Ankunft in Bruchtal

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Nach einer viel zu kurzen Nacht, wachst du auf und schaffst es, dich aufzurichten, ohne Schmerzen zu verspüren. Streicher und die Hobbits standen schon vor dir und machten sich zum Ausbruch bereit. „Wir werden heute, spät am Abend, in Bruchtal ankommen. Aber nur wenn wir auch jetzt weiter gehen“, sagte Streicher grinsend, mit einem Blick auf dich gerichtet. Du lächelst.
Er möchte, locker, neckend, herübergekommen, als ob ihr keine ernste Unterhaltung hattet, denkst du dir. Darauf eingehend sagst du: „Habt keine Sorge, Herr Streicher. Ich benötige nicht viel Zeit. Von mir aus können wir sofort weiter wandern.“ Du springst voller Elan auf, wobei dir wieder ein wenig schwindelig wird. „Nicht so schnell!“ sprecht Streicher und stützt dich. „Eine schöne Frau muss schon auf sich achten.“ Du lächelst verlegen.

Ohne eine weitere Minute zu verschwenden, läuft ihr los. Wie Streicher sagte, erreicht ihr Bruchtal gegen Abend. Die untergehende Sonne, hüllt ganz Bruchtal in einem Mischton aus Gold und Rot. Dir bietet sich ein atemberaubenden Anblick. Und obwohl du oft hier warst, wirst du dadurch, immer wieder wehmütig an deine Heimat erinnert.
Ihr bringt das Pferd unter und überquert danach eine Brücke, welche euch in einen offenen Pavillon führt, wo auch schon ein Elb wartet, mit langen braunen Haaren. Hinter ihm bewegte sich eine weitere Person, welche sich nun neben den Elb gesellte. Es ist dein Mentor. „Gandalf! Ich bin so froh, euch gesund zu sehen.“ Du rennst ihm entgegen und ihr umarmt euch fest. „Das gilt ebenfalls für euch, Kaya. Danke.“ Du löst dich von ihm und lächelst ihn an. Doch das ist nur der erste Anschein. Auf den Zweiten Blick siehst du geschockt an, nachdem du seine Verletzung erblickst. Er schüttelt den Kopf über deine offene Frage und du wendest dich zu Elrond. Ehrfürchtig deutest du eine Verbeugung an und er tut es ebenfalls. „ Herr Elrond, es ist mir eine Freude euch wiederzusehen.“

Unwillkürlich denkst du an eure erste Begegnung zurück. Es war 1 Jahr, nachdem das, mit deinem Volk passiert ist. Gandalf, eure Tiere und du wolltet nach Bruchtal wandern, damit du die Bibliothek ergründen konntest. Dies hätte sehr, deiner Geschichte deines Volkes und deinen Fähigkeiten als Lichtmagierin geholfen. „Gandalf, ist es wirklich ratsam sich Elrond zu zeigen? Immerhin könnte er mich erkennen?“, fragtest du ihn besorgt, als ihr vor den Toren steht. Gandalf wendete sich zu dir um: „Kaya, ich weiß, du hast Angst, wie er auf deine Herkunft reagieren könnte, doch ich verspreche dir: Nur die Menschen hatten solche Angst und Wut in sich. Die Elben haben euch zwar auch gefürchtet, doch nur, zu was ihr imstande gewesen wärt. Ich glaube, Elrond wäre zwar vorsichtig, jedoch interessiert an eurem Vorhaben gewesen, eurer Volk endlich kennenzulernen.“ Du nicktest und ihr klopft an. Eine Wache ließ euch herein und ihr bewegtet euch weiter zu Elronds Haus, wo ihr erwartet wurdet. Gail blieb währenddessen bei euren Reittieren. Elrond und seine Tochter Arwin standen im Saal, als Gandalf vortrat und die beiden begrüßte. Na kurzen Informationen von Wohlergehen und Neuigkeiten kam Gandalf zum Thema: „Elrond, dies ist Kaya. Ich möchte, dass ihr ohne Voreingenommenheit und mit Freundlichkeit, ihre Geschichte anhört und ihr erlaubt, eure Bibliothek und Aufzeichnungen ansehen dürft.“ Elrond nickt bedächtig und du tratest vor. Ehrfürchtig senktest du kurz das Haupt, fasstest dann alle Kraft zusammen und sprachst: „Mein Name ist Kaya, … Prinzessin von Lhunlomien.“ Elronds Augen kneifen sich fast auffallend zusammen, während Arwin ihre Hand vor den Mund nimmt. Du liest dich nicht davon beirren und fährst fort: „Mein Volk, sowie meine Familie, wurden vor einem Jahr von Orks angegriffen und getötet. Soweit ich weiß, bin ich die Letzte meines Volkes und bin auf der Suche nach Lehrbüchern, über die Lichtmagie, sowie Geschichten von meiner Herkunft. Ich erbitte Sie, mir dies zu gewähren.“ Elrond schaute dich eindringlich an, doch dann sprach er: „Wie kommt es, dass ihr hier vor mir steht und von der Existenz eures Volkes erfahre, die schon 100 Jahre als ausgerottet gilt?“ Du schautest ihn empört an und erwiderst starrsinnig: „Wie sich ihre Frage selbst beantwortet, galt mein Volk deswegen als ausgerottet, da wir von Mittelerde verfolgt und verabscheut worden sind, nur weil wir anderes sind. Wir zogen in die Berge, wo wir unser Reich neu gründeten, versteckt vor der Abtrünnigkeit Mittelerdes.“ „Ihr wurdet nicht ohne Grund verfolgt, wie mir sehr gut bekannt ist.“ Du blicktest ihn schockiert an. „Wie kann er das wissen?“, fragtest du dich und auch Gandalf und Arwin schauten nun etwas schockiert zu dir. Er beantwortete deine unausgesprochene Frage ruhig: „Damals im Krieg, war ich ebenfalls auf dem Schlachtfeld. Ich sah „Elben“ in schwarzer Rüstung die Zauber gegen unsere wirkten, die ich nicht hier aussprechen werde. Sie waren von dunkler Farbe und roten Augen, die voller Blutlust lag.“ Du unterbrachst ihn: „Avo bedo! (Schweig)! Auch andere Völker und Götter haben schwarze Scharfe. Wir sprechen nicht darüber.“ Deine kraftvolle Aussage beeindruckte Elrond und glaubte dir sofort und du sahst, wie seine Augen weicher wurden. „Nun gut, bitte seit mein Ehrengast. Ich zeige euch eure Zimmer und lasse euch Bäder ein. Danach dürft ihr unsere Bibliothek in Anspruch nehmen.“

Wo Licht ist, ist auch Schatten - Herr der RingeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt