,,Warum machst du nicht auf, wenn ich klingele? Ich musste durch die Terrasse!", beschwerte sich Amber. Ich lag immer noch zusammengekrümmt in meinem Bett. Sie seufzte und legte sich zu mir: ,,Sowie du damals für mich da warst." Dann schmiegte sie sich an mich. Ich weinte und ließ mich von ihr tätscheln. ,,Baby, was ist los?", wollte sie wissen und drückte mich noch enger an sich. Ich schluchzte nur und antwortete nicht. ,,Oh Baby, was beschäftigt dich so sehr, dass du nicht mehr in der Schule auftauchst?", flüsterte sie mitleidig und drückte mir einen leichten Kuss auf die Stirn. Es fühlte sich so an, als würde jemand mir die Luft abschnüren. ,,Bitte lenke mich einfach ab...", bat ich. Sie seufzte und spielte mit einer Strähne von mir: ,,Wie du willst, Baby. Heute habe ich mit Avril geredet und sie ist tot unglücklich. Sie steht wegen ihren Eltern total unter Druck." ,,Die Arme", erwiderte ich ehrlich und versuchte mich zusammenzureißen. Atme. Amber schluckte: ,,Miles hat heute mit mir geredet." Aufmerksam schaute ich sie an und wischte mir mit dem Handrücken über die Augen: ,,Was hat er gesagt?" Ihre Hände spielten nervös miteinander und sie senkte verzweifelt ihren Blick: ,,Er hat sich von mir verabschiedet. In Frieden. Ich denke, es ist endgültig aus, Scar. Ich habe es vermasselt." Jetzt war sie es, die weinte. Ich zog sie an mich und wir verharrten so. Gut, dass ich sie habe.
Edwin hielt versonnen die Hand seiner sterbenden Mutter. Das Ding, welches ihr Herzklopfen zeigte, piepte immer schneller und penetranter. Edwin war wie erstarrt. Er schluckte und seine geweiteten Augen füllten sich mit Tränen. Im Raum waren noch mehr Verwandte, die sich verabschieden wollen. Alle sahen sehr traurig aus. Auch ich bin traurig. Die Frau war für mich immer wie eine zweite Mutter. Edwins Brüder waren überrascht mich hier zu sehen, sagte aber nichts. Sie waren voll und ganz mit ihrer Mutter beschäftigt. Ich schaute mir Edwin genau an und prägte mir sein Bild in den Kopf. Mir kamen ebenfalls die Tränen. Warum muss das Leben für uns alle nur so schwer sein? Wofür haben wir das nur verdient? Das kann doch unmöglich der Lauf der Dinge sein. Ich stellte mich hinter Edwin und küsste ihn leicht auf sein Haar. Dann umarmte ich ihn. Er umarmte mich fest zurück, so dass ich beinahe keine Luft mehr bekam. Und er weinte wirklich sehr stark. Das sah ich das Erste mal und es machte mich noch trauriger. Aber ich muss für ihn stark bleiben. Ich darf jetzt nicht auch weinen.
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Edwin
Romance,,Edwin" war für Scarlett ein Name, bei dem sie sich nur wünscht, dass sie behaupten kann, dass ihr das nichts sagt. Aber das tut es leider wohl. Er erinnert sie an ihre gemeinsame Vergangenheit. Jedoch nicht an ihre gute Vergangenheit, sondern ihre...