punkt und Komma. Selbst im Schlaf.".
„Was?", zeigte Helene sich empört spielend.
„Ja.", nickte Florian grinsend und stieß Helene sanft an die Schulter.
„Dafür schnarchst Du wie ne Kreissäge!" - „Aber wir hatten im Winter immer genug Holz und mussten nie frieren.", konterte der Moderator und pikste Helene nun in die Seite.
„Spinner.".
Helene wollte nicht zurück stecken und pikste dementsprechend zurück.
„... Du willst also Stress?" - „Nein... Ah, aufhören...", wand Helene sich unter Florian als dieser anfing Helene wie wild zu kitzeln.
„Flo... Aufhören....", lachte sie herzhaft dabei.
Florian aber dachte nicht daran und hatte Helene fest unter sich dabei. Und sichtlich hatten beide beim rumalbern viel Spaß.
„Gibst Du auf?" - „Niemals.", lachte Helene laut während Florian sich über die beugte und fest in die Augen sah.
„Ich liebe Dich.", wisperte Florian und platzierte seinen sanften Kuss auf Helenes Lippen.
„Helene? .... Kannst Du... Oh, Tschuldigung.", blieb Maria abrupt stehen als sie die beiden sah.
„Was Mama?".
„Ähm. Ist nicht so wichtig.", machte ihre Mutter sofort kehrt und schloss wieder die Tür.
„Hm.".
Beide sahen sich fragend an, doch war dieser Moment nun zerstört und Florian rollte sich von Helene runter.
„Ja dann. Ich werd dann auch langsam wieder los.", erklärte der Moderator. Diese unangenehme Stille war unangenehm für beide und ein wenig unsicher sahen sie sich nur an.
„Wohin denn?" - „Zurück. Ich wollte es Dir halt nur sagen und.... Ich hab noch Termine Morgen.".
„Und der Test?", hakte Helene nach,
„Ich möchte den nochmal machen! Ich muss mir ganz sicher sein Flo!".
Erleichtert atmete der Moderator aus als er das hörte.
Anscheinend hatte Helene es sich gut durch den Kopf gehen lassen und dann entschieden.
„Wir könnten es noch heute anleihern oder ihn sogar machen lassen!", hatte Helene sich auch schon informiert darüber.
„Wenn das so ist. Gut. Dann lass es uns in Angriff nehmen. .... Und was ist, wenn der Test es bestätigt?" - „Das doch nicht Paul der Vater ist?".
Nickend antwortete Florian darauf.
„Das werden wir dann sehen! Wir finden schon einen Weg denn.".
Mit dieser Antwort gab der Moderator sich vorerst zufrieden.
Während Helene sich umzog und zurecht machte, tat Florian dies einfach mal bei Max auch und legte ihn dann in seinen Maxi-Cosi.
Zur Freude von Helene als diese dann fertig war.
„Dann lass uns!", griff Helene nun nach Max doch Florian kam ihr zuvor.
„Ich nehm ihn.", grinste er und hob den Maxi-Cosi an.
Immer wieder striffen sich ihre Hände einander. Manchmal unbewusst und manchmal auch bewusst.
Als sie dann beim Familiengericht den Test hinter sich gebracht hatten, war der Nachmittag noch lang und das Wetter einladend.
„Wollen wir noch etwas spazieren gehen oder einen Kaffee trinken?" - „Gerne.".
So nutzten sie das Wetter aus und machten einen langen Spaziergang.
Max schlief die ganze Zeit über in seinem Kinderwagen und beide hatten genug Zeit um über einige Dinge reden zu können.
„In einer Woche wissen wir dann mehr." - „Ja. Das kann eine lange Zeit werden.", erklärte der Moderator.
Zusammen schoben sie den Kinderwagen. Jeder mit einer Hand, während sie mit der anderen immer wieder einander striffen.
Doch gab es auch viele Menschen die Helene und Florian erkannten.
Und selbstverständlich auch Fotos machten.
Beide bemerkten es nicht, denn sie hatte nur Augen für Max und sich.
„Was ist wenn der erste Test ein Fehler war oder manipuliert?", wollte Helene es wissen.
„Dann werde ich für Euch da sein und mich um Max kümmern. Keine Frage Helene!".
Es erfreute die Blondine das Florian so antwortete.
„Und wenn nicht? Also wenn Paul wirklich der Vater ist?" - „Dann trotzdem auch. Helene, ich liebe Dich und ein Baby wäre die Krönung unserer Liebe! Ich gebe Dich nicht so einfach auf!", erklärte der Moderator offen und ehrlich.
„Danke.", stoppte Helene kurz und küsste sanft dankend seine Wange.

Endlich war es nun soweit.
Die Woche des wartens war um und Florian versprach an dem Tag wieder zukommen.
Ungeduldig wartete Helene am Fenster und hin und wieder vor der Tür, um nach Florian ausschau zu halten.
„Nun entspann Dich Kind! Wenn Florian sagt das er heute kommt, dann kommt er auch!", meinte Maria der ihre nervöse Tochter ein wenig nervte.
„Erscheinen Mama! Es reicht, wenn er erscheint. Kommen kann er ein anderes mal.", korrigierte Helene ihre Mutter amüsant.
„Ja dann erscheint.", rollte sie belustigt die Augen und ging nach dem Kuchen sehen.
Auch war die Post noch nicht für heute da, denn normalerweise war diese schon am Vormittag ausgeliefert worden.
Von Paul hörte Helene gar nichts und war es ihr auch nicht möglich ihn zu erreichen.
Überall hatte Paul die Blondine geblockt.
Großartig traurig stimmte sie es nicht, jedoch wurmte es Helene etwas.
Irgendwie hatte sie sich an das Verhalten schon gewöhnt gehabt.
„Endlich.", fuhr nun das Postauto vor und tat einen Stapel Briefe in den Postkasten.
Sofort eilte Helene hinaus als dieses weiter fuhr und nahm die Post heraus.
„Rechnung. Werbung. Blödsinn. Rechnung....", sah Helene sich jeden Brief an.
Ganz unten, der letzte Brief war für Helene und vom Laborinstitut.
„Er ist da.... Mama...", lief Helene hinein und hielt den Umschlag hoch.
„Wer ist da? Ist Florian endlich gekommen?", sah Peter seine Tochter fragend an.
„Erschienen Schatz! Wenn dann erschienen.", korrigierte Maria amüsiert ihren Mann.
„Der arme Junge. Darf er nur erscheinen.", lachte Peter hinter vorgehaltener Hand.
„Nein Papa. Das Ergebnis ist da.".
Doch dauerte das warten noch Stunden später.
Helene machte sich Sorgen. Das war nicht Florians Art, nicht Bescheid zusagen.
Mit Max konnte Helene sich ablenken als sie ihn versorgte. Aber war das auch das einzige.
„Sonst mach ihn doch wenigstens schon mal auf Helene!".
„Nein Mama. Wir wollten ihn zusammen aufmachen.".
Es war schon Abend geworden und Florians Handy war ausgestellt.
Ein mulmiges Gefühl breitete sich in der Blondine aus. Gestern Abend telefonierten sie noch zusammen und da war jedenfalls noch alles in Ordnung.
„Wieder nur Mailbox.... Mama, da stimmt doch was nicht!".
Helenes Sorge wurde von Stunde zu Stunde größer, deswegen rief sie dann Florians Manager an. Es hätte auch sein können das spontan etwas dazwischen gekommen ist und es ihm nicht möglich war sich zu melden.
„....Michael meint das er heute keine Termine mehr hat.... Aber warum ist er noch immer nicht hier? Solange fährt man doch nicht bis hier her...!".
„Vielleicht ist er in einem Stau...", hoffte Maria das es daran liegt.
„Da ist nichts. Ich hab das schon im Netz gecheckt. Ich ruf ihn nochmal an.".
So langsam machte Helenes Mutter sich auch Sorgen , aber wollte sie diese nicht vor ihrer Tochter zeigen.
„Hey Schat..... Flo! Geht es Dir gut? Wir warten hier auf Dich. Bitte melde Dich!".
„Schatz?" - „Ich hab mich versprochen....", meinte Helene es dann herunter spielend.

Nun war es schon dunkel geworden.
Helene hatte Max für das Bett vorbeireitet und kuschelte wie jeden Abend mit ihm zum einschlafen.
Ihre Müdigkeit aber siegte gegen ihre Sorgen und so schlief sie nur wenig später ein.
Maria und Peter sahen im Wohnzimmer sich noch einen Film an, während ein Auto in die Einfahrt fuhr.
Langsam betrat Florian dann das Haus und sah in zwei erleichterte Gesichter.
„Na endlich... Helene hat sich schon solche Sorgen gemacht.", fiel bei Maria die Anspannung nun.
„Entschuldigung. Ich wollte wegen der Ferien lieber über Land fahren und kam in einen Stau. Ein großer Lkw Unfall war und die Straßen voll gesperrt. Überall Stau. Ein Funkloch folgte dem nächsten und dann stand ich stundenlang auf dem selben Fleck.", erklärte Florian sich und nahm in dem gemütlichen Sessel platz.
„Helene ist oben?" - „Ja. Sie ist mit Max eingeschlafen.", antwortete Maria.
Kurz sah der Moderator nun auf sein Handy, das überflutet war mit Nachrichten und anrufen.
Florian musste schmunzeln als er flüchtig darüber sah.
„Alles Helene?".
„Nur!", lachte er und hörte seine Mailbox ab wo die Blondine ebenfalls etliche Male drauf gesprochen hatte.
Bei ihrer letzten Nachricht musste auch er wieder grinsen.
„Da wäre fast das Schatz rausgeplatzt. .... Ich geh mal zu ihr hoch.".
Sich angrinsend warteten Maria und Peter ab. Zur Not hatte sie das Gästezimmer für Florian hergerichtet, doch war der Moderator ebenfalls einfach nur müde.
Bei Helene angekommen ging ihm dann das Herz auf. Der Anblick war so Zucker süß, wie Max im Arm seiner Mama schlief.
„Hey Ihr zwei.", flüsterte er und legte sich zu ihnen.
Nur fünf Minuten sollten es werden.

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