Böses Erwachen

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Ihr reitet zurück zur Burg, wo Theoden Anweisungen an seine Wachen übergibt, dass die Verletzten versorgt, die Leichen entsorgt und die Burg auf Vordermann gebracht wird. Danach begebt sich die Runde nach Isengardt. Legolas weicht, auf wenige Meter, keinen Augenblick von deiner Seite, was dich ein wenig stutzig macht. Als ihr stumm, den Wald von Faragorn passiert, sagt Aragorn zu Legolas: „Reite ein wenig voraus. Mache dir einen Überblick." Legolas sieht ihn verwirrt an, sagt jedoch nichts und reitet voraus. Aragorn folgt mit seinen Augen, noch kurz sein Verschwinden, bevor er dir einen vielsagenden Blick zuwirft. Du verstehst, dass er dich kurz alleine sprechen will und ihr lässt euch zurückfallen.

„Was wollt ihr mit mir besprechen?", fragst du ihn, als ihr Abstand von den anderen habt. Er lächelt und sagt: „Haben wir nicht abgesprochen, dass wir die förmliche Rede sein lassen?" Du lachst, wirst jedoch wieder ernst. Herausfordernd siehst du ihn an. Er atmet kurz laut aus bevor er loslegt: „Ich sehe euer beiden Leiden. Legolas hat sich mir, an jenem Abend der Wachablöse, geöffnet. Er mag dich sehr, ist jedoch, seinen Gefühlen zu dir und seinen Pflichten, hin und hergerissen. Er möchte seinem Vater gerecht werden, kann jedoch sich nicht von dir fernhalten." Du nickst auf seine Aussage hin und bestätigst: „Ja, ich weiß. Er sagte es mir. Aber durch seine Nähe, macht er es nur schwerer." Aragorn nimmt deine Hand und sieht dir in die Augen. Obwohl ihr reitet, macht es ihm keine Probleme. „Er weiß um deine Zerstreuung und deine Zuneigung. Das du durch ihn, dein Licht verstärken kannst, doch lasse ihm Zeit. Er wird den richtigen Weg einschlagen." Du nickst und bedankst dich bei ihm.

Endlich erreicht ihr das Ende des Fargornwaldes. Trotz der Verwüstung, den Trümmern und Ruinen, lässt es in freudigem Licht erstrahlen. Kann aber auch von Merry und Pippin kommen, die euch herzhaft begrüßen: „Willkommen meine Herren und meine Dame in Isengardt." Gimli meldet sich wütend zu Wort: „Ihr jungen Nichstnutze! Da jagt man euretwegen durch die Gegend und jetzt findet man euch schmausend und und und pfeifend rauchend." Merry entgegnet mit vollem Mund: „Nun, wir sitzen hier, auf dem Feld des Sieges und erfreuen uns einiger wohlverdienter Annehmlichkeiten. ... Das Pökelfleisch ist ausgesprochen delikat." „Pökelfleisch", fragt Gimli verwirrt. „Hobbits", ist das einzige Wort, das von Gandalf empört kommt. „Wir unterstehen dem Befehl von Baumbart. Er ist sozusagen der neue Verwalter von Isengardt", erklärt Pippin zu eurer Überraschung.

Die lang verlorenen Hobbits endlich an eurer Seite, reitet ihr in Richtung des Turmes und trefft Baumbart an. „Oh junger Meister Gandalf. Ich bin froh über euer Kommen. Und die junge Zauberelbin Kaya ist ebenso dabei. Es ist eine Freude euch wiederzusehen. Holz und Wasser, Stock und Stein kann ich beherrschen, doch hier gilt es, mit einem Zauberer fertig zu werden, eingesperrt in seinem Turm." „Ach, holen wir uns einfach seinen Kopf, dann haben wir Ruhe, " sagt Gimli hinter Legolas, worauf er von Gandalf angeblickt wird. „Nein, wir brauchen ihn lebendig. Wir müssen ihn zum Reden bringen. ... Seit vorsichtig. Sogar in der Niederlage ist Saruman gefährlich", erklärt Gandalf eindringlich und ihr reitet näher zum Turm.

Eomir und der Hauptmann Theodens sehen sich etwas angsterfüllt um. Überall ist Wasser, Leichen und Geröll. Man kann sich ausmalen, was hier vorgwfallen sein mag. Theoden ergreift das Wort und ruft Sarumans Namen in die Luft. Nach ein paar Minuten erscheint der weiße, doch dunkle Magier, auf der Spitze seines Turmes. Er ruft zu Theoden hinunter: „Ihr habt viele Kriege geführt und viele Männer getötet, Theoden König und habt hinterher Frieden geschlossen. Könnten wir nicht gemeinsam beratschlagen, wie wir das einst taten, mein Freund? Können wir nicht Frieden haben, Ihr und ich?" Theoden scheint kurz darüber nachzudenken und ruft dann hinauf: „Das werden wir. Wir werden Frieden haben, wenn man Euch gerichtet hat für die Feuerbrünste in der Westfold und für die Kinder, die dort ihr Leben ließen! Wir werden Frieden haben, wenn das Leben der Soldaten, die vor den Toren der Hornburg zerhackt wurden, nachdem sie schon tot waren, gerächt ist! Wenn Ihr an einem Galgen baumelt, zum Vergnügen Eurer eigenen Krähen, dann haben wir Frieden!" Gandalf treten mit seinem Pferd wenige Meter näher heran. „Galgen und Krähen! Du Greis! Was willst du, Gandalf Graurock? Lass mich raten. Den Schlüssel von Orthanc? Oder womöglich die Schlüssel von Barad-dûr selbst? Zusammen mit den Kronen der sieben Könige und den Stäben der fünf Zauberer? Und dazu noch die Macht der Lhunlomierin, die du ständig wachsen siehst?", fragt Saruman zu ihm hinunter. Du schaust zu Gandalf hinüber und trittst neben ihn, während Eomir und Theoden dich etwas erstaunt und doch ängstlich anschauen. Sie wussten nichts von deiner Herkunft, bis jetzt.

Wo Licht ist, ist auch Schatten - Herr der RingeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt