Nach einem weiteren erschöpfenden Training, legst du dich aufs Bett. Dein Körper hat momentan keine Schwäche, jedoch ist deine Seele fix und fertig. Mehr kannst du heute nicht mehr aufbringen. „Gail, kannst du mich vor Sonnenaufgang wecken?“ Gail bellt als Bestätigung. Du holst die Kette deiner Eltern wieder aus dem Rucksack hervor und legst sie um deinen Hals. Während du dich lächelnd und doch traurig in den Schlaf legst, legt sich Gail tröstend neben dich.
Vor Sonnenaufgang weckt dich Gail wie versprochen. Er leckt dir über das Ohr und heult leise in dieses. „Gail, … du bist unmöglich“, lachst du schlafgetrunken und kuschelst kurz mit ihm. Er brummt zufrieden. Du machst dich frisch, bevor du deine gewaschene Kampf- und Wanderkleidung anziehst. Als du fertig bist, betrachtest du dich im Spiegel.
Deine weiße Bluse mit weiten Ärmeln, ist durch die schwarze Korsage, mit vielen Metallhalterungen daran, eine Abwechslung, die du darüber trägst. Die schwarze, kurze Jacke ist mit weißen Verschnörkelungen bestickt, deren Ärmel aufgeschnitten sind, sodass die Ärmel der Bluse darunter zu sehen sind. Deine schwarzen Hosen sind enganliegend, behindern dich jedoch nicht in deiner Bewegungsfreiheit. Deine Stiefel sind kniehoch und die du über den Hosen trägst. Sie haben lange Schnüre als Bindung. Als du so dein Spiegelbild betrachtest, fällt dir deine Kette deiner Eltern umso mehr auf.
Du siehst sie kurz an und sprichst ein kurzes Gebet. Ebenso gedenkst du an deine Schwester. Obwohl ihr euch nie wirklich verstanden habt, trauerst du um sie. Und obwohl du ihre Leiche nicht gefunden hast, weißt du doch, dass du sie verloren hast. Die Tatsachen sprechen einfach dafür. Danach versteckst du das Andenken wieder unter deiner Kleidung.
Um deine Hüfte befestigst du schließlich, deine zwei Halfter mit den Kurzschwertern. Als du dies tust, musterst du sie kurz und bewunderst das Handwerk deines Volkes. Sie haben elbische Schriftzeichen, die Licht und Dunkelheit repräsentieren. Da dein Dolch schon im Stiefel befestigt ist, schwingst du deinen Köcher mit den Pfeilen über, und befestigst deinen Langbogen. Deinen schwarzen Mantel legst du dir um deinen Arm. Voll Kampfbereit gehst du nun mit Gail nach unten.Die Gefährten und der Ringträger sind bereits vor den Ställen versammelt. Sie satteln die Pferde und befestigen ihre Habe, als du mit Gail zu Dúath gehst, blicken sie auf. Du siehst aus den Augenwinkeln und zu deiner Befriedigung, wie ihnen die Münder offenstehen.
Als du Dúath sattelst, bist du ganz aufgeregt. Du kennt Mittelerde wie deine Westentasche, doch diese Reise geht mit der wichtigsten Aufgabe der Welt, Hand in Hand. Obwohl der Gefahr bewusst, weißt du ebenso was das Ziel bedeutet: Ein friedliches Leben in Mittelerde, bei denen Menschen, Elben, Zwerge und andere Lebewesen in Harmonie leben.
Um nicht zu frieren legst du dir schließlich doch deinen Mantel an.
Elrond kommt zu euch und spricht die Abschiedsworte zu euch. Du bittest Elrond, Gail hierzulassen. Dieser ist einverstanden. „Wir werden uns wiedersehen, alter Freund“, verabschiedest du ihn auf elbisch, was er widerwillig entgegen nimmt.In den ersten Tage läufst du neben Gandalf her. Du beobachtest währenddessen die Gemeinschaft und siehst auch, dass Legolas´s Blick auffallend oft, auf dir liegt. Du lächelst in dich hinein. Die anderen Gefährten beobachten dich aber ebenfalls kritisch. Eigentlich willst du es gar nicht wissen, was sie über dich denken. Doch was sich hinter ihren Herkünften verbirgt, interessiert dich sehr. Einige haben sich schon ausgetauscht, über Ereignisse und Kulturen, doch wenn sie dich fragen, schweigst du nur. Nach einiger Zeit beschließt du, die Tore deines inneren Schutzes, vor Kummer, wenigsten etwas öffnest, und beschließt, deine Reisebegleitung näher kennenzulernen.
„Sagt mir bitte Herr Gimli, wie ist ihre Heimat so? Ich habe nur sehr wenig über eure Geschichte gehört. Ebenso über die Handwerkskunst. Ich hörte nur von ihren unglaublichen Taten, doch nie eine genauere Beschreibung.“ Gimli sieht dich überrascht an. Dann ändert sich sein Blick zu Misstrauen. Da du ein ehrliches Lächeln aufgelegt hast, besinnt sich der Zwerg und fängt an Begeistert über seine Kultur zu reden. Mitten in einer Geschichte über die Waffenschmiede hörst du Boromir genervt, zu Aragorn, flüstern: „Na toll, jetzt dürfen wir uns das den ganzen Weg anhören.“ Da du von Natur aus sehr frech und schlagfertig bist, hast du natürlich auch eine passende Antwort dafür. „Wartet Gimli, … ich glaube gehört zu haben, dass Boromir ebenso ganz interessiert an eurer Geschichte ist. Warum wollen wir ihn nicht, an ihren Erzählungen teilnehmen lassen und gehen an seine Seite? So kann er jedes Wort mithören, “ sagst du laut, sodass es jeder hören kann. Gimli scheint sehr erfreut zu sein, dass man Interesse an seiner Heimat hat und folgt deiner Bitte. Du kannst nicht anderes als Boromir hinterlistig anzulächeln. Er gibt dir als Antwort nur ein kurzes wütendes Gesicht, bevor er sich eines Besseren belehrt, um den Zwerg nicht zu kränken. Als Gimli seine Erzählung fortsetzt siehst du wie Aragorn, Legolas und Gandalf, sich ein Lächeln nicht verkneifen können.Nach ein paar Stunden nimmst du all deinen Mut zusammen und entschuldigst du dich bei Gimli, um zu Legolas zu laufen. Schweigend und schüchtern läuft ihr nebeneinander her, bis du wieder Mut fasst und ihn endlich ansprichst: „Ihr seid, ebenso wie ich sehr schweigsam, Prinz des Düsterwaldes. Kann es sein, dass das in der Natur der Elben liegt oder aber dass sie zu sehr mit der Natur verbunden sind, um mit dem Gegenübern zu reden?“, fängst du an und versuchst im lächelnd in die Augen zu schauen. Du hast, durch deine Frage, einen Zucken seiner Mundwinkel erreicht und er wendet sich nach kurzen Atemzügen zu dir. „Nun, Kaya, es scheint offensichtlich, dass es in unseren Genen liegt, zurückhaltend zu sein. … (Elbisch -> ) Doch wenn wir verwandte Seelen treffen, scheint jeder auf andere Art seinem Charakter zu erliegen, um seine Angst zu überspielen“, entgegnet er und schaut in deine Augen. Aragorn und Gandalf, die des Elbisch mächtig, müssen sich beherrschen, um ein Lächeln zu verbergen. Du lächelst verlegen zurück und fragst ihn nach seiner Heimat und dessen Geschichten. Er beantwortet ruhig und geduldig, deine Fragen und stellt dir ebenso welche. Doch anderes wie Aragorn, merkt er sofort, dass dir das Thema schwer fällt und wechselt abrupt das Thema, wie du mit Gandalf die Reise quer durch Mittelerde bestreitet. So befindet ihr euch in Austausch von Informationen über Mittelerde, seinen Bewohnern und Kulturen, wo sich sogar Gandalf und Gimli sich miteinbeziehen.
Ihr wandert Tagelang und kommt Mordor immer näher. Bei Rasten, trainierst du mit den Anderen deine Schwertkünste, unterhält dich mit ihnen und übst dich in der Magie. Deine männlichen Mitreisenden schauen dir manchmal etwas scheu zu. In diesen Übungsstunden merkst du dennoch, dass deine Kräfte nicht wachsen. Die Dunkelheit in dir verhindert den Fluss deiner Lichtenergie. Du teilst immer wieder fast verzweifelt einen kurzen Blick mit Gandalf, der dir trotzdem aufmunternd entgegensieht.
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Wo Licht ist, ist auch Schatten - Herr der Ringe
FanfictionAuszug: ....„Das Licht ist groß in dir, Kaya. Doch kann man die Dunkelheit nie ganz verdrängen, da sie Hand in Hand gehen. Das Eine, kann ohne sein Gegenstück nicht existieren. Und dennoch kann die Dunkelheit euch viel geben. Abenteuer, Lust, Mach...