Kapitel 7

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,,Und was machst du gerne in deiner Freizeit, Ed? Ist doch okay, wenn ich dich so nenne, oder?", wollte Amber neugierig wissen. ,,Klar", hörte ich ihn sagen. Darauf folgte erwartungsvolles Schweigen. ,,In meiner Freizeit...", ich spürte seinen Blick kurz auf mich: ,,spiele ich gerne den DJ im Florres." ,,Scarlett mag so etwas sehr gern", entfuhr es Avril optimistisch. Dann schwieg sie aber betroffen, als sei es ein großer Fehler gewesen, auf mich aufmerksam zu machen. Mir wurde immer schwindeliger. In jeder Sekunde, in der er mich weiter so anstarrte, fühlte es sich immer unrealistischer an. Als sei das alles nur ein böser Traum. ,,Du bist der DJ? Sind die ganzen Beats von dir?", wollte Miles interessiert wissen. ,,Manche. Manche habe ich aber damals mit einer Freundin gemacht", erzählte Edwin. Mit einer Freundin. Die Rede ist von mir. Er redet von unserer damaligen Zeit. ,,Ich... muss mal kurz", stammelte ich und stand ungeschickt auf, um in die Toilette zu verschwinden. Ich stützte mich am Becken ab und machte mein Gesicht nass. Dann starrte ich nur lange in den Spiegel. Dann klopfte es. ,,Scar", hörte ich seine klare Stimme sagen. ,,Bitte komm da raus", fügte Edwin flehend hinzu. Mein Herz raste. ,,Wenn ich dir zu viel Druck mache, dann sag es mir. Aber bitte ignoriere mich nicht." Vor meinen Augen tauchten schwarze Flecken auf, die sich immer vermehrten. Mir war tatsächlich schwindelig.

Als ich meine Augen öffnete, sah ich zwei besorgte Kellnerinnen vor mir, mein Freundschaftskreis und Edwin. ,,Sie ist wach!", rief Avril froh. Ich lächelte sie ein bisschen müde an. ,,Mir geht es gut"; versicherte ich und lehnte jegliche Hilfe ab, die mir zu Aufstehen vermochte. ,,Ein Glas Wasser wird Ihnen gut tun", sagte einer der Kellnerinnen freundlich und hielt es mir hin. Dankend trank ich daraus. Edwin weigerte sich mir in die Augen zu schauen. Das tat mir gut, gleichzeitig tat er mir aber leid. Die Kellnerinnen gingen wieder, um ihre Arbeit zu tun. ,,Willst du nach Hause?", fragte Miles besorgt. ,,Nein. Das vorhin war doch keine große Sache", ich verdrehte die Augen. ,,Doch! Du stehst wieder unter Stress", konterte Avril ernst. Ich hakte mich bei ihr unter und wir gingen aus dem Laden. ,,Haben euch die Pizzen gefallen?", begann ich. ,,Du wechselst das Thema", merkte Avril an. ,,Lass sie einfach, wenn sie nicht darüber reden möchte", verteidigte mich Edwin. Ich zuckte zusammen und wurde leicht rot. Er soll aufhören, mir Geborgenheit zu vermitteln. Wie soll ich sonst über ihn wegkommen? Warum kann er nicht einfach böse zu mir sein? Glücklicherweise rief mein Vater mich an. Nachdem Gespräch mit meinem Dad, log ich, dass ich nach Hause gehen muss. 

EdwinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt