Kapitel 12

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,,Schatz, alles okay? Du wirkst so abgelenkt", bemerkte Amber kritisch. Ich lachte. Es fühlte sich aber nicht echt an. ,,Alles super, wie kommst du darauf, dass ich abgelenkt sei?" ,,Du starrst die Ritze auf deinem Tisch an", antwortete Avril für sie. ,,Und was, wenn ich sie interessant finde?", schleuderte ich spielerisch zurück. Amber lachte. ,,Dann fehlt es dir echt an Hobbys!", schaltete Avril ein. ,,Ups, Pausenende. Tschüss, Babe", Amber schickte mir ein Handkuss und haute dann mit Avril ab. Unglücklich stellte ich fest, dass Miles nicht an seinem Platz saß, sondern vor dem Lehrerpult noch mit ein paar Kumpels redete. Als er endlich kam, legte er ein Arm um meine Schulter und zog mich zu sich. ,,Was hältst du davon, wenn wir alle uns mal einen Abend freinehmen und Party machen?", er zwinkerte mir zu. Ich lachte. ,,Mitten in der Woche?" ,,Sei keine Spielverderberin, Scar. Komm schon!" Vielleicht hatte er recht. Vielleicht brauche ich wirklich eine Ablenkung von Allem. ,,Warum nicht?", gab ich schließlich nach.

,,Miles!", rief ich. Er drehte sich zu mir um und packte lachend mein Arm. Amber konnte heute nicht kommen, also waren nur ich, Avril und Miles da. Avril grinste. ,,Ich bin schon voll aufgeregt!" ,,Du tust ja so, als seiest du das erste Mal hier gewesen", Miles verdrehte seine Augen. ,,Ja, aber da kannte ich ihn aber noch nicht", wandte sie energisch ein. Miles verkniff sich ein Grinsen. ,,Ihn?", wiederholte ich trocken. Bitte nicht. Ihre Augen strahlten: ,,Edwin ist doch der DJ hier..." Für ein Rückzug war es schon zu spät, denn ich hörte, wie er schon ins Mikrofon sprach. ,,Hey, Leute. Ich bin der DJ hier, aber die alten Hasen zwischen euch, müssten mich eigentlich schon kennen. Ich beginne mit einem neuen Mix von mir", kündete er an. Ich schluckte schwer. Dann legte er sich die Beats an und begann. Ich schloss meine Auge und ließ sein Mix entspannt auf mich einwirken. Bilder von mir und Edwin wurden ins Gedächtnis gerufen. Und es fühlte sich gut an, zu sehen, wie er sich mit gedämpften Atem zu mir nach unten beugte und mich küsste. Wie seine Hände, die auf meinen Nacken lagen, meine Nackenhaare zum kribbeln brachten. Dann sah ich plötzlich Avril, die von nichts auftauchte und mit mir zu reden begann. Ich schlug meine Augen auf und sah, wie Avril wirklich mit mir redete. ,,Ist er nicht gut?", kämpfte sie gegen seinen lauten Mix an. Ich nickte mit einem dezenten Lächeln. Nicht nur gut, sondern sehr gut.

EdwinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt