Kapitel 56

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Schon wieder fühlte ich mich so, als würde man mir die Luft zuschnüren. Viele würden sagen, dass Fehler machen menschlich ist, aber ich glaube nicht daran. Keiner würde es mit so einem tollen Jungen wie Edwin ruinieren. Er ist süß, gebildet, hat ein tollen Charakter und sieht gut aus. Ich habe so ein Glück und ich weiß nicht, damit umzugehen. Ed schien gestern nicht mit mir Schluss gemacht zu haben, aber er war zornig und verletzt. Ich hoffe nur, dass wir das gemeinsam überstehen. Ich habe Mist gebaut. Großen Mist. Wieder saß ich auf meiner Terrasse und starrte auf die Kinder, die von ihren Eltern abgeholt werden. Automatisch legte ich eine Hand auf meinem Bauch. Seitdem ich das Kind nicht mehr habe... fühle ich mich so alleine gelassen. Ich lächelte unwillkürlich. Es wäre ein Traum, wenn das Kind so ausgesehen hätte wie der Vater. Dann müsste ich jedoch damit rechnen, dass ihm viele Mädchen auf die Nerven gehen würden. Schnell verwarf ich meine Gedanken. Das alles ist Vergangenheit. Was bringen Spekulationen schon?  Es kam mir im Moment recht, als ich einen Anruf bekam. Natürlich von Amber. ,,Hey...", hörte ich meine Stimme sagen. Sie war total aus der Puste: ,,Wir müssen uns unbedingt treffen. Kannst du gerade?" Sie klang total aufgeregt. ,,Äh ja. In der Mall?" ,,Klar, sehen uns dann." Ich runzelte die Stirn. Ich bemerkte keinen wütenden Unterton. Das ist schon mal gut. 

Stolz saß sie auf der Bank vor der Mall. Ich musterte sie ausführlich und setzte mich zu ihr. ,,Du siehst glücklich aus", bemerkte ich. ,,Glücklich? Lahm", sie lachte. Ich musste grinsen: ,,Hä?" Sie griff nach meinen Schultern und schaute mich beschwörend an: ,,Ich muss dir was erzählen." Ich habe Amber lange nicht mehr so aufgedreht gesehen. ,,Ich bin ganz Ohr", erwiderte ich und verkrampfte mich innerlich. Das Einzige, was sie so glücklich machen kann... ,,Ich bin wieder mit Miles zusammen!", quietschte sie. Ich bekam große Augen und zwang mich zu einem Lächeln: ,,Das ist super, Amb. Du musst mir alles erzählen!" Das ist nicht gut. Ich bin sicher Miles hat ihr nichts von unserem Kuss erzählt. Ansonsten hätte sie mich weder hierher gerufen, noch wäre sie wieder mit Miles zusammen. ,,Ich bin überglücklich...!", sie ließ ihren Kopf breit grinsend in den Nacken fallen. Wären die Umstände anders, würde ich mich mit ihr freuen. ,,Wir haben morgen ein Date", sie kicherte. Er hat dich betrogen- mit mir. Ich will dich nicht mehr anlügen. Ich will keine Betrügerin sein. ,,Warum freust du dich nicht?", ihr Grinsen erlosch. Sie sah mich mit forschendem Blick an. ,,Doch, klar freue ich mich für dich. Ich muss gerade nur an mein Vater denken...", log ich und schaute durch die Gegend. Hauptsache nicht zu Amber. Amber senkte den Blick: ,,Tut mir leid. Ich bin manchmal so egoistisch." Es fühlte sich so an, als schnürte mir etwas wieder Kehle zu. Schon wieder habe ich gelogen. Dann fiel mir etwas auf: ,,Ich habe dir doch gar nicht davon erzählt!" Sie bekam rote Wangen: ,,Miles hat es mir erzählt. Sei ihm nicht böse, ich habe es nämlich aus ihn herausgequetscht." Ich nickte abwesend. Die Stimmung wurde unangenehm. Amber öffnete den Mund, um was zu sagen, doch dann schloss sie ihn wieder. Was sie wohl sagen wollte?

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 14, 2019 ⏰

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