Der Berg Charatras

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Eines Nachts, als Aragorn und du Wache hält, beschließt du schließlich ihn anzusprechen: „Wie es scheint bin ich nicht die Einzige, der es schwerfällt sich zu öffnen und Vertrauen zu fassen.“ Ihr sitzt auf einem Felsen, wenige Meter vom Lagerfeuer entfernt, um die anderen nicht zu wecken. Durch deine Aussage schaut er zu dir auf. Ein Lächeln umspielt seine Lippen. „Du musst dich nicht erklären. Ich … Ich habe dich und Arwen zufällig gehört, als ihr darüber spracht. Es scheint, als hätten wir das gleiche Problem. Wir haben Angst vor uns selbst.“ Er schüttelt den Kopf und sagt: „Was soll das für ein König sein, der vor seinen eigenen Taten Angst hat?!" Du versuchst ihn aufzuheitern und blätterst so einen weiteren Teil deiner Mauer ab: „Weißt du, … du und Legolas seit nicht die Einzigen, die königliches Blut in sich tragen.“ Er schaut dich irritiert an. Du nickst. „Ich erzählte dir von meinem Volk und meiner Familie. Meine Eltern waren das Königspaar unter meinem Volk. Ich weiß also, welche Angst du in dir trägst.“ Er schüttelt den Kopf und entgegnet dir: „Es scheint, als würden wir beide unsere Vergangenheit in Schatten legen wollen.“ Du legst eine Hand auf seine Schulter, und schaust ihm tief in die Augen, damit deine Entschlossenheit auf ihn abfließt. „Ja, das wollte ich. Doch lassen mich die kürzlichen Ereignisse erkennen, dass ich einem alten elbischen Sprichwort unseres Volkes folgen muss, dass du ebenfalls zu Herzen nehmen solltest: Jeder einmal muss sich seiner Vergangenheit entgegenstellen, um die Wahrheit über sich selbst dahinter erkennen zu können. Das man dann lernt, damit zu leben.“ Er lächelt dich an, dass du zu gerne zurückgibst. Er nickt kurz, bedankt sich und ihr verfällt wieder in die Stille.

Eines Tages seid ihr nahe dem Caradhras. Aragorn entfachte ein Feuer und Sam kümmerte sich um das Essen. Boromir und Aragorn indessen, bringen Merry und Pippin das Kämpfen bei, während Frodo ihnen zusieht. Gimli ist bei Gandalf, der auf einem Stein sitzt und seine Pfeife raucht. Gimli schlägt Gandalf vor, durch die Minen von Moria zu gehen, doch Gandalf lehnt hat. Legolas beobachtet die Landschaft. Du gehst zu Legolas und lässt ebenfalls deine wachsamen Augen über die Landschaft werfen. Er werft dir einen kurzen Blick zu dir, als du dich neben ihn stellst. Schweigend steht ihr da. Du hörst die vergnügten Stimmen der anderen, wie sich Merry und Pippin auf Boromir stürzen, als Legolas und du dieses wolkenähnliche Unbekannte entdeckt. „Was ist das?“, fragt Sam, was auch die anderen aufmerksam macht. „Gar nichts. Nur ein Wolkenfetzen“, antwortet Gimli auf seine Frage. „Der sich aber schnell bewegt. …. Und gegen den Wind“, meint Boromir besorgt. Legolas und du schaut genauer hin und sagt gleichzeitig: „Gripper aus Dunland.“ Sofort reagieren alle. „In Deckung“, schreit Aragorn und Boromir ruft die Hobbits zusammen. Du versteckst dich mit Legolas, der dich hinter einen Stein gezogen hat. Ihr zwei presst euch so eng in diese Öffnung, dass ihr des anderen Herzschlag hören könnt. Gerne würdest du diesen Moment genießen, wäre er zu einer anderen Situation. Gespannt wartet ihr und kommt erst wieder hervor, als sie weg sind. „Das sind Späher Sarumans. Sie kundschaften den Weg nach Süden aus. Wir müssen über den Pass von Charatras gehen“, sagt Gandalf bestimmt und ihr packt eure Sachen zusammen.

Ihr wandert weiter und der große Berg erstreckt sich kolossal vor deinen Augen. Du siehst ihn nicht zum ersten Mal. Vor ein paar Jahren hast du mit Gandalf den Berg schon einmal überquert. Du weißt, dass er viele Gefahren birgt.

Ihr wandert bereits durch den hohen Schnee und du hast dir deinen Umhang fest um den Körper geschnürt. Um Dúath zu beruhigen, der neben dir herläuft, streichelst du ihn am Kopf. Er ist einfach nicht der Wintertyp. Er vermisst die Wälder, das sattige Grün und den Geruch. Ja, verstehen kannst du deinen Gefährten gut. Dir geht es selbst so. Doch dein Selbstmitleid wird unterbrochen.
Frodo stürzt und verliert den Ring, den Boromir aufhebt. Er schaut ihn fasziniert an. Du beobachtest die Szene genau. Der Ring spricht mit ihm. Du fühlst es genau, denn der Neid kehrt zurück. Schnell wendest du dich ab und hörst erleichtert,  dass Boromir ihn nach Aragorns Aussage den Ring zurückgibt. „Mir ist es gleich“, antwortet dieser lachend und streicht über Frodos Kopf. Doch obwohl es auch ehrlich klang, so merkst du doch das zarte Zittern in seiner Stimme.

Nachdem einige Stunden, des beschwerlichen Weges, vergangen sind, zieht ein großer Schneesturm auf. Der Schnee peitscht euch ins Gesicht und der Wind lässt euch nur langsam vorankommen. Er zieht und bläst in eure Ohren. Doch Legolas und du hören aber auch ein Flüstern, in diesem bedrohlichen Wind. Als Gandalf erkennt, dass Saruman euch schaden will, schreit er Zaubersprüche gegen den Wind. Um ihm zu helfen, beginnst du ebenfalls gegen Sarumans Sprüche entgegenzuwirken. Du hebst die Hände in die Luft und rufst elbische Sprüche, um das Sonnenlicht zu verstärken, sodass die Wolken schwinden. Doch Saruman ist, trotz eures Einwirkens, stärker. Er lässt eine Lawine runterkommen. Du siehst wie Legolas reagiert und sich auf dich wirft, um dich vor den Schneemassen zu schützen. Die Massen treffen euch und lässt euch in die eisigen Kälte umwickeln. Kurz harrt ihr aus, um danach, mit vereinten Kräften, die ersehnte Luft zu erreichen. Nachdem ihr euch aus den Schneemassen befreit habt, dankst du Legloas aufrichtig. Er nickt dir nur zu. Schnell geht ihr zu den Plätzen,  bei denen ihr eure Begleiter vermutet, und um zu helfen. Als alle, den Alten sei gedankt, wohl auf sind kommt es Nun darauf an: Wie sollt ihr weitergehen? Es gibt verschiedene Vorschläge und Gandalf lässt Frodo entscheiden. Dieser beschließt durch die Minen zu gehen. Na das kann ja heiter werden.

Wo Licht ist, ist auch Schatten - Herr der RingeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt