Gandalfs Sturz

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Ihr geht zurück zur Halle. Doch ihr seid nicht lange allein. Die Orks kommen aus vielen Löchern gekrochen und ihr seht euch einer Übermacht entgegen. Ihr zieht euch um die Hobbits, um sie zu beschützen. Die Orks kreisen euch ein und wollen euch gerade angreifen, als ihr ein furchterregendes Gebrüll hört und ein Feuer, in weiter Ferne der Halle, sieht. Die Orks treten schnell zu ihren Löchern zurück wo sie herauskamen. Die anderen freuen sich zunächst, doch Gandalf und du sehen bestürzt drein. Die Umstehenden sehen eure angsterfüllten Gesichter und fragen nach. Gandalf antwortet auf die Frage, was es ist und dass man doch gegen ihn kämpfen kann, dass es ein Balog ist, ein Dämon aus der alten Welt, gegen den man nichts ausrichten kann. „Lauft!" Ihr befolgt seinen Befehl ohne Umschweife. Bei einer Schlucht, siehst du wie Gandalf zu Aragorn Worte wechselt, doch du kannst es nicht verstehen. Das Gebrüll des Balogs ist zu laut, um anderes wahrzunehmen. Ihr rennt um eure Leben, trotz der Orks die versuchen euch mit Pfeilen abzuschießen. Trotzdem lassen Legolas und du es öfters erwidern. Versucht für diese kurze Zeit, das Zielen der Orks zu verhindern. Auf einer Brücke bricht ein Teil ein. Erschrocken seht ihr in die Tiefe. Doch ihr habt keine Wahl: Ihr müsst springen. Gimli möchte es alleine schaffen und wird von Legolas durch seinen Bart hochgezogen und gerettet. Danach bist du dran und wirst von Boromir aufgefangen. In der kurzen Umarmung schenkst du ihm ein dankendes Nicken. Aragorn kann mit Frodo es gerade noch schaffen, indem er sich den Schwung des Einstürzens zu Nutze macht. Ihr rennt ohne große Worte zu wechseln weiter.

Die Wände der Mine wackeln und man hört immer wieder das Grollen des Balogs. Auf der letzten Brücke bleibt Gandalf, der Letzter war, stehen. Er beschwört euch weiterzulaufen. Du musst von Legolas hinterher gezogen werden, um nicht zu Gandalf zurück zu rennen. Er darf es nicht allein durchstehen. Der Balog taucht auf und zeigt seine Gestalt. Ein sehr großer Feuerdämon mit der Finsternis vereint. Es sieht aus wie der wahrliche Teufel. Ein furchterregender Anblick bietet euch. Gandalf ruft dem Ungeheuer laut entgegen: „Du kannst nicht vorbei!" Und benutzt seinen Zauberstab, gegen das flammende Schwert von dem Balog. Er kann ihn abwehren und dieser verwandelt sein Schwert in eine Peitsche. „Du kannst nicht vorbei!", schreit Gandalf wieder und stößt seinen Zauberstab in die Brücke. Der Balog harrt für einen Moment inne, kommt jedoch dann näher und die Brücke bricht zusammen. Wir denken alle schon, es ist geschafft. Gandalf dreht sich zu euch um, wird jedoch dann von der Feuerpeitsche des Dämons erwischt, der ihn das Gleichgewicht verlieren lässt. Er kann sich gerade noch an einem Stück der Steinbrücke festhalten. „NEIN!", rufen du und Frodo gleichzeitig und wollt zurückrennen. Frodo wird jedoch von Aragorn zurückgehalten und du von Legolas. „Flieht, ihr Narren", sagt er nur zu euch und fällt. Wieder schreit Frodo und du auf. Nun sind auch Merry, Pippin und Sam betroffen. Die Hobbits werden von den anderen zurückgedrängt und du von Legolas. Du kämpfst gegen die Verzweiflung, der Wut und der Dunkelheit, die durch die Emotionen versuchen, sich an die Oberfläche zu drängen. Gleichzeitig auch gegen die starken Armen von Legolas, denn du willst zurückrennen, deinem Ziehvater zur Hilfe eilen. Auf einem Berg ist der Ausgang aus den Minen. Um uns herum die Herrlichkeit der Berge und der Täler, die sich wie Flüsse um sie herum winden. Endlich draußen ist jeder von euch der Hoffnung verloren. Du befreist dich von Legolas Händen, der dich endlich loslässt, und läufst ein paar Schritte weg. Während Aragorn die Hobbits beruhigt und drängt weiterzugehen, kämpfst du gegen alles Schlechte in dir an.

Deine Mutter hat dich schon von Kind auf gewarnt, dass bei Wut und Verzweiflung, die Dunkelheit in dem Körper dies zunutze macht und versucht zu wachsen. Das Licht wächst durch gute Gefühle, die Dunkelheit durch schlechte.

Du denkst an die guten Zeiten, die Liebe, die Freundschaft und an die Natur, doch trotzdem schäumst du vor Wut auf Gandalf, dass er dich alleine gelassen hat, die Verzweiflung, keinen Vertrauten mehr zu haben, der Trauer, deine Ersatzfamilie verloren zu haben. Geistesabwesend merkst du, dass dir langsam schwarz vor Augen wird. Aber nicht so, wie es bei einer Ohnmacht ist. Legolas nennt deinen Namen, doch du nimmst es gar nicht war. Du siehst weiter in die Ferne, auf einen unsichtbaren Punkt gerichtet und versuchst dich zu beherrschen. "Jeder um mich herum verschwindet. Ich bin eine Gefangene meiner Magie. Ich dürfte nie das tun, was ich tun wollte. Immer das Lernen, für die Zukunft des Volkes. Ich will meinen eigenen Weg gehen", kommen dir die Gedanken auf, die so lange tief in dir schlummerten. „Kaya!", ruft noch einmal Legolas, der sogar die Anderen zum Umschauen befiehlt. Er legt dir eine Hand auf die Schulter, die du Wutentbrannt zurückschlägst und dich umdrehst, um laut, „WAS?" zu fragen. Dieser schaut dich angsterfüllt an. Aragorn kommt angestürmt, bleibt neben Legolas stehen und hebt die Hände: „Kaya, beruhige dich. Lass es nicht zu, dass es die Oberhand gewinnt!" Immer noch mit wütendem Blick stehst du da. Was dir nicht bewusst ist, dass du nicht nur Schwarz siehst, sondern, dass das davon kommt, dass du eine Aura von schwarzem Licht aufstrahlst. Legolas blickt ihn verwirrt an, schaut aber wieder zu dir, mit sorgevollem Blick. Aragorn kommt nun näher auf dich zu während er zu dir sagt: „Kaya, ich weiß es ist schwer, aber bleibe ruhig. Du bist stärker." Legolas nickt dir aufmunternd zu. Er vermutet wahrscheinlich die Wahrheit, da die dunkle Energie, die von dir ausgeht, nicht zu übersehen ist. Du blickst in seine Augen. Er schaut dich an, kommt nun auch näher, bis er neben Aragorn steht. Er hebt seine Hand, streichelt eine Träne von deiner Wange weg. Du wirst ruhiger, dein Gesicht wird lockerer und deine schwarze Aura verschwindet. Legolas sieht dich mit einem Lächeln an, bis er sich schließlich doch von dir abwendet. Du blinzelst und blickst verwirrt umher. „Gut gemacht Kaya. Du bist wieder im Licht", sagt Aragorn zu dir und legt dir stolz seine Hand auf deine Schulter. Er dreht sich um und geht voraus. „Kommt, wir müssen weiter!", befiehlt Aragorn, doch es schauen alle anderen immer noch verwirrt drein. Boromir und Gimli wollen schon den Mund aufmachen, so wie die anderen, doch Aragorn kommt ihnen zuvor: „Ich sagte, wir gehen! Lasst es gut sein! Habt ihr verstanden!?" Er sieht jeden einzelnen an. Diese nicken und ihr geht los, jedoch mit einem verwirrten, ängstlichem Gesichtsausdruck, der dir bestimmt ist.

Wo Licht ist, ist auch Schatten - Herr der RingeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt