Vermissung

94 5 0
                                    

„So Kumpel. Jetzt gehts wieder zur Mama.", machte Ben seinen kleinen Bruder am nächsten Morgen zurecht.
„Ja... Mami.", riss er seine kleinen Arme nach oben vor Freude.
Als es ums schlafen ging, fand Ben es nicht mehr so toll hier zu sein. Viel lieber wollte er bei seiner Mama schlafen und gab dies deutlich zuverstehen.
„Na! Ist der kleine Stinker wieder gut drauf?", kam Maik aus dem Bad sich sein nasses Haar richtend.
„Ja. Er freut sich so sehr. Max hat das was ich nie hatte! Eltern. Vor allem eine liebevolle Mama, die ihm über alles liebt.", seufzte Ben seinen Bruder betrachtend.
„Ich hatte das nie wirklich.... Mein Stiefvater hatte mich nur verprügelt und bestraft. Und meine Mutter war nur am trinken und ihm hörig.".
Ben sprach noch nie so offen über seine Vergangenheit. Doch in diesem Moment kaum es so aus ihm heraus.
„Mein armes Bärchen...", ging Maik auf ihn zu und platzierte einen liebevollen Kuss auf seinen Kopf, „Dafür kannst Du jetzt alles nachholen.".
„Ja.".
Nachdem sie sich alle zurecht gemacht hatten, ging es denn zurück nach Hause.
Das Helene und Florian schon wach waren, konnte man sehen und so gingen sie dann langsam ins Haus.
Es war trotzdem sehr ruhig im Haus und Ben hatte Mühe seinen Bruder an der Hand zu behalten.
„Oder schlafen die beiden noch?", flüsterte Maik.
„Quatsch.", schüttelte Ben den Kopf.
Sie fanden schließlich das Paar auf der Terrasse.
Helene hatte es sich auf Florians Schoss bequem gemacht und sich fest an ihn gekuschelt dabei. Ihre Augen waren geschlossen und sie genoss es das Florian sie fest hielt und an sich drückte.
„Guten Morgen.", traten die Jungs auf die Terrasse.
Sofort erschraken beiden und sahen sie an.
„Na Ihr zwei wilden? Harte Nacht gehabt?", musste Ben die Spitze los lassen und staunte nicht schlecht als er Helene sah.
Die erst in der Nacht noch blassen blauen Flecke an den Handgelenken waren nur kräftig gefärbt. Auch an den Beinen befanden sich welche, da Helene eine kurze Shorts trug. An den Armen zeichneten sich einige ab und dann kamen noch Florians Werke an Helenes Hals zum Vorschein.
„Alter was ist der hier passiert?".
„Maxi..." - „Mami.", freuten sich Mutter und Sohn. Doch Helenes Rippe ließ sie kurz zusammen zucken.
„Wie siehst Du denn aus Helene? .... Sag mal Papa, hast Du sie verprügelt oder was?", sah Ben seinen Vater empört an und betrachtete Helene dabei, „Das sieht ja schlimm aus!".
„Ich... Nein, wir...", stammelte Florian unsicher seinen Sohn musternd.
Schnell krabbelte der kleine Junge auf den Schoss seiner Eltern.
Florian half ihm ein wenig dabei, da Helene nicht so konnte wie sie wollte.
„Mami aua...", sah er es gleich und strich sanft mit seiner kleinen Hand über ihre Hand.
„Da auch aua.", sah er die großen Knutschflecke an dem Hals der Blondine und fing an zu weinen.
„Nein Spatz.... Das ist kein aua.", nahm Helene ihn tröstend in seinem Arm.
„Was ist das denn? Ich dachte Ihr versöhnt euch! Stattdessen verprügelst Du Helene?", zischte Ben.
Für ihn sah es einfach danach aus. Noch nie sah er Helene so.
Das Ben so besorgt um Helene war, war völlig neu für den Moderator.
„Kamt Ihr denn gut klar mit Max?", fragte Helene sanft die Jungs ansehend.
„Naja. Als es ums schlafen ging, wollte er nicht so recht. Aber dann ging es doch irgendwie.", erklärte Maik dann.
Langsam stand Helene denn von Florians Schoss auf und ging mit Max denn ins Haus.
Immer wieder hielt sie sich die Hand an der Rippenseite und versuchte sich weiter nichts anmerken zu lassen und küsste Florian zuvor noch sanft.
„Was hast Du mit ihr gemacht?", wollte Ben es nun unbedingt wissen. Auch Maik sah Florian fragend an.
„Mensch gar nichts! Ich habe sie nicht misshandelt! Keine Ahnung warum.".
Florian wollte nicht wirklich seinem Sohn die Einzelheiten erklären, das es doch ein wenig härter in dieser Nacht zwischen ihnen wurde.
„Das glaube ich nicht!".
„Man Ben! Denk doch mal nach! Was ein Paar nach einem Streit oft hat.", knurrte Florian etwas errötend.
„Ja. Aber so?".
„Tja.", hob er lediglich die Schultern und war froh das es dann doch raus war.
„Also seid Ihr nicht mehr verstritten?" - „Nein. Alles ist gut Ben.", besänftigte Florian seinen Sohn und ging ebenfalls ins Haus.
„Na da war wirklich ne heiße Nacht gelaufen.", grinste Maik seinen Freund schelmisch an.
„Gott.", hielt er seine Hände vor sein Gesicht, „Bitte keine Bilder.".

Herzschlag of live Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt