Es war komisch. Du erinnerst dich an das Gespräch mit deinen Eltern, doch als du nun in die Wirklichkeit zurückgehst, erscheint es wie ein Traum, dessen Erinnerung immer schwächer wird. Schwach hörst du dumpfe Geräusche an dein Ohr dringen. Du willst deine Augen öffnen, doch liegen sie so schwer, dass du sie nicht einmal deine Lider öffnen kannst. Du versuchst dich zu bewegen, doch liegst du ganz flach. Etwas Panik steigt in dir auf. Die Geräusche scheinen immer etwas zuzunehmen. Du kannst das Gezwitsche von Vögeln erkennen. Das Geräusch des Windes, dass um Gebäude berscht. Das Klimpern von Tellern. Das Plätschern von Wasser. Das Getrampel von Füßen. Und dann die Stimmen. Du konzentrierst dich auf diese und erkennst zwei überdeutlich. „Ist sie immer noch nicht aufgewacht?“, fragt die etwas tiefere Stimme, die durch einen Bart etwas (für Elben) nuschelig rüberkommt. Gimli! , denkst du dir freudig. Dann nach einer gefühlten Ewigkeit antwortet einer und dein Herz macht einen Hüpfer: „Nein, …. ich bin am verzweifeln. Es ist jetzt schon 2 Wochen her, seitdem Sauron besiegt ist.“ WAS? Schon zwei Wochen?, denkst du dir und versuchst angestrengt, ein Lebenszeichen von dir zu zeigen. „Das wird schon wieder, mein Freund. Sie ist stark. Es hat sie einfach zuviel gekostet! Sie braucht die Ruhe. … Komm wir müssen uns fertig machen für die Krönung. Oder soll ich bei deinen Baumküssern entschuldigen“, witzelt Gimli. Innerlich lachst du. Der Zwerg provoziert Legolas extra, damit dieser sich erhebt. „Schweig, Steinkriecher“, antwortet dein Liebster etwas lachend. Du hörst wie die Personen weggehen und lassen dich, in deinem Körper gefangen, allein.
Kaum haben die Zwei den Raum verlassen, versuchst du auf dich aufmerksam zu machen. Heiler kommen alle paar Minuten an dein Bett, was beinahe schon aufdringlich ist, doch in deiner Situation einfach nur gut. Jedes mal hoffst du dass du eventuell schreien oder etwas bewegen kannst, doch es war zum verzweifeln. Kein Laut kommt nur über deine Lippen und keine Regung war an deinem Körper sichtbar. Du versuchst keine Panik in dir auszubreiten und beruhigst dich innerlich: „Keine Panik, …. Du bist da, zwar nur seelisch, doch du bist da. …. Das Licht! Versuche es aus dir herauszukriegen... .“ Du meditierst und erinnerst dich an die Liebe, deine Freunde, deine glücklichen Erinnerungen mit deiner Familie, Gail, Duath. Du siehst in deinem Innern eine warme Kugel die immer größer wird und sich ausdehnt, je mehr du dich an dieses Glück erinnerst. Nun musst du es auch denen und deinen Körper damit umhüllen. Gesagt, getan. Es erfordert zwar einige Anstrengung, doch du schaffst es.
Ob es nun Zufall war oder auch nur Glück, kannst du nicht sagen, kommen dir Schritte an dein Gehör. „Kaya!“, hörst du eine Stimme erschrickt ausatmen. Diese kennst du doch auch. Nach wenigen Sekunden erinnerst du dich auch. „Arwen?“, sagst du überrascht und versuchst dich weiter auf deine Lichtkünste zu konzentrieren, dass du endlich hier rauskommst. „Kaya? Ich höre dich! Du erwachst?“, erwidert Arwen ebenso erschrocken wie du. „Es funktioniert! Arwen, hilf mir! Sprich einen Zauber!“ Du konzentrierst dich weiter und siehst dich innerlich komplett ausgefüllt von dem Licht und hörst dann einen Erwachenszauber von Arwen in deinen Ohren flüstern. Du versuchst dich Augen zu öffnen und VERDA SEI DANK kannst du es wirklich.
Mit verschwommener Sicht siehst du deine Freundin an und lächelst. „KAYA!“, schreit sie glücklich und umarmt dich fest. Nun bewegst du dich auf dem Bett auf und sie lässt von dir ab. „Was machst du hier Arwen? Ich dachte du bist herübergesegelt?“ Diese schüttelt nur den Kopf und erklärt, dass sie sich um entschieden habe, um einfach nur hier bei Aragorn zu sein. „Du warst lange weg!“, sagt sie, nach einigen Sekunden der Stille. „Ich weiß.... Oh nein, die Krönung!“ Arwen beruhigt dich jedoch schnell und nimmt dich, etwas wacklig auf deinen Elbenbeinen, mit in ihr Gemach, wo sie dir Gleich ein weiß-goldenes Gewand in die Hand drückt. In absoluter Höchstgeschwindigkeit, wäschst, trocknest du dich, ziehst das Gewand an und schmickst dich etwas, während Arwen sich an deinen Haaren zu schaffen macht und dir sogar ein Prinzessinendiadem aufsetzt. Sie hatte sich ebenfalls fertig gemacht und nun steht ihr beide vor dem großen Spiegel, betrachtet euch und bereit euren Liebenden gegenüber zu treten.
Mit eurem Gefolge und einem überraschten Elrond, als er dich erblickt, schreitet ihr auf die Feier zu. Und das gerade noch rechtzeitig, bevor sie ganz endete. Du hörst deinen Freund sprechen: „Dieser Tag gehört nicht einem einzigen Manne, sondern uns allen. Lasst uns zusammen diese Welt wiederaufbauen, damit wir sie teilen können, in Zeiten des Friedens.“ Nach kurzem Jubel singt der König ein Elbenlied und geht den Weg entlang. Die Heerführer verbeugen sich. Legolas hat dich bis jetzt nicht gesehen, doch anscheinend weiß er von Arwen, denn er geht auf seinen langjährigen Freund zu und die beide legen sich die Hände auf die Schultern des Anderen. Es wird ein bedeutsamer Blick gewechselt und er bleibt neben Aragorn stehen, als er einen Blick zu Elrond verstehen lässt, dass der Zeitpunkt gekommen ist, um Aragorn kräftig zu überraschen. Elrond tritt zur Seite und Arwen und du treten vor. Eure Liebsten zu erblicken, füllt euch gänzlich aus. Ihr Anblick, und in deren Gewändern, ist einfach unbeschreiblich. Nun ist nicht nur Aragron wie versteinert der auf Arwen blickt, nein, deines Liebsten Blick ist Mithril wert. Die beiden kommen vorsichtig zu euch, unschlüssig ob es nicht eine Illusion ist. Ihr beide wollt euch vor dem neuen König verbeugen, doch dieser gibt dir zu verstehen, dass du es nicht brauchst. Was danach mit den zwei passiert siehst du nicht mehr, den Legolas legt liebevoll seine Hand auf deine Wange und küsst dich dann sanft. Geräusche des Klatsches und des Jubels, wobei Gimli nicht zu überhören ist, ertönen überall um euch herum. Während die zwei anderen Liebenden zu den Hobbits schreiten, sieht dich Legolas berührt und erfreut zugleich an und flüstert auf elbisch: „Ich glaubte dich verloren, Liebste.“ Du küsst ihn nochmal bevor du erwiderst: „Ich werde nie von dir gehen, Liebster. Ich liebe dich.“ Er erwidert und ihr küsst euch nochmal, bevor ihr euch dem eigentlichen Geschehen umwendet. Verda sei dank, dass ihr noch mitbekommt wie Aragorn sagt: „Meine Freunde, ihr braucht euch nicht zu verbeugen.“ Und kniet dann nieder, worauf wir dies alle tun.
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Wo Licht ist, ist auch Schatten - Herr der Ringe
FanfictionAuszug: ....„Das Licht ist groß in dir, Kaya. Doch kann man die Dunkelheit nie ganz verdrängen, da sie Hand in Hand gehen. Das Eine, kann ohne sein Gegenstück nicht existieren. Und dennoch kann die Dunkelheit euch viel geben. Abenteuer, Lust, Mach...