Ihr reitet schnell wieder zurück zu Burg Theodens. Nach kurzen Aufbauen und Vorbereitungen wird im Thronsaal eine Versammlung des Volkes einberufen. Eowyn hat dich vorher schon entführt und dich zu ihrem Schlafgemach geführt. Auf dem Bett liegen mehrere Kleider. „Wähle eines aus. Für die Feier heute Abend. Deine Kampfkleidung wird währenddessen gereinigt und in dein Schlafgemach gebracht.“ Du siehst sie dankend an und entscheidest dich für ein hellgrünes enganliegendes Kleid, dass sanft über den Boden streift. Die Ärmel sind etwas länger und etwas durchsichtig. Durch das Dekolleté werden die zwei Ketten, sehr hervorstechen. Nun da auch Theoden und Eomir Bescheid wissen, wird das auch wahrscheinlich die ganze Stadt in diesem Wissen sein. Du machst dich frisch und ziehst das Kleid an. Du bittest Eowyn Gandalf zu dir zu schicken. Nach kurzem verwirrendem Blick, folgt sie deiner Bitte.
Wenige Minuten später kommt Gandalf zu dir rein. "Was ist mit dir, meine Liebe?", fragt er besorgt. Er merkt wohl, dass deine Verwirrung mehr zu sein scheint, als sonst. "Gandalf, es waren doch Orks, die mein Volk abgeschlachtet haben.... Was ist, wenn Sauron sie geschickt hatte, um mich zu bekommen?" Diese Offenbarung lässt den weißen Zauberer sich setzten. Mit kurzem Bedenken und ruhigem Blick in deine Augen spricht er dann endlich: "Was meint ihr? Ihr hattet eine Unterhaltung mit ihm... Sagt es mir." Ein Lächeln umspielt deine Lippen. Natürlich wusste er, dass ich bei Sarumans Turm nicht wirklich anwesend war. "Er verführte mich wieder, wollte das ich niederkniene. Bat mir viel an. Und sein Zauber, seine Macht, seine Versprechungen... hatte mich wirklich fast," sagtest du traurig doch wahrheitsgemäß. "Doch sagte er etwas, ... er sagte endlich, dass es schon vorher geschehen sein müsste. Ich dachte: "meint er den Angriff meines Volkes?" Ich ... Ich setzte meine Dunkle Magie ein und sah, dass Saruman die Orks anführte. Du hast ja dann gesehen wie ich darauf reagierte." Du setzt dich traurig aufs Bett und kannst deine Tränen nicht mehr zurückhalten. "Kaya, ...", sagt Gandalf traurig und setzt sich neben dich aufs Bett um dich zu trösten. "Wieso? Wieso Gandalf? Wieso konnte ich nicht dort sein. Es wäre ihnen nichts passiert. Er wollte doch anscheinend nur mich? Wieso?", schluchzt du in seinen Mantel. "Kaya... das hätte nichts geändert. Du weißt, durch den Brief deiner Eltern, dass er alle nehmen wollte. Sie sollten sich ergeben. Glaub mir... wenn du da gewesen wärst, wärst du ebenso gestorben. ... Du solltest ihren Tod nicht weiter betrauern, sondern ihr Leben feiern. Du kannst durch diesen Kampf, ihren Tod rächen... Aber bitte mit Lichtmagie!" Du schaust in die aufmunternde Augen von Gandalf. Er glaubt wahrlich an seine Worte, die du somit auch nicht anzweifelst. Mit einem kurzen elbischen Dank, wischst du dir die Tränen aus deinem Gesicht. Nachdem du die Fassung bekommen hast, geht gemeinsam zum Thronsaal.
Wie du befürchtet hast sind einige nicht angenehm von dir überzeugt, obwohl du dein Leben für sie gegeben hast. Hast ihre Männer beschützt, Söhne, Freunde. Traurigkeit und Hass stauen sich wieder auf. „Mein Volk hatte recht. Die Menschen sind immer gleich.“ Gandalf geht bedachtvoll neben dir. Wohl wissend was in dir vorgeht. Ob er dich vor ihnen oder sie vor dir schützen will, sei mal dahin gestellt.
Als alle versammelt sind, erhebt sich Theoden von seinem Thron. Das Volk tut es ihm nach. „Es scheint vermessen zu sein, doch bevor ich anfange möchte ich noch jemandem danken. Kaya von Lhunlomien.“ Du siehst erschrocken zu dem König hin. Alle Augen sind auf dich gerichtet. „Trotz der Geschichte die Mittelerde euch gegeben hat, seit ihr hier, als Repräsentant eures Volkes, und verteidigt uns gegen die Orks. Wir alle sind euch zu tiefem Dank verpflichtet. Ihr seit jederzeit herzlich willkommen.“ Eine betretende Stille tretet auf. Du nickst ihm bedächtig zu. Der König Theoden spricht wieder weiter: „Heute Nacht gedenken wir derer, die ihr Blut gegeben haben um diesen Land zu verteidigen. Heil den Siegreichen Thoden.“ Es wird angestoßen und das Fest beginnt.
Du läufst durch die Menschenmassen. Viele Augen bleiben auf dich gerichtet und du hörst das Gemurmel der Leute. Du hörst nicht genau hin, bemerkst jedoch die Stimmlagen. Entweder erfreulich, fasziniert oder misstrauisch, trotz der Ansprache von Theoden. Du siehst Merry und Pippin die auf einem Tisch herumtanzen und ein Lied aus ihrer Heimat trällern. Belustigt siehst du ihnen kurz zu und bemerkst auch Gandalf und Aragorn, die ihnen zuschauen. Doch hast du einen anderen im Gesuche. Und du findest ihn. Belustigt stellst du dich in die Gruppe, wo Eomir Legolas gerade ein Trinkspiel erklärt. „Kein Absetzten, Kein Verschütten“, sagt er zu Legolas und reicht ihm den Krug, den Legolas verwirrt ansieht. „Wer als Letztes steht hat gewonnen“, sagt Gimli zu ihm und fängt an. Legolas sieht den Krug an, riecht kurz daran und fängt dann mit kurzen bedächtigen Schlucken an. Eomir stellt sich zu dir und gibt dir einen Gruß mit Kusshand. „Eurer Antlitz könnte die Sonne eifersüchtig machen“, schmeichelt er dir. Du nickst mit einem Lächeln und siehst den zwei ungleichen Freunden weiter zu. Legolas schaut kurz zu euch hinüber und macht dann weiter. Eomir sieht ebenso hin und sagt dann zu dir: „Ich wette das der Zwerg gewinnt!“ „Ich setzte dagegen“, entgegnest du mit einem Lächeln. Er sieht dich überrascht an, lacht aber dann. „Nun gut, auf was Wetten wir? … Wenn ich gewinne, schenkt ihr mir einen Tanz.“ Du lachst über seinen Wunsch und erwiderst dann: „Sehr gern, aber wenn ich gewinne, schenkt ihr mir einen anderen Tanz und zwar mit den Schwertern.“ Er ist erstaunt über deinen Wunsch, doch willigt er siegesgewiss ein. Eine Wache schenkt Krug um Krug weiter für die zwei ein. Du schaust Legolas an. Seine Tracht, die er anhat, schimmert silbern und er hat noch keinen Tropfen darauf abbekommen, wie Gimli. Elegant trinkt er einen Krug nach dem anderen, was schon witzig ist. Gimli rülpst kurz und trinkt weiter. Nach 10 Krügen sagt Legolas auf einmal, ebenso für Eomirs Überraschung: „Ich spüre etwas. Ein leichtes Krippeln in den Fingern. Ich glaube es hat Wirkung bei mir.“ „Was habe ich gesagt, der verträgt gar nichts“, nuschelt Gimli, verdreht dann die Augen und kippt nach hinten um. „Spiel vorbei“, sagt Legolas als er das sieht und schaut siegessicher.
Eomir wendet sich ungläubig zu dir und sagt dann: „Ihr wusstet es.“ Du lachst und erklärst ihm: „Bei Elben hat Alkohol nur eine sehr geringe Wirkung. Es ist ein einfaches Gift, was bei uns keine Wirkung hat.“ „Nun dafür, dass ihr mich im Unklaren gelassen habt, schuldet ihr mir trotzdem einen Tanz.“ Du willst gerade schon zusagen, als Legolas Stimme ertönt: „Tut mir leid, aber die Tanzkarte der Mylady ist bereits voll.“ Legolas kommt auf mich zu und streckt seine Hand dir entgegen. Etwas ratlos und mit einem kurzen entschuldigen Blick zu Eomir nimmst du Legolas Hand. Ihr begebt euch auf die enge Tanzfläche und tanzt einen kurzen rhythmischen Tanz, da dies kein traditioneller Balltanz ist. Obwohl ihr beide lacht und euch amüsiert, kannst du den Schmerz, der in die aufbrodelt nicht unterdrücken. Als ob er deine Gedanken gelesen hätte, führt er euch mit einem kurzen bedachtem Blick nach draußen, auf einen Balkon, der von einem Vorhang bedeckt ist.
Du gehst zum Ende des Balkons und schaust in den wolkenlosen Sternenhimmel. Der Vollmond lässt die Welt in ein mystisches schönes Licht eintauchen. Die bedrückte Stimmung eurer Situation kommt wieder auf. Du drehst dich nicht zu ihm um. „Anscheinend ist das Bier euch doch etwas zu Kopf gestiegen, oder was wollt ihr von mir?“, fragst du Legolas bedachtvoll. Er ist immer noch am Vorhang und du bemerkst seinen ernsten Blick in deinem Rücken. "Ich wollte euch nicht verletzten. Verzeiht mir. ... “ „Ich habe mein Herz für euch geöffnet, obwohl ihr wusstet, dass es schwer für mich ist. Warum, könnt ihr dann es nicht für mich öffnen?“, sagst du mit trauriger, doch zugleich vorwurfsvoller Stimme. Er kommt zu dir und stellt sich hinter dich. „Si peliannen i vâd na dail lîn (Es ist dir bereits zu Füßen gelegt)!“ Du bist überrascht und doch geschockt. Verwirrt drehst du dich um. Du blickst traurig in seine grauen und liebevollen Augen. „Du verwirrst mich. Erst die Nähe, dann die Zurückweisung und nun wieder Nähe? Wirst du mich morgen wieder abweisen?“ Er schüttelt den Kopf. Seine Augen sind ausdrucksstark und entschlossen. „Ich habe mich entschieden.“ Er hebt deinen Kopf etwas in die Höhe und küsst dich sanft, deren dich alle Sorgen und schlechte Gedanken vergessen ließ. Alles negative wird in diesem Moment aus deinem innern eingesperrt. Einfach ihn genießen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, die dir der Kuss gegeben hat, trennt ihr euch wieder. Verwirrt und doch mit liebevollem Blick fragst du ihn: "Wie kommt es?" Er lächelt betreten zu Boden und blickt dich dann wieder an. "Sagen wir mal, dass mir der Kopf zurechtgewiesen worden ist." Du lächelst und ihr beide geht wieder herein, wo Aragron bereits an einer Säule wartet und euch wissentlich ansieht. "Ahja, zurechtgewiesen," denkst du dir, als ihr beide an Aragorn vorbeigeht und euch lachend auf die Tanzfläche stürzt.
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Wo Licht ist, ist auch Schatten - Herr der Ringe
FanfictionAuszug: ....„Das Licht ist groß in dir, Kaya. Doch kann man die Dunkelheit nie ganz verdrängen, da sie Hand in Hand gehen. Das Eine, kann ohne sein Gegenstück nicht existieren. Und dennoch kann die Dunkelheit euch viel geben. Abenteuer, Lust, Mach...