über Stock und Stein

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Geistesabwesend sitzt du auf dem schaukelnden Wagen von Gandalf dem Grauen und schaust auf die Schönheit der Landschaft von Mittelerde. Die Felsen um euch herum, bei denen sich manchmal ein oder zwei Bäume hervorheben, können trotzdem deinen Blick auf die Natur nicht unterbrechen. Dennoch kann diese deine Gedanken nicht verscheuchen. Etwas ist passiert. Und zwar nichts Gutes. Du kannst es zwar nur schwach wahrnehmen, doch deine Magie ist noch lange nicht so mächtig. Gedankenverloren lässt du eine Lichtkugel in deiner Hand erscheinen und wieder erlöschen.

Nach weiteren Minuten passiert Ihr eine Brücke in den Bergen, die ein tröstendes Klopfen von sich geben, als ihr über sie rollt. Aber auch das kann dich auch nicht abbringen.
„Alles in Ordnung Kaya? ... Ich will dich nicht wirklich aus deinen Gedanken reißen, aber du scheinst mir noch stiller zu sein als sonst, wenn wir uns auf deine Heimreise begeben, " fragt Gandalf besorgt.
Du erschrickst stumm. Nur von Weitem hast du die Stimme deines Mentors gehört und schaust auf. Doch Gandalfs Blick ist auf den den steinigen Weg gerichtet.
„Tut mir leid, Meister. Ich habe nur ein mulmiges Gefühl. Ich weiß nicht wie ich es sonst erklären soll. Es scheint etwas Schlimmes passiert zu sein." Diese Worte geben ihm Anlass sich um zu drehen.  Sein Blick ist neutral gehalten und doch scheint er nun ebenfalls in Gedanken zu sein. Wagt er gerade einen Blick? „Es scheint, als ob die Lichtseite dir etwas mitteilen möchte... Kann es sein? ..." „Was kann es sein, Gandalf?!" Doch dieser bleibt still und wendet sich ab. Deine Frage wird von ihm nicht beantwortet. "Was hat er gesehen? Was hat ihm die Magie gezeigt?", denkst du besorgt. Doch wagst du es nicht noch einmal zu fragen. Es wird schon seinen Grund haben.

So setzt ihr euren Weg stillschweigend weiter. Das Gefühl bleibt. Bedrückend, was ist nur Geschehen? Eine Erschütterung der Magie? ( Ist Extra so geschrieben XD). „Gail -Lichtstrahl", dein treuer Begleiter, ein großer weißer Wolf, legt seinen Kopf auf deinen Schoß. Er möchte dir Trost spenden, fühlt deine Unruhe und Sorge spiegelt seinen Blick. Dankend kraulst du seinen Kopf. „Gen hannon, mellon nîn (Ich danke dir, mein Freund)", flüsterst du zu ihm. Trotzdem fragst du dich, was es nun sei und vergräbst dich, nach Ablenkung sehnend, in die Bücher deiner Lehre.

Nach einer weiteren Nacht, seid ihr in der Nähe deines Heimatwaldes. Dein mulmiges Gefühl hast du schon fast vergessen. Es ist ein ständiger Begleiter geworden. Du kannst von dem Berg aus schon das Tal sehen, das vor diesem liegt. Du lächelst, freust dich darauf, endlich deine Mutter, Schwester und dein Vater wiederzusehen. Du willst dich schon auf treues Pferd „Dúath" - Nachtschatten" schwingen, dass neben euch her reitet, als du von Gandalf zurückgehalten wirst: „Wartet" „Aber wieso", fragst du ihn erstaunt und schaust ihn an. Er blickt dich ernst an und sagt: „Versprich mir das du hier bleibst, bei mir!" Du bist etwas irritiert, nickst aber nach kurzer Zeit. Er blickt wieder nach vorne und lenkt euer Wagen über Stock und Stein. „Sag mir was los ist, Meister!", verlangst du nach einigen Minuten trotzdem. In dir wächst das nagende Gefühl, dass was Schreckliches passiert sein musste. „Sagt mir was los ist! Ich kann doch von hier aus schon meine Heimat sehen und Rauch von den Schornsteinen der Schmiede erkennen." Gandalf schaut sich nicht um. „Gandalf!" „Meine Liebe, dein Herz ist getrübt, sodass deine Augen ebenso verschleiert sind." Du siehst in irritiert an. Doch wundern tust du dich trotzdem nicht.

Wo Licht ist, ist auch Schatten - Herr der RingeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt