Kapitel 26

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Ich schaute umher und winkte Edwin hinein, als ich Dad nirgends entdeckte. Wir schlichen in mein Zimmer. Edwin betrachtete es neugierig: ,,Sieht genau so aus wie früher." Unglücklich senkte ich meinen Blick: ,,Ich klemme wie gesagt an die Vergangenheit." Er seufzte: ,,Das ist aber nicht gut. Irgendwann steht das auch wieder zwischen uns." Ich nickte: ,,Vielleicht hast du recht. Ich bin so sauer. Ich weiß nicht, wie ich Miles helfen kann. Er erinnert mich zurzeit so sehr an..." ,,Du musst nicht darüber reden", unterbrach mich Edwin mitfühlend und strich mir eine Strähne hinters Haar. Ich weichte aus: ,,Du bist mir wieder ein bisschen zu nah... ich weiß nicht, ob du den Begriff Freundschaft verstehst." Er verdrehte seine Augen: ,,Man könnte meinen, dass man nach einer Vergangenheit wie unsere nicht mehr so verklemmt ist. Aber anscheinend geht es doch." ,,Ach?", ich schmunzelte. Er seufzte: ,,Komm schon, zeig mir deine neuen Tracks."

Wir saßen auf der Terrasse. Edwin hatte noch die Beats auf und betrachtete mit mir die Aussicht. Dann legte er irgendwann mal die Beats ab. ,,Es fehlt etwas in deinen Tracks", bemerkte er kritisch. Ich nickte: ,,Das bist du." ,,Okay, ich verstehe schon", er setzte sich die Kopfhörer auf und begann zu bearbeiten, dann setzte er mir die Kopfhörer auf. Wie hypnotisiert konzentrierte ich mich auf diesen, auf einmal, tollen Mix. ,,Wie machst du das nur?", wollte ich leise wissen. Er lächelte geheimnisvoll: ,,Und jetzt verarbeite deine Gefühle, indem du etwas neues erschaffst." ,,Ich weiß nicht, wie ich das anstellen soll", erwiderte ich mit roten Wangen. ,,Du fühlst Wut und was noch?" ,,Schuld. Ich fühle Trauer und Enttäuschung", fügte ich verbittert hinzu. ,,Dann mach daraus jetzt deinen Mix. Vertrau auf deine Gefühle." Ich nickte langsam und begann.

EdwinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt