Kapitel 36

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Sabrinas Kissen war ganz feucht von ihren Tränen.
Nach dem Streit mit Sirius und der Entdeckung von Marlenes kleinem Kuss hinter den Vorhang hatte Sabrina keine Lust mehr auf die Feierlichkeiten gehabt und hat sich in ihr Zimmer verkrochen.

Salem blickte sie durch seine grünen Augen an.

,,Salem verschwinde", brummte sie und versuchte ihn wegzuscheuchen, doch er blieb an seinem Platz und staarte sie weiterhin an.

,,Du siehst furchtbar erbärmlich aus", meinte er und legte den Kopf schief.

Sabrina schnaubte:,,Danke für den Hinweis!"

Sie verkroch sich noch weiter in ihrer Bettdecke obwohl sie wusste das Salem es eigentlich nicht so gemeint hatte.

Plötzlich ging die Tür auf.
Überrascht blickte Sabrina hoch und sah Marlene die sie mit zusammegepressten Lippen ansah. Marlene schloss langsam die Tür hinter sich udn trat in den Raum. Immerwieder warf sie ängstliche Blicke zu Sabrina rüber.

Die Luft war angespannt. Beide wussten nicht was sie sagen, denken oder fühlen sollten. Die beiden wussten aber trotzdem das der jeweils andere einen sehr emotionalen Abend hatte.

Schließlich brach Sabrina das Eis.

,,Marlene?", erklang Sabrinas Stimme dumpf durch ihre Decke.
Marlene schreckte sofort hoch und mussterte ihre beste Freundin ängstlich.
Machte Marlene sich sorgen wie Sabrina auf den Kuss reagiern würde?

,,Ja?", flüsterte sie vorsichtig.

Sabrina setzte sich auf:,,Wer war das Mädchen?"

Marlene blickte sie an ehe sie tief Luft holte und all ihren Mut zusammen nahm. Sabrina konnte sich nicht daran erinnern sie einmal so angespannt gesehen zu haben.

,,Erin Carswell. Sie kommt aus Ravenclaw"

,,Ist sie nett?", hackte Sabrina nach und mussterte ihre Freundin.

Hastig nickte Marlene:,,Ja ist sie"

Es war immer noch angespannt zwischen den beiden Hexen. Marlene wusste nicht wie Sabrina darauf reagieren würde und wagte es nicht sich vom Fleck zu rühren.

Plötzlich rappelte sich die junge Hexe auf und rutschte an die Seite ihres Bettes.
Sie klopfte auf den Platz neben sich.

,,Komm ich weiß doch wie gerne du mir von ihr erzählen willst", am Ende des Satztes bildete such ein kleines Lächeln auf Sabrinas Lippen.

Erleichtert seuftzte Marlene aus ehe sie zu Sabrina ins Bett kuschelte.

Es erinnerte sie beide an den ersten Abend an Hogwarts. An dem Tag als Sabrina ihnen alle Fragen zu ihrer Familie beantwortet hatte und seit diesem Tag war es bei den beiden Freundinen wine Art Tradition geworden das sie sich zur der anderen ins Bett kuschelte und ihr erzählte was sie bedrückte.

,,Wie ist sie so?", fragte Sabrina sofort als Marlene sich an ihre rechte Seite legte.

Ein Lächeln legte sich auf Marlenes Lippen. Sabrina erkannte sofort das ihre Freundin nur darauf wartete jemanden endlich von ihr zu erzählen.

,,Erin ist toll",schwärmte Marlene:,,Sie ist verrückt, lustig und so mutig und eine verdammt gute Küsserin"

Sabrina musste kichern ehe sie merkte das Marlenes Gesichtsausdruck sich verdüsterte.

,,Findest du mich nicht eklig?"

Erschrocken blickte Sabrina sie an:,,Warum sollte ich dich eklig finden?"

,,Na weil ich auf Frauen stehe", Marlene wirkte traurig. Tränen sammelten sich in ihren Augen und man spürte schon förmlich die verzweiflung die in ihr vorging:,,Meine Tante meint es wäre krank wenn zwei Frauen sich lieben. Es spricht gegen Gottes Plan"

Instinktiv legte Sabrina einen Arm um ihre jetzt weinende Freundin.

,,Du bist nicht krank Marlene. Nichts an dir ist abstoßen, eklig oder absonderlich. Du bist in Ordnung, es sind die anderen mit denen nichts stimmt. Jemand der glaubt das Liebe falsch ist kann nicht in Ordung sein.", Sabrina blickte ihre beste Freundin an:,, Und Marlene warum sollte Gott etwas so tolles wie dich erschaffen, damit du gegen irgendeinen Plan verstößt? Glaub mir Gott würde niemals etwas erschaffen was er nicht leiden kann und ich bin mir sicher das er dich liebt, er kann einfach nicht anders."

Bewegt blickte Marlene sie an. Ihre braunen Augen waren ganz glasig und trotzdem trat ein Lächeln auf ihre Lippen.

,,Danke", seuftze sie:,,Ich bin gerade so unendlich dankbar für deine Freundschaft"

,,Und ich für deine", gab Sabrina zurück und nahm Marlene nur noch stärker in den Arm.

Es war völlig egal ob Marlene nun auf Männer oder Frauen steht, für Sabrina war sie immer noch die gleiche Person. Und immer noch ihre beste Freundin.
Das würde sich nicht so schnell ändern

Sabrina | RumtreiberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt