Kapitel 4

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Die Sonnenstrahlen drangen durch das Fenster zu mir. Da Dad anscheinend mein Fenster geöffnet hat und viel Straßenverkehr zu hören war, hielt es mich vor erneutem Einschlafen ab. Seufzend setzte ich mich auf und kämpfte einen Moment lang gegen die Schwindelgefühle an. Es war schon 14 Uhr. Schon bald wollte Avril eigentlich schon da sein. Möglicherweise will sie heute ja auch bei mir übernachten. Es ist Wochenende, also würde das absolut klar gehen. Nur habe ich die Befürchtung, dass sie wirklich viel über Edwin reden wird. Ich weiß nicht, wie weit mich das zurückversetzen würde. Ich wartete und wartete, aber sie kam nicht. Also öffnete ich mein Laptop und suchte auf Instagram solange eine Ablenkung. Edwin. Edwin. Edwin. Fast hätte ich mich auf den Teufel meines Willens eingelassen und seinen Nutzernamen eingegeben. Nach so langer Zeit geriet nicht mal das über ihn bei mir in Vergessenheit. Meine Hände zitterten, während ich noch mit den Gedanken spielte zu tippen. Dann klingelte es aber schon glücklicherweise. Erleichtert öffnete ich die Tür. Und entdeckte eine grinsende Avril vor mir. Sie küsste mich sanft auf beide Wangen und drückte mich fest. ,,Hab mein Schlafzeug und Zahnbürste mitgebracht"; verkündete sie gelassen.

Die Musik dröhnte in unsere Ohren während ich ihr die Fingernägel lackierte. ,,Dein Musikgeschmack ist mir immer noch ein Rätsel... arbeitest du eigentlich an ein neuen Mix?", sie deutete mit ihren Kopf fragend auf mein Laptop. Ich schüttelte konzentriert den Kopf und wandte mich wieder den Nägeln zu. ,,Bin derzeit nicht sehr motiviert", gab ich zu. Meine Verzweiflung ließ ich nicht anmerken. Es ist unerträglich, wenn man das, was man liebt, plötzlich nicht mit Freude machen kann. ,,Ich mache mir irgendwie Sorgen um Amber und Miles. Ich habe das Gefühl, dass bei ihnen gerade nicht alles ganz in Ordnung ist", meinte sie neugierig. Ich atmete tief durch und tupfte den Pinsel des Nagellacks in den Behälter. Dann begann ich ihren letzten Nagel zu lackieren. ,,Das könnte man so meinen", erwiderte ich nur karg. Ich weiß nicht, ob Amber es gut sprechen würde, wenn ich hinterrücks über ihr Anliegen sprechen würde. Sei es auch nur Avril. Sie seufzte: ,,Okay, verstehe... sollten wir das am Montag vielleicht abblasen?" ,,Um Himmels Willen, nein! Das ist die beste Gelegenheit alles zwischen den Beiden geradezubiegen." Ihre Augen leuchteten auf: ,,Aww. Tun wir das?" 

EdwinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt